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Kurbelinduktoren waren lange Zeit das einzige nutzbare Prüfgerät. Es hat sich über 80 Jahre gut bewährt (Quelle: Lochthofen; Grießbeck)
Elektrosicherheit | Messen und Prüfen

Aus dem Facharchiv: Elektropraxis

Prüfgeräte richtig auswählen (1)

06.03.2025

Es wird immer schwieriger, das für sich passende Prüfgerät zu finden. Verschiedenste Testmethoden, verschiedenste Hersteller, unterschiedliche Dokumentationssoftwares – der Markt ist kaum überschaubar. Leider ist der Markt nicht so groß, dass es wie bei Autos ausführlichste Testberichte zu jedem Modell gibt. Dieser Fachbeitrag ist der Versuch eines grundsätzlichen Überblicks darüber, was wichtig, was nett zu haben und was Schnörkel ist.

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Bereits 1896, im Jahr der ersten VDE-Vorschrift, gab es die Forderung, Anlagen bei der Erstinbetriebnahme und in regelmäßigen Abständen messtechnisch zu prüfen [1], [2]. In den ersten Jahrzehnten stand dafür nicht viel mehr als ein Kurbelinduktor zur Verfügung. Seit den 60er-Jahren kamen auch Prüfgeräte für Schleifenimpedanzen hinzu, wenige Jahre später fanden Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen (RCD) eine immer größere Verbreitung. Auch diese mussten messtechnisch geprüft werden können.

Auf Drängen der Berufsgenossenschaften wurde 1979 in der BRD die Pflicht zur Wiederholungsprüfung für Betriebsmittel eingeführt, in der DDR hatte man bereits 1961 die gesetzliche Grundlage für die Geräteprüfung geschaffen.

Schon jetzt war zu erkennen, dass eine sorgfältige Dokumentation der durchgeführten Prüfungen sehr sinnvoll ist. Mit der Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV) wurde es spätestens Pflicht, die Ergebnisse der Prüfungen und somit oftmals auch Messwerte zu dokumentieren. Mittlerweile werden die Anforderungen an die Dokumentation bzw. Prüfberichte in VDE-Normen etwas konkretisiert, siehe z. B. DIN VDE 0100-600 (VDE 0100-600) [3] und TRBS 1201 [4] und auch ohne diese Vorgaben ist heute dank digitaler Dokumentation kaum Mehraufwand nötig, alle ermittelten Messwerte zu dokumentieren.

Seit den ersten Anfängen hat sich viel getan auf dem Sektor der Mess- und Prüftechnik. Der Markt ist nahezu unüberschaubar und Handwerkern oder Betriebselektrikern fällt es sehr schwer, für sich „die richtigen“ Prüfgeräte zu finden. Auch die richtige Dokumentation ist für viele ein Buch mit sieben Siegeln.

Der Funktionsumfang von Prüfgeräten (Bild) ist im letzten Jahrzehnt gewachsen, sodass selbst ein Installationstester heute auch PV-Anlagen, Wallboxen für E-Mobilität und allstromsensitive Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen (RCDs) prüfen kann. Das war vor zehn Jahren noch undenkbar.

Sicherheitsaspekte

Prüfgeräte zum Nachweis der elektrischen Sicherheit müssen den einschlägigen Sicherheitsnormen entsprechen. Insbesondere die einzelnen Prüfverfahren sollen normgerecht sein. So müssen diese Normenangaben auf den Geräten zu finden sein (Schutzmaßnahmentester VDE 0413-Reihe oder DIN EN 61557-Reihe; Gerätetester DIN EN 61557-16 (VDE 0413-16) [5]; Messmittelzubehör DIN EN 61010-031 (VDE 0411-031) [6]).


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