Elektromobilität
Sklaverei, Kinderarbeit, Warlords – Das schmutzige Geschäft mit sauberen Autos
Vorfahrt für Elektroautos – grün, kostengünstig und bequem lautet das erklärte Ziel der Bundesregierung als Beitrag zum Klimaschutz. Doch für die Herstellung emissionsfreier Fahrzeuge werden schmutzige Wege beschritten.
Ohne Schutzkleidung steigen sie in die 40 Meter tiefen dunklen Gruben hinab. Teils mit bloßen Händen und bei Kerzenlicht graben sie im Erdreich nach den Metallen. Die labyrinthartigen Gänge werden vor allem in der Regenzeit zu glitschigen Todesfallen. Nicht selten stürzen die Stollen ein und begraben Kleinbergbauarbeiter bzw. Creuseure (Buddler, Schürfer), wie sie sich selbst nennen, lebendig unterm Erdreich.
Menschenrechtsverletzungen stehen auf der Tagesordnung. Das Schweizer Unternehmen Glencore ist der weltweit größte Kobalt-Produzent. Gewerkschaften werfen dem Konzern immer wieder Verstöße gegen Arbeitsschutz und Sozialstandards vor, die dieser jedoch bestreitet. Die Minenarbeiter stehen am Ende der Wertschöpfungskette für westlichen Luxus und deren Klimaziele.
Hersteller und Politik in der Pflicht
Deutsche Automobilhersteller wollen in ihren Elektroautos saubere Rohstoffe verbauen. Transparenz und Nachhaltigkeit in der gesamten Herstellungs- und Lieferkette seien von großer Bedeutung, beteuern die Konzerne über ihre Sprecher. Eingehalten werden die eigenen Vorgaben aber kaum. Die Batteriezellen stammen von asiatischen Zulieferern, denn in der Entwicklung des für E-Autos dringend benötigten „Herzens“ laufen deutsche Automobilbauer der asiatischen Konkurrenz noch immer hinterher.

