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Elektrotechnik | Elektrosicherheit | Messen und Prüfen

Aus dem Facharchiv: Leseranfrage

Beschaffung eines gebrauchten Prüfgerätes

28.01.2025

Ist das Messgerät M 5010 heute noch für Prüfzwecke entsprechend den Normen zulässig?

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Frage:
Als verantwortlicher Elektriker in einer großen Kleingartensparte (200 Gärten) benutze ich u. a. das Messgerät M 5010. Die Arbeiten beschränken sich auf Neu-, Um- und Prüfarbeiten in Gartenlauben. Nun gab es einen Diebstahl, und als „Wiedergutmachung“ bekamen wir anonym ein baugleiches Gerät zurück, bei dem die Batteriehalterung gebrochen ist. Somit ist es nicht verwendbar. Reparieren ist nicht möglich. Ist dieses Gerät noch zugelassen? Leider sind unsere finanziellen Mittel sehr begrenzt. Was raten Sie uns? Sollen wir im Internet nach einem geeigneten günstigen Gerät suchen?

Antwort:
Das ABB/Gossen Metrawatt M5010 ist in der Tat ein sehr weit verbreitetes Prüfgerät gewesen. Allerdings ist das Jahrzehnte her. Auch heute lassen sich mit dem Gerät noch viele Prüfaufgaben einer Erst- und Wiederholungsprüfung nach DIN VDE 0100-600 (VDE 0100-600) [1] oder DIN VDE 0105-100/A1 (VDE 0105-100/A1) [2] erledigen. Allerdings hat das Gerät nicht die Messmethoden, die man aktuell heute von einem Prüfgerät erwartet. So lassen sich Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen nur mit „Vollwelle“ prüfen, eine Schleifenimpedanzmessung ist hinter einem RCD nur mit 15 mA möglich und dann eher geschätzt als gemessen.

Nicht vergessen darf man auch die eigene Sicherheit. Auch hier hat sich in den letzten Jahrzehnten einiges getan, damit man sich bei seiner Prüftätigkeit nicht so leicht umbringen kann. Alleine die Einführung der Messmittelkategorien sei hier als Beispiel genannt.

Da aber auch im Aufgabenbereich des Anfragenden zuverlässige und normgerechte Messungen wichtig sind, sollte es schon ein Prüfgerät sein, mit dem man nach dem Stand der Technik prüfen kann.

Prüfgeräte im Internet. Es gibt mehrere Möglichkeiten, an günstige Prüfgeräte zu kommen. Einen Weg hat der Anfragende schon aufgezeigt: über Internet-Handelsplattformen. Die dort angebotenen Geräte sind jedoch oftmals aus diversen Gründen kaum gewerblich nutzbar: private Verkäufer schließen immer die Gewährleistung aus, sodass man immer „die Katze im Sack“ kauft. Prüfgeräte sind hochpreisige Artikel, die eben auch von Internet-Betrügern als lukrative „Handelsgüter“ entdeckt wurden. So gehen dann Prüfgeräte beim Versand verloren, es werden nur Ziegelsteine geliefert oder es kommen Prüfgeräte ohne Seriennummer an.

Die gewerblichen Anbieter auf den Internet-Handelsplattformen bieten jedoch kaum noch Preisvorteile gegenüber klassischen Vertriebswegen.


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