Neue VDE-Norm IEC 63110: Arbeitskreis „Backend Kommunikation für Ladeinfrastruktur“
Chaos an der Ladesäule
Was Besitzer von E-Autos schon lange ahnten, belegt eine Studie des Marktforschungsunternehmens statista mit Fakten: In Deutschland ist das Laden an öffentlichen Säulen nicht nur kompliziert, sondern auch teuer.
Undurchsichtige, komplexe Tarifstrukturen, Kosten von bis zu 25 Euro für eine Reichweite von 100 Kilometern und nur vereinzelte Möglichkeiten für spontanes Laden ohne vorherige Anmeldung – die Liste der Mängel an öffentlichen Ladesäulen ist lang.
Intransparenz und hohe Kosten
Das IT-Unternehmen LichtBlick hatte die Untersuchung in Auftrag gegeben und schlägt nun Alarm: Beim Ausbau der Ladeinfrastruktur müsse eine radikale Umkehr stattfinden. „Das Chaos an Deutschlands Ladesäulen ist gewaltig. Intransparente Stromtarife und Zugangshürden schrecken Verbraucher ab. Selbst die Experten benötigten für unsere Untersuchung mehrere Tage, um die Tarife und Preise der verschiedenen Betreiber vergleichen zu können. Mit diesem System ist die Verkehrswende zum Scheitern verurteilt“, mahnt Gero Lücking von LichtBlick. Denn wenn sogar Experten Tage brauchen, wird der Verbraucher gänzlich abgeschreckt.
Der Verband der Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik (VDE) erkannte das Dilemma. Er rief den VDE|DKE-Arbeitskreis „Backend Kommunikation für Ladeinfrastruktur“ ins Leben gerufen, um ein standardisiertes Management von Ladevorgängen bei Elektrofahrzeugen zu erarbeiten. Nach Einschätzung der Experten fehlt es derzeit vor allem an einheitlichen Standards zwischen Ladesäule und Abrechnungssystemen.