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Mit dem Metrel MI 3360 OmegaGT XA lässt sich auch der Schutzleiter prüfen. Bild: Metrel
Elektrosicherheit | Messen und Prüfen

Aus dem Facharchiv: Leseranfrage

Messung des Schutzleiterwiderstands

14.03.2023

Warum muss bei der Prüfung des Schutzleiters ein Mindestprüfstrom von 0,2 A eingesetzt werden?

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Frage:
In meinen Seminaren kommt es immer wieder vor, dass ich auf die Prüfung des Schutzleiters eingehe und erkläre, dass es dort die Pflicht gibt, mit Messgeräten zu arbeiten, die mindestens einen Messstrom von 0,2 A während der Prüfung verwenden. Nun fragte ein Teilnehmer, wofür der erhöhte Strom gut sei und welche „besseren“ Erkenntnisse“ das Messgerät bei Verwendung eines solchen Stromes gegenüber einem normalen Multimeter (Ohmmessung) liefert. Ich sagte darauf hin, dass der größere Strom u. a. dazu dient, schlechte Verbindungen im PE-Leiter aufzuspüren. Wir können hier mal davon ausgehen, dass das verwendete (normale) Multimeter eine Messgenauigkeit von 10 mOhm aufweisen würde. Das rein prinzipbedingt sehr niederohmige Widerstände rein messtechnisch nur über sehr große Ströme im Prüfling (z. B. sehr dicke Wicklungen von Motoren etc.) und eine Spannungsmessung genau zu bestimmen sind, ist uns bei unserer Frage bekannt. Der Frage sind wir dann mit einem Experiment nachgegangen. Leider gingen mir nach diesem Versuch die Argumente aus. Warum besteht die Norm hier auf einen Mindestprüfstrom von 0,2 A. Wo liegt der Nutzen dieser Forderung?

Antwort:
Auch in meinen Seminaren bin ich schon häufiger mit dieser Frage konfrontiert worden. Es hat dann jedoch eine etwas längere Zeit gedauert, bis sich zumindest ansatzweise etwas dazu in den Archiven finden ließ.

Warum die Normung jedoch ausgerechnet DC 200 mA fordert, lässt sich anhand der mir zugänglichen Quellen leider nicht mehr sicher rekonstruieren. Daher kann trotz intensiver Recherche diese Frage nicht abschließend geklärt werden. Darüber hinaus sind viele der damaligen Akteure im VDE-Gremium nicht mehr aktiv oder gar längst verstorben. Glücklicherweise waren die Akteure in der DDR viel schreibfreudiger, sodass zumindest die dortige Sichtweise gut dokumentiert ist.

Einen Hinweis aus DKE-Kreisen gab es dann aber doch noch: Die 200 mA stammen wohl ursprünglich aus der internationalen Normung zur Anlagenprüfung. Die an der Erarbeitung der Norm Beteiligten seien sich damals einig gewesen, dass die 200 mA ein stabiles Messergebnis gewährleisten.

Einen historischen Exkurs mit den ausführlichen Ergebnissen der Recherche lesen Sie bitte im Fachbeitrag ab Seite 529 [9] in diesem Heft.


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