
Energiewende: Braunkohlekraftwerk Buschhaus stillgelegt
Der Rubel rollt auch ohne Strom
Das Kraftwerk Buschhaus hat seinen Volllastbetrieb eingestellt. Bis 2020 wird es als Reserve vorgehalten, danach folgt die Demontage. Bei denEigentümern klingeln jetzt die Kassen – ein Lehrbeispiel für die krummen Wege der Energiewende.
Der schwedische Staatskonzern verkaufte am 31. August 2016 seine deutsche Braunkohle-Sparte an die Unternehmen EPH und PPF. Im September 2016 stimmte die EU-Kartellbehörde dem Kauf zu, damit ist er rechtskräftig.
EPH (Energetický a Průmyslový Holding) besitzt bereits die Mibrag und die Helmstedter Revier GmbH, zu der das Kraftwerk Buschhaus gehört. Nach dem Geschäft mit Vattenfall vergrößert sich das Portfolio von EPH um das Lausitzer Revier mit den Braunkohletagebauen Jänschwalde, Nochten, Welzow Süd, Reichwalde und Cottbus Nord. Dazu kommen die Kraftwerke Jänschwalde, Boxberg, Schwarze Pumpe und (mit nur einem Block) Lippendorf.
Das Lausitzer Revier verteilt sich auf die Bundesländer Brandenburg und Sachsen. Hier arbeiten ca. 7.500 Beschäftigte.
Um das zweitgrößte Braunkohlerevier Deutschlands verkaufen zu können, zahlte Vattenfall 1,6 Milliarden Euro an EPH. Nur mit diesem Handgeld wurde das Revier für EPH attraktiv.
Andere Energiekonzerne waren trotz dieser Summe nicht bereit, ein Angebot einzureichen. Mit Braunkohlestrom ist kein Geschäft mehr zu machen. Auch deshalb, weil die Tagebaue nach der Schließung jahrzehntelang rekultiviert werden müssen. Die Betreiber sind verpflichtet, dafür Rückstellungen bilden.
Trotzdem kaufte EPH das Lausitzer Revier. Warum?