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Messgerät der Firma Metrel - EurotestXC MI3152 (Foto: Metrel)
Elektrosicherheit | Messen und Prüfen

Aus dem Facharchiv: Leseranfrage

Prüfung von RCDs

28.01.2020

Was ist beim Prüfen von RCDs zu in Abhängigkeit vom Messgerät zu beachten, insbesondere wenn Unterschiede im Auslösestrom bestehen?

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Frage: Bisher prüfte ich Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen mit dem Messgerät M5010 von ABB, welches mit reinem Wechselstrom einen FI-Schutzschalter zum Auslösen bringt. Da es ja mittlerweile auch allstromsensitive RCDs gibt, habe ich mir zudem noch ein anderes Messgerät von der Firma Metrel, das EurotestXC MI3152, gekauft (Bild). Bei diesem kann ich die Art der RCD-Prüfung einstellen, entweder RCD-Typ AC oder RCD-Typ A. Beim Prüfen mit Typ A habe ich festgestellt, dass der Auslösestrom teilweise bis 15 mA höher ist als beim Prüfen mit Typ AC. Ich erklärte mir diesen Unterschied so, dass durch die Beaufschlagung mit pulsierendem Gleichstrom ein höherer Auslösestrom benötigt wird als beim Prüfen mit reinem Wechselstrom. Von einem Berufskollegen testete ich dann mit dem Messgerät Profitest von Gossen Metrawatt und stellte fest, dass dort kaum Unterschiede im Auslösestrom zwischen Messmethode A und AC bestehen. Kann es sein, dass neuere Messgeräte anders konfiguriert sind und deshalb die Unterschiede im Auslösestrom bestehen? Ist es noch gestattet, RCDs vom Typ A weiterhin mit AC zu prüfen? Wenn ich RCDs vom Typ A mit A prüfe, müsste ich doch eigentlich im Prüfprotokoll die Messart auch angeben, da teilweise Werte über 30 mA gemessen werden.

Antwort: In Deutschland gibt es tatsächlich keine konkrete Vorgabe, mit welchem Prüfstrom eine Fehlerstrom-Schutzeinrichtung zu Prüfen ist. Ich empfehle, bei RCD Typ A grundsätzlich mit pulsierendem Gleichstrom zu Prüfen – dies fordert die Fehlerstrom-Schutzeinrichtung am meisten und der Bereich in dem die Fehlerstrom-Schutzeinrichtung auslösen kann ist am größten. Eine Bewertung ist also einfacher möglich.

Bei den verschiedenen Auslöseströmen (Sinus, pulsierender Gleichstrom und glatter Gleichstrom) gibt es unterschiedliche Grenzwerte. Diese sind in vielen aktuellen Prüfgeräten auch als Bewertungsmaßstab hinterlegt. Konkret sollen erreicht werden:

  • Bei einem Sinus-Prüfstrom 0,5 bis 1 ×IΔN
  • Bei einem pulsierenden Gleichstrom 0,35 bis 1,4 ×IΔN
  • Bei einem glatten Gleichstrom 0,5 bis 2 ×IΔN.

Bei einigen Prüfgeräten kann sogar zusätzlich zum Prüfstrom ein DC-Strom von 6 mA aufgeschaltet werden oder ist automatisch bei der Prüfung mit pulsierendem Gleichstrom dabei. Letzteres ist übrigens beim Metrel XC der Fall. Die Grenzwerte ändern sich dabei jedoch nicht.


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