
Aus dem Facharchiv: Elektropraxis
Integrative Lichtqualität ist mehr als nur „HCL“ - Erläuterungen zu den „Weimarer Thesen“ (2)
Die „Weimarer Thesen“ beschreiben für Lichtplaner, Lichtplanende, Ingenieure und Architekten und auch für lichtausführende Firmen die moderne „Integrative Lichtqualität“ und damit aktuelle Grundsätze für eine ganzheitliche und attraktive Lichtplanung sowie für eine moderne Beratung und Ausführung von Licht- und Beleuchtungsanlagen. Diese Thesen werden im Folgenden näher erläutert.
Dieser zweite Teil der Erläuterungen zu den „Weimarer Thesen“ setzt den Beitrag aus Teil 1 fort und thematisiert mit den Thesen 9 bis 15 u. a. Definitionsfragen, Leistungsbilder und die Planungsintegration.
9. These
Endverbraucher – wie Privathaushalte oder Büronutzer – gehören selten zu den Auftraggebern von Lichtplanungen und erhalten dementsprechend kaum kompetente Lichtberatung. Daher ist es wichtig, die Themen Licht- und Beleuchtungsqualität allgemein-verständlich und breit zu vermitteln und so am Markt zu positionieren.
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Bedürfnisse der Anwender und Nutzer stehen im Mittelpunkt
Der Ansatz „Integrative Lichtqualität“ orientiert sich an den Bedürfnissen von Anwendern und Nutzern und bewertet die tatsächlichen Erfordernisse vor Ort.
Viele von Interessensgruppen publizierte Schriften fokussieren lediglich spezifische Teilaspekte oder orientieren sich nur mittelbar an den Anwendern [3].
Deren Bedürfnisse können daher in der Realität von Planungs- und Bauprozessen nicht abgebildet werden, was eine entsprechende Umsetzung erschwert. Die Verantwortung von lichtausführenden Elektrofirmen steigt damit, je weniger Planung und Beratung der Kunde und Nutzer vorweisen kann. Hier gilt der Beratungsgrundsatz: „Besser mehr als zu wenig“ – und zwar ausdrücklich.