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Fachplanung | Kabel und Leitungen | Energietechnik/-Anwendungen

Aus dem Facharchiv: Elektropraxis

Energieeffizienz von Kabel- und Leitungsanlagen – Teil 4: Weitere Helfer

03.10.2019

Bislang lasen sich Anweisungen, Normen, TAB sowie andere Bestimmungen und Anleitungen so, als stünde dort als Auswahl-Kriterium: „Wie heiß muss meine Leitung mindestens werden?“ Fortan jedoch sollte eine Leitung nicht mehr als „am besten ausgenutzt“ gelten, wenn sie ihre höchstzulässige Temperatur auch wirklich erreicht.

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Durch die Erhöhung des Querschnitts lässt sich über die geringeren Verluste Energie und damit richtiges Geld sparen. Das soll nachfolgend 
detailliert und nachvollziehbar als Anregung für die Praxis dargelegt werden. Aus den vorherigen Darstellungen ergab sich bereits, dass der Spannungsfall ein sehr willkommener Helfer zur Umsetzung der Energiespar-Maßnahme „Aufwertung von Leiterquerschnitten“ ist. Der Zusammenhang soll nachfolgend noch näher betrachtet werden, ebenso wie mehrere mögliche weitere „Helfer“.

Helfer 2: 
Der Spannungsfall

Da er bestimmte Werte nicht überschreiten darf oder sollte, muss die Leitung bei Überschreitung einer bestimmten Länge im gleichen Maß dicker ausgewählt werden wie sie länger wird. Der Spannungsfall ist (bei im Bausektor üblichen Querschnitten) nahezu rein ohmscher Natur [7], und damit steht ein Spannungsfall von z. B. 3 % – bei entsprechendem Strom – auch für einen Energieverlust von 3 %. Wird (bei in der Industrie vorkommenden Querschnitten) dieser ohmsche Spannungsfall durch induktiv-kapazitive „Tricks“ wettgemacht (siehe dazu den Teil 3 dieser Beitragsreihe in ep 11-2016, Kapitel „Schlüsse“), so sind damit nicht etwa die Verluste weg! Sie treten lediglich nicht mehr mit ihrer Nebenwirkung „Spannungsfall“ in Erscheinung. Sowohl bei der Auslegung von Anlagen als auch in der Normung der Energie-Effizienz in Gebäuden sollte aber stets ein möglichst geringer Spannungsfall angestrebt werden. Also: Allzu streng erscheinende Grenzwerte nicht bemängeln, sondern einfach umsetzen!


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