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Elektrotechnik | Elektrosicherheit | Schutzmaßnahmen | Messen und Prüfen

Aus dem Facharchiv: Leseranfrage

Differenzstromüberwachung anstatt RCD

08.04.2025

Darf die Kontrolle von Steckdosen-Stromkreisen beispielsweise in Verwaltungsgebäuden lediglich mit einer Differenzstromüberwachung erfolgen?

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Frage:
Die Steckdosen-Stromkreise in unserem Entwicklungs- und Verwaltungsgebäude werden lediglich mit einer Differenzstromüberwachung überwacht. RCDs gibt es nicht. Kommt es hier zu einem Alarm, weil der Fehlerstrom in einem der Stromkreise zu hoch ist, wird lediglich eine Alarmmeldung auf der Gebäudeleittechnik angezeigt. Es erfolgt jedoch keine Abschaltung des betreffenden Stromkreises. Bei den Nutzern handelt es sich sowohl um Elektrofachkräfte als auch Laien und externe Firmen (Gebäudereinigung). Die Elektroinstallation ist 2008 errichtet worden. Ist das so zulässig? Ich habe hier große Bedenken. Leider bin ich bis jetzt mit meinen Warnungen ins Leere gelaufen.

Antwort:
Im Jahr 2008 gab es zwar schon die DIN VDE 0100-410 (VDE 0100-410) vom Juni 2007 [1], in der für laienbedienbare Steckdosen bekanntlich ein RCD mit 30 mA gefordert wurde, allerdings lief da noch die Übergangsfrist. In dieser Zeit konnte noch die alte Ausgabe von 1997 [2] angewendet werden, die dies noch nicht kannte.

Demzufolge wurde die Anlage nach den vorliegenden Informationen korrekt geplant.

Ein RCM (Residual Current Monitor) war zu damaliger Zeit „nice to have“. Es gab zu der Zeit keine konkrete Forderung, eine Differenzstromüberwachung einzubauen bzw. deren Messwerte aufzuzeichnen oder zu melden.

Insofern kann normativ die Anlage betrieben werden, wenn keine Änderungen vorgenommen werden.


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