Aus dem Facharchiv: Elektropraxis
LED-Licht: Von der Innovation zum Stand der Technik (3)
Die Effizienz-Debatte ist „durch“. Nachdem wir es geschafft haben, dass sich nur noch effiziente Leuchtmittel und Beleuchtungstechniken auf dem Markt befinden – ob nun durch Mode, auf Grund von EU-Verordnungen oder doch tatsächlich aus Vernunft – kann man sich endlich den anderen (grundlegenden) Eigenschaften des Lichts zuwenden.
Wie für Kleinspannung, so sind mittlerweile erst recht für Netzspannung Leuchtmittel aller gängigen Fassungen verfügbar. Bisweilen erinnern die Probleme mit der räumlichen Kompatibilität noch an jene mit der KLL (Bild 2 aus Teil 1 dieser Beitragsreihe), weil die LED selbst zwar sehr klein ist, aber einen großflächigen Kühlkörper benötigt. Im Allgemeinen jedoch klappt der Austausch der alten Glühlampen gegen LED-Lampen besser als gegen die KLL – und der Austausch dieser gegen LED natürlich erst recht. In aller Regel kann in fast allen Anwendungen in Heim und Garten, in Handel, Gewerbe, Industrie und im öffentlichen Raum, wo derlei Leuchtmittel derzeit noch im Einsatz sind, ein LED-Austausch gefunden werden – und dieser Austausch ist auch zu empfehlen.
Nur bei LED-Leuchtröhren, die Leuchtstofflampen in bestehenden Leuchten ersetzen sollen, ist Skepsis angesagt. Es gibt hier Parallelen zu Präzedenzfällen aus alten Zeiten: Die versprochene „Energie-Ersparnis“ wird in der Regel erzielt, indem man eine breit strahlende Leuchte durch eine solche ersetzt, die gerichtetes Licht abgibt – und dies an Stellen, wo man eigentlich breit strahlendes Licht benötigt.
Die „Retrofits“ stellen hier einen fragwürdigen Fortschritt nach hinten dar und machen so ihrem Namen alle Ehre [11].
Integrierte Lampen mit nicht austauschbaren LED-Modulen
Daneben ist ein Trend hin zu integrierten Leuchten zu beobachten, bei denen weder LED-Module noch Betriebsgeräte ohne weiteres austauschbar sind. Das mag man kritisieren – oder überdenken. Beim Nachdenken kann sich dann durchaus herausstellen, dass es nur begrenzt sinnhaft ist, unter entsprechendem Mehraufwand die Austauschbarkeit durch den Nutzer vorzusehen.