Hochwasser: Bayernwerk steht für schnelle Wiederversorgung bereit
Bayernwerk-Vorstandschef Egon Leo Westphal, Bayernwerk-Netz-Geschäftsführer Joachim Kabs und Sebastian Biegel, regional verantwortlich für Oberbayern, haben sich am Vormittag ein Bild von der Hochwassersituation in Reichertshofen und den Hochwasserfolgen am Pfaffenhofener Unternehmensstandort gemacht.
Die nach wie vor angespannte Hochwassersituation im Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm ist weiterhin mit Versorgungsunterbrechungen insbesondere in Reichertshofen verbunden. Das Reichertshofener Umspannwerk wurde am Sonntagvormittag aufgrund der drohenden Überflutung gegen 11:00 Uhr über Schaltmaßnahmen auf der Hochspannungsebene vom Stromnetz getrennt. Danach war nahezu der ganze Ort von einem Stromausfall betroffen. Über dann folgende Schaltmaßnahmen in der Mittel- und Niederspannung wurden die Straßenzüge nach und nach zugeschaltet, die nicht vom stark ansteigenden Hochwasser betroffen waren. Die schaltenden Experten in der Netzleitstelle und die vor Ort schaltenden Servicetechnikerinnen und Servicetechniker haben dabei die Hochwasserlage konzentriert im Blick, schalten zu, so weit es unter Einhalt der Sicherheit geht. Dabei muss ein Sicherheitsabstand zum Hochwasser eingehalten werden. Sicherheit hat absoluten Vorrang. Meldungen in den sozialen Medien, wonach eine Unterbrechung der Versorgung im gesamten Landkreis zur Diskussion stand oder steht, sind falsch.
Die innerörtliche Stromversorgung in Reichertshofen ist in Schaltkreisen aufgebaut. Deshalb sind auch zahlreiche Haushalte in der Ortsmitte, die nicht direkt vom Hochwasser betroffen sind, leider derzeit noch ohne Stromversorgung. Alle Haushalte, die derzeit ohne Strom sind, müssen sich noch auf längere Ausfallzeiten einstellen. Sobald das Wasser zurückgeht, stehen die Serviceteams des Bayernwerks bereit, um Schäden an der Infrastruktur zu beheben und die betroffenen Haushalte nach Möglichkeit wieder zu versorgen. Das Bayernwerk zieht dazu Kräfte aus anderen bayerischen Regionen in Pfaffenhofen zusammen. Das Umspannwerk in Reichertshofen ist durch das Hochwasser nach ersten Einschätzungen des Bayernwerks stark beschädigt. Das Unternehmen plant, nach Rückgang des Wassers zügig ein Provisorium zu errichten und stellt sich auf einen Neubau des Umspannwerks ein.
Keine weiteren Überschwemmungen
Im gesamten Bayernwerk-Netzgebiet ist ein leicht rückläufiges Störungsaufkommen erkennbar. Seit der Nacht und am Morgen waren bis zu 5000 Haushalte ohne Strom. Derzeit treten vereinzelt neue Störungen auf, die aus Sicht des Netzbetreibers jedoch durch Schaltmaßnahmen meist mit zeitnaher Wiederversorgung gelöst werden können. Den regionalen Störungsschwerpunkt stellt nach wie vor der Bereich Pfaffenhofen dar. Im Landkreis Freising mussten in der Nacht mehrere Stromkreise im Umspannwerk Kranzberg abgeschaltet werden. Bis 0:50 Uhr konnten einzelne Orte wie Paunzhausen und Kirchdorf an der Amper wieder mit Strom versorgt werden, doch die weiteren Arbeiten zur Wiederversorgung mussten im Hinblick auf die Hochwasserlage bei einzelnen Verteilstationen zunächst eingestellt werden. Der Ort Allershausen war in der Nacht zum Großteil noch ohne Strom. Die Störungsbehebung wurde in den Morgenstunden fortgesetzt.
Nach Einschätzung der Bayernwerk-Servicegruppen vor Ort und der staatlichen Krisenorganisationen sowie der Prognosen des bayerischen Ladesamts für Umwelt geht der Netzbetreiber bei der Entwicklung der Hochwassersituation nicht von weiteren Überschwemmungen von Umspannwerken wie in Reichertshofen aus. Die Betrachtung konzentriert sich auf die prognostizierten Pegelstände für den heutigen Tag im Wesentlichen für die Donau und die donaunahen Zuflüsse. Ausnahme ist das Umspannwerk Irsching. Dort finden wegen der Befürchtung örtlicher Experten, dass ein Damm brechen könnte, präventive Sicherungsmaßnahmen statt.
Aufruf zur Vorsicht
Die Bayernwerk Netz bittet alle vom Hochwasser Betroffenen um besondere Vorsicht in der Nähe von elektrischen Anlagen und Betriebsmitteln wie Hausanschlusskästen, Verteilerschränke und Zähleranlagen, die insbesondere im Kellerbereich eine Gefahr darstellen können. Überflutete Bereiche sollten deshalb nicht betreten werden. Bei Überflutungen elektrischer Anlagen in Wohngebäuden sollte der jeweilige Netzbetreiber informiert werden.
Hinweis: Der ep bleibt am Thema Hochwasser dran und gibt in einer der folgenden News-Meldungen wertvolle Informationen zum Thema "Hochwasser in Elektroanlagen".