Georg Salvamoser Preis 2013 geht nach Hessen
Die Gewinner des Georg Salvamoser Preises 2013 stehen fest. Der mit 40.000 Euro dotierte Preis geht an die Nahwärme Schönstadt eG (Hessen) für das Projekt "Größtes Nahwärmenetz Deutschlands in Bürgerhand".
Die Gewinner des Georg Salvamoser Preises 2013 stehen fest. Der mit 40.000 Euro dotierte Preis geht an die Nahwärme Schönstadt eG (Hessen) für das Projekt "Größtes Nahwärmenetz Deutschlands in Bürgerhand".
Die genossenschaftlich organisierte Dorfgemeinschaft hat es innerhalb kürzester Zeit geschafft, ein mit regenerativer Energie gespeistes Nahwärmenetz zu planen, zu bauen und 80% der Bewohner für den Anschluss zu gewinnen. Hierzu wurden 13 km Rohrleitungen in allen Straßen des Dorfes verlegt. Die Bauzeit des 6-Mio-Euro-Projekts dauerte nur ein halbes Jahr. Bei der Einhaltung der geplanten Baukosten legte die Genossenschaft eine "Punktlandung" hin.
Das Nahwärmenetz versorgt nun 286 Häuser in Schönstadt mit der Wärme eines mit Baumrinden und Holzhackschnitzel betriebenen Heizkraftwerks. Die Dorfgemeinschaft spart so jährlich 650.000 l Öl und Gas. Geld, das früher in die Energieförderländer abfloss, bleibt nun dem regionalen Wirtschaftskreislauf erhalten.
Die Juroren überzeugte die vorbildliche Realisation einer regenerativen Wärmeversorgung in Bürgerhand. Die Schönstädter Bürgerinitiative zeige Perspektiven für ein neues Verständnis kommunaler Energieplanung, so die Jury.
Einen Sonderpreis in Höhe von 5.000 Euro erhält das Jugendhilfezentrum St. Anton in Riegel (Baden-Württemberg). Dort werden Schüler in besonders engagierter Weise an die erneuerbaren Energien herangeführt. Neben Projekttagen, Energie-AGs sowie einem eigens eingerichteten Energie-Parcours wird das Thema praxisnah vermittelt. Großen Stellenwert legen Lehrer und Erzieher auf die Weitergabe ihrer Erfahrungen auch an andere Schulgruppen, deren Betreuung auch Schüler von St. Anton übernehmen.
Ein weiterer Sonderpreis (5.000 Euro) geht an Peter Griebl in Sasbachwalden (Baden-Württemberg) für seine Überzeugungsarbeit und seinen jahrzehntelangen Einsatz für erneuerbare Energien. Bereits in den frühen 90er Jahren errichtete Griebl drei Windkraftanlagen auf der Hornisgrinde im Nordschwarzwald. Über ein Jahrzehnt hinweg organisierte er ehrenamtlich Hilfsmittel für Krankenhäuser in Kiew, in denen Strahlenopfer aus Tschernobyl versorgt werden. Weitere Hilfsprojekte folgten.