Aus dem Facharchiv: Elektropraxis
Alternativen zu gasisolierten MS-Schaltanlagen
Künstliche Emissionen von Treibhaugasen müssen wo immer möglich vermieden werden. Dabei ist meist von CO2 die Rede, dem häufigsten Vertreter dieser Gruppe – doch es gibt noch andere, wesentlich schädlichere Klimagase. Eines davon ist Schwefelhexafluorid (SF6), das immer noch in Mittelspannungsschaltanlagen verwendet wird. Der Beitrag erläutert die Problematik und geht auf Alternativen zu SF6-Anlagen in der Praxis ein.
Die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien wächst beständig. Zwischen dem Jahr 2000 und dem Jahr 2020 konnte sich dieser Anteil von lediglich etwa 6 % auf 46 % steigern. Das für 2020 gesetzte Ziel von 35 % konnte somit sogar übertroffen werden, schreibt das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie [1].
Aus den Daten des Ministeriums ist auch ersichtlich, dass Windkraft hierzulande den Löwenanteil der erneuerbaren Erzeugung liefert. Dieser teilt sich wiederum auf in große Offshore-Parks und kleinere, in der Landschaft verteilte Anlagen – besonders letztere sind für die folgenden Ausführungen von Interesse.
Energiewende erfordert Umbau des Stromnetzes
Traditionelle thermische Kraftwerke, seien es Kohle- oder Kernkraftwerke, benötigen eine gewisse Größe, um wirtschaftlich zu arbeiten. Auch Wasserkraftwerke können enorme Dimensionen annehmen. Das bestehende Stromnetz wurde daher auf diese zentralisierte Energieerzeugung ausgerichtet.
Mit der Energiewende wird allerdings auch ein Umdenken bei den Infrastrukturen notwendig. Durch die immer weiter fortschreitende Verbreitung der erneuerbaren Energien entstehen wesentlich mehr Einspeisestellen. Ein großer Treiber dafür ist die Windkraft, aber bei weitem nicht der einzige. Es entstehen auch vermehrt Biogas- oder kleinere Solaranlagen sowie kleine, lokale Wasserkraftwerke und vieles mehr.
Alle diese Erzeuger benötigen entsprechende Schaltanlagen, um ihren erzeugten Strom ins Netz einspeisen zu können.