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Was sonst noch geschah

Kurzschluss – Der Wochenrückblick 3

28.01.2017

Die schönsten Ereignisse der Woche – von dicken Dummys, klugen Gürteln, flatternden Windrädern, intelligenten Plattenspielern, unerotischer Unterwäsche, Blitzkompostierern und den schönsten Drohnenfotos der Welt

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Die Bevölkerung in Westeuropa und den USA wächst seit Jahren mehr in die Breite als in die Höhe. Textilhersteller reagierten schon und passten die Konfektionsgrößen den realen Korpulenzen an. Jetzt bereitet die allgemeine Gewichtszunahme der Baby-Boomer-Generation auch Probleme bei der Sicherheit im Auto. Die Veränderungen des menschlichen Körpers zwischen dem 20. und 80. Lebensjahr werden bei Tests mit Crashtest-Dummys nicht berücksichtigt. Im Testauto sitzt nach wie vor der schlanke Standard-Dummy. Die Universität von Kalifornien, Berkeley, hat jedoch ermittelt, dass übergewichtige Autofahrer ein 78 Prozent höheres Risiko eingehen, bei einem Unfall zu sterben, als normalgewichtige Fahrer. Die Faustformel lautet: Je höher der Body Mass Index (BMI), desto größer ist die Gefahr eines tödlichen Unfalls. Der Hersteller Humanetic’s entwickelte deshalb einen Crashtest-Dummy mit einem Gewicht von knapp 124 Kilogramm und einem BMI von 35. Diese Werte erschienen dem Unternehmen realistischer als der bisherige Standard-Dummy mit ca. 78 Kilogramm Gewicht und einem BMI von 29. Der Dummy berücksichtigt beispielsweise, dass sich die Brust bei übergewichtigen Frauen mit den Jahren sehr verändert. Um für diese Personengruppe die Folgen beim Aufprall auf das Lenkrad zu simulieren, liefert der schlanke Dummy zu wenig brauchbare Daten. Ein Dummy mit BMI 35 ist hier wesentlich realitätsnäher. 

Zwei Dummy-Generationen: Vorn der jetzige Crashtest-Dummy mit Waschbrettbauch, in Rot ein Dummy mit BMI 35 (Bild: Bryan McCullough/Michigan Medicine)

Ein Weg, um schlank zu bleiben, ist selbst zu kochen. Dabei produziert man aber jede Menge Bioabfall. Der kann in die Biotonne gekippt werden – oder in den eigenen Kompostierer in der Küche. Der Zera Food Recycler funktioniert wie ein Komposthaufen im Garten, in dem die Essensreste wohlig faulen. Hersteller Whirlpool Corporation verspricht allerdings, dass der Küchenkompost nicht nach fetten Maden riecht – und dass sich die Speisereste in nur 24 Stunden vollständig zu Erde kompostieren lassen. Letzteres klingt etwas märchenhaft. Rumpelstilzchen spann über Nacht Stroh zu Gold, und der Recycler verwandelt in nur einem Tag die Reste von Obst, Gemüse und Fleisch in Muttererde – alles außer Knochen soll kompostierbar sein. Um die Kompostierung voranzutreiben, muss man ein in Papier gehülltes Paket kaufen und in das Gerät legen. Das Zaubermittel im Papier besteht aus Fasern von Kokosnuss-Schalen und Backpulver. Für jede Kompostierung benötigt man ein neues Paket, und auch der Filter ist regelmäßig zu ersetzen. Der Hersteller hat das Rockefellerprinzip gut verstanden.

Kochen, Kompostieren und in die eigene Erde Kräuter pflanzen: So stellt sich das Marketing glückliche Großstadtmenschen vor (Video: Whirlpool USA)

Bis Komposthaufen in der Küche und gesunde Ernährung zum Volkssport werden, wird es noch eine Weile dauern. So lange wartet Samsung nicht. Ein vom Konzern finanziertes Startup stellte einen intelligenten Gürtel vor, der dort misst, wo sich die kulinarischen Sünden sofort niederschlagen: an der Hüfte. Der Gürtel namens WELT registriert die Anzahl der täglichen Schritte, die gelaufene Strecke, die Zeit des Sitzens und die verbrannten Kalorien. Der Clou ist aber die Echtzeitüberwachung des Hüftumfangs. Wird der Gürtel angelegt, misst er über magnetische Sensoren die Hüfte. Nimmt der Gürtelträger oder die Gürtelträgerin im Laufe des Tages so viele Kalorien zu sich, dass die Hüfte wächst, gibt es ein Feedback vom Gürtel. Nicht mit einem Stromschlag, sondern als Anzeige auf dem Display der zugehörigen App. Das soll Ansporn sein, sich ins Fitnesscenter zu begeben und an der Selbstoptimierung zu arbeiten.


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Autor
Name: Jürgen Winkler