Aus dem Facharchiv: Elektropraxis
Messung des Schutzleiterwiderstands
Im Rahmen der Prüfung des Schutzleiters kommt immer wieder einmal die Frage auf, warum Messgeräte während der Prüfung mit einem Messstrom von mindestens 200 mA arbeiten müssen. Dieser Fachbeitrag taucht ein in die letzten 50 Jahre Elektrotechnik und versucht Antworten zu finden.
Die Widerstandsmethode
Zur damaligen Zeit war der Prüfstrom von 200 mA ein guter Kompromiss, um ein zufriedenstellend genaues Messergebnis zu erhalten. Dabei waren sowohl die vom Anfragenden in [1] genannte Messgenauigkeit wichtig als auch das Überwinden von Übergangswiderständen an der Oberfläche der Prüflinge.
Ziel war es, im Bereich von 0,2 bis 2 Ω ein zufriedenstellendes Messergebnis zu erreichen. Die Messtechnik war damals noch nicht so weit, mit sehr viel kleineren Messströmen so genaue Ergebnisse zu erzielen. Es wird in der Literatur auf Widerstandsmessbrücken verwiesen, die einzusetzen wären, wenn genauere Messergebnisse erforderlich wären.
Besonders betont wird auch, dass bei diesem Verfahren Wackelkontakte erkannt werden können [8]: „Ein Zittern des Zeigers soll hierbei anzeigen, wenn durch die Bewegung einzelne Drähte wieder Kontakt erhalten oder unterbrochen werden.“
Mit der vorgeschriebenen Umpolung sollten zudem Korrosionen an den Klemmstellen festgestellt werden – dies hat sich tatsächlich im Bereich der Anlagenprüfung gut bewährt. Bei der Geräteprüfung werden bei der Umpolung deutlich weniger Fehler gefunden.