Energietechnik/-Anwendungen | Sonstige Bereiche
Neue Energieeffizienzklassen
Schluss mit A+++
29.03.2017
Sieben Energieeffizienzklassen von A bis G sollen für mehr Transparenz bei der Kennzeichnung von Elektrogeräten sorgen.
Wie Umfragen zeigen, achten 85 Prozent der EU-Bürger beim Kauf von Elektrogeräten auf die Energieeffizienzklassen. Um beim Verbraucher noch mehr Klahrheit zu schaffen, wurden die Energieeffizienzklassen von Elektrogeräten überarbeitet.
Ursprünglich kennzeichnete die EU ab 1994 Elektrogeräte mit dem Energieeffizienz-Label auf einer Skala von G (rot: nicht energieeffizient) bis A (grün: sehr energieeffizient).
Weil der Energieverbrauch von Haushaltsgeräten und Leuchtmitteln nach Einführung der Label deutlich gesenkt wurde, führte die EU 2003 die Label A+ und A++ für Kühlschränke ein. Ab 2011 folgte das Label A+++ für Kühlschränke, Waschmaschine und Fernseher. Das sorgte bei den Kunden allerdings für Verwirrung.
Unterhändler von EU-Kommission, -Rat und -Parlament einigten sich auf die Eckpunkte einer neuen Rahmenrichtlinie für neue Energieeffizienz-Label. Demnach fallen zukünftig die Klassifizierungen A+ bis A+++ weg. Sie werden durch die Label A bis G ersetzt. Damit soll der Informationsgehalt der Energieeffizienzkennzeichnung verbessert werden.
Verbraucher gehen davon aus, dass sie beim Kauf einer Waschmaschine oder eines Fernsehers mit dem Label A ein Haushaltsgerät mit dem höchsten Energieeffizienz-Niveau erwerben. Sie nehmen zudem einen Unterschied zwischen den Labeln C und B anders wahr als zwischen A+ und A++.
Bei der Neueinstufung aller Haushaltsgeräte und Leuchtmittel dürfen zunächst keine Produkte die Energieeffizienzklassen A und B erreichen. Die EU erklärt diese Entscheidung damit, dass Luft nach oben bleiben solle, weil die Hersteller ihre Produkte hinsichtlich der Energieeffizienz stetig verbessern.
Die neue Energieeffizienzkennzeichnung-Verordnung sieht außerdem vor, dass Hersteller und Händler bei der Werbung für das Produkt auf dessen Energieeffizienzklasse hinweisen müssen.
Das Europäische Parlament und die Mitgliedsstaaten müssen der neuen Verordnung nur noch formal zustimmen. Etwa zwei Jahre soll es dauern, bis die neuen Label im Handel auftauchen und alle Haushaltsgeräte und Leuchtmittel neu klassifiziert sind – aber nur von G bis C.