Fachkonferenz zur Automatisierung
Wissenschaft und Industrie diskutieren über IEC61499
Herstellerunabhängige Automatisierung im Fokus: Bei der internationalen Fachkonferenz IEEE ETFA 2025 wurde ein Teil des Veranstaltungsprogramms von UniversalAutomation.Org mitorganisiert. Zu Gast waren führende Köpfe aus dem wissenschaftlichen Umfeld von IEC61499.
Am 9. und 10. September 2025 war das internationale Who-is-Who der Universal-Automation-Community an der Universität in Porto (Universidade do Porto) zu Gast. Der Anlass: Im Rahmen der 30th IEEE International Conference on Emerging Technologies and Factory Automation (ETFA) standen in diesem Jahr auch verschiedene Veranstaltungen zur IEC-Norm 61499 auf dem Programm. Am ersten Tag widmete sich zum Beispiel einer der sieben Konferenz-Workshops dem Thema: „Advancing Industrial Automation: Best Practices and Innovations with IEC 61499“. Im Fokus standen dabei unter anderem Engineeringpraktiken für IEC 61499, herstellerunabhängige Inbetriebnahme, Plug & Produce, Low Code Engineering sowie das auf IEC 61499 basierende Open-Source-Framework Eclipse 4diac. Das Technologieunternehmen Kongsberg Maritime gab zudem einen Einblick, wie es sicherheitskritische Abläufe in norwegischen Offshore-Anlagen mithilfe von IEC 61499 automatisiert.
Organisiert wurde der Workshop von Univ.-Prof. DI Dr. Alois Zoitl (LIT Cyber-Physical Systems Lab der Johannes Kepler Universität Linz), Prof. Valeriy Vyatkin (LTU und Aalto University Finnland), Dr. Franco Cavadini (Chief Technical Officer bei Gr3n) und Inna Arkhipova (Academic Program Manager bei UniversalAutomation.Org). Während die beiden Hochschulprofessoren Zoitl und Vyatkin bereits seit zwei Jahrzehnten zu den prägendsten akademischen Köpfen im Umfeld der IEC 61499 zählen, ist Franco Cavadini für ein schweizerisches Start-Up tätig, das für sein innovatives Plastikrecyclingverfahren einen Automatisierungsansatz nach IEC 61499 gewählt hat. Inna Arkhipova ist bei UniversalAutomation.Org für die Betreuung und Vernetzung der Mitglieder aus dem akademischen Umfeld zuständig.
Forum bringt Wissenschaft und Industrie zusammen
Zusätzlich zum Workshop am ersten Konferenztag der ETFA stand am zweiten Tag auch eine Session des sogenannten Industrieforums ganz im Zeichen herstellerunabhängiger Automatisierung. Moderiert von Šejla Trakić, respektive Franco Cavadini nahmen an den zwei Session-Panels Vertreter aus verschiedenen Industriebereichen teil, die in der Praxis bereits erfolgreich mit der IEC 61499 gearbeitet haben. Darunter zum Beispiel Systemintegratoren wie Stephen Maltby von Platinum (UK) oder Zakaria Bencherki von Armony System (Frankreich). Zudem waren auch Vertreter von renommierten, internationalen Industrieunternehmen auf der Bühne – etwa von Stratus, Yokogawa oder Novo Nordisk. Während das erste Panel unter dem Titel „IEC 61499 in Practice: Experience Exchange about Implementing the Technology” stand, trug das zweite Panel die Überschrift „Infrastructural control architecture: Bridging OT and IT through Open Standards, Modular Hardware, and IEC 61499-Enabled Control“.
„So wie bei der von uns mitorganisierten Session des Industrieforums ist es uns als UAO ebenfalls sehr wichtig, dass wir in unserer Community Wissenschaft und Industrie zusammenbringen“, betont Šejla Trakić, Member Success Manager bei UAO. „Beide Seiten können enorm voneinander profitieren. Außerdem werden an den Hochschulen die Ingenieurinnen und Ingenieure von Morgen ausgebildet. Und da freut es uns natürlich, wenn sich immer mehr Institute entscheiden, auch einen offenen und IT-orientierten Automatisierungsansatz nach IEC61499 zu lehren.“

