Elektromobilität
Sklaverei, Kinderarbeit, Warlords – Das schmutzige Geschäft mit sauberen Autos
Vorfahrt für Elektroautos – grün, kostengünstig und bequem lautet das erklärte Ziel der Bundesregierung als Beitrag zum Klimaschutz. Doch für die Herstellung emissionsfreier Fahrzeuge werden schmutzige Wege beschritten.
Wer sich einen Stromer zulegt, hat dafür ganz unterschiedliche Gründe. Umweltschutz führt oftmals die Argumentationsliste an. Als Käufer fühlt man sich gut, denn man leistet seinen ganz persönlichen Beitrag zum Klimaschutz, macht sich aber keine Gedanken darüber, woher beispielsweise die Rohstoffe für die Batterien kommen. Westliche Konzerne wie Mercedes-Benz, VW oder BMW ziehen sich gänzlich aus der Verantwortung, denn die für Elektroautos benötigten Batteriezellen stammen von asiatischen Zulieferern.
Lithium-Batterien kennen wir aus Smartphones oder Laptops – und zukünftig werden sie in Elektroautos verbaut. Das seltene Kobalt gehört zu den Rohstoffen, die für die Herstellung von Lithium-Akkus essenziell sind. Doch woher stammen die Rohmaterialien und unter welchen Bedingungen werden sie gefördert?
Demokratie auf dem Papier
Die Demokratische Republik Kongo (DR Kongo) in Zentralafrika gilt als der Rohstofflieferant für Nickel, Kupfer und Kobalt. Heute zählt die ehemalige belgische Kolonie zu den ärmsten Ländern der Welt. Das steht im Widerspruch zum Rohstoffreichtum im Kongo.
Auf dem Demokratieindex erreichte das Land 2014 nur Platz 162 von 167. Der Index der menschlichen Entwicklung, auf dem Deutschland auf Rang vier hinter Norwegen, Australien und der Schweiz rangiert, zeichnet für die DR Kongo ein ähnlich düsteres Bild. Verantwortlich dafür sind jahrzehntelange Unterdrückung, Korruption, Bürgerkriege und Bevölkerungszunahme.