Aus dem Facharchiv: Leseranfrage
Leitungsverlegung unter einer Badewanne
Ist es den Vorschriften und Normen entsprechend erlaubt, eine Leitung im Badezimmer unter einem Badewannenträger aus Styropor zu verlegen?
Von dieser Forderung darf, nach Abschnitt 701.512.3 c) von DIN VDE 0100-701 (VDE 0100-701) [1], unter der Voraussetzung abgewichen werden, dass „die Stromkreise durch einen zusätzlichen Schutz nach 415.1 von DIN VDE 0100-410 (VDE 0100-410):2007-06 mit Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen (RCDs) mit einem Bemessungsdifferenzstrom nicht größer als 30 mA geschützt sind [...]“. Andere Varianten sind auch noch angeführt, dürften aber für den Anwendungsfall des Anfragenden nicht relevant sein.
Da normativ alle – bis auf wenige Ausnahmen – Stromkreise, die elektrische Betriebsmittel/Verbrauchsmittel in einem Raum mit Badewanne oder Dusche versorgen, durch Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen (RCDs) mit einem Bemessungsdifferenzstrom nicht größer als 30 mA geschützt sein müssen, wäre es möglich, vom Abschnitt 701.512.3 c) von DIN VDE 0100-701 (VDE 0100-701) [1] Gebrauch zu machen.
Soweit würde nichts gegen eine Verlegung unter der Badewanne sprechen. Jedoch kann ich nicht feststellen, ob diese Art der Verlegung, z. B. auch den Anforderungen der DIN VDE 0100-520 (VDE 0100-520) [2] entspricht. Ich sehe die Probleme an den Stellen, an denen das Kabel/die Leitung in diesen Bereich unter der Wanne eingeführt wird bzw. an der Stelle wo das Kabel/die Leitung aus diesem Bereich unter der Wanne wieder herausgeführt wird.
In keinem Fall darf die notwendige Steckdose in der Abmauerung der Wanne vorgesehen werden. Das wäre unzulässig. Wenn der Anfragende das Kabel/die Leitung im Kanal weiterführt, dann bestehen normativ keine Einwände.
Entsprechend der, im Nachhinein erfolgten Ergänzung des Anfragenden kommt das Kabel/die Leitung aus einem Installationsschacht und führt von dort direkt in den Bereich 1 unter der Wanne. Somit dürfte es normativ keine Probleme geben.