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Unfall an einer NS-Verteilung
ep6/2000, 1 Seite
Seite 479 gungspflicht der Berufsgenossenschaft bestand. (SG Dortmund vom 22.09.1998 - Az.: S 36 U 294/97) Sicherer Transport von Gasflaschen Eine spezielle Transportbox für toxische Gase hat jetzt das Berufsgenossenschaftliche Institut für Arbeitssicherheit - BIA - entwickelt, um die Gefährdung von Fahrzeuginsassen durch unbemerkt austretende Gase zu verhindern. Hintergrund: Viele Unternehmen und Handwerksbetriebe transportieren Gasflaschen mit unterschiedlichen Gasen in Kleinfahrzeugen. Unfallberichte zeigen, dass eine Gefährdung der Fahrzeuginsassen durch unbemerkt austretende Gase nicht ausgeschlossen werden kann. Für den Transport von Gasen im PKW ist gesetzlich eine ausreichende Lüftung gefordert. Es besteht allerdings eine gewisse Rechtsunsicherheit, was darunter zu verstehen ist. Bestehende Empfehlungen sind häufig wenig bzw. nicht praktikabel oder führen nicht zu einer Verringerung des Risikos. Das im BIA entwickelte System (abgekürzt TOXBOX) besteht aus einer handelsüblichen gasdichten Transportkiste, die für den Gefahrguttransport zugelassen ist. Hierin werden die Gasflaschen fixiert. Durch zwei Schläuche besteht eine Verbindung zwischen der Transportkiste und einer speziell gestalteten Fahrzeugseitenscheibe. Durch Erzeugung eines Unter- bzw. Überdrucks in den Schläuchen wird die Transportkiste mit Luft durchspült. Testergebnisse haben gezeigt, dass es sich bei diesem System um eine einfache und wirksame Möglichkeit handelt, die Insassen von Kombifahrzeugen vor eventuell ausströmenden Gasen zu schützen. Die TOXBOX kann variabel für unterschiedliche Fahrzeugtypen genutzt werden. Durch eine entsprechend dimensionierte Kiste kann das System an verschiedene Transportaufgaben angepasst werden. Neben Gasflaschen lassen sich so auch andere Gefahrgüter wie z. B. Behälter mit Lösemitteln ohne Gefährdung der Insassen durch austretende Gase oder Dämpfe transportieren. Eine Lizenz zur Herstellung und zum Vertrieb der TOXBOX wurde vergeben an die Firma Zarges Leichtbau Gmb H, 82360 Weilheim, Tel.: 08 81/68 72 87. Unfallauswertung Unfall an einer NS-Verteilung Ein Drittel aller dem Institut zur Erforschung elektrischer Unfälle gemeldeten Unfälle passieren an Schaltanlagen. Einen großen Anteil bilden dabei die Stromunfälle an NH-Verteilungen. Auftrag. Zwei Elektromonteure sollten an einer NH-Hauptverteilung umfangreiche Umbauten vornehmen. Da die Arbeitsverhältnisse beengt waren, wurde die Metalltür des Verteilerschranks herausgenommen. Hierzu mussten die drei Türscharniere entfernt werden. Die Abdeckung der auf der Scharnierseite befindlichen NH-Leiste behinderte dabei die Arbeiten und wurde auch abgenommen. Ein teilweiser Berührungsschutz war somit nicht mehr vorhanden. Unfallhergang. Einer der Elektromonteure versuchte, mit einer unisolierten Ratsche die Verschraubung auf der Schrankinnenseite zu entfernen. Dabei rutschte er ab und löste zwischen einem Anschluss des Sicherungsunterteils und dem geerdeten Schrank einen Kurzschluss aus. Der Elektromonteur erlitt schwere Verbrennungen durch den ausgelösten Störlichtbogen. Unfallursache. Die beschriebenen Arbeiten sind den „Arbeiten in der Nähe unter Spannung stehender Teile“ zuzuordnen. Der § 7 der BGV A2 (VBG 4) fordert, dass entweder „die aktiven Teile für die Dauer der Arbeiten ... durch Abdeckungen ... geschützt worden sind oder ... die zulässigen Annäherungen nicht unterschritten werden.“ Die Arbeitsplatzsituation wurde nicht richtig eingeschätzt und trotz der geringen Abstände keine Abdeckung vorgenommen. Dies führte zum obigen schweren Unfall. J. Jühling Elektropraktiker, Berlin 54 (2000) 6 Branche aktuell Zustand einer NS-Hauptverteilung nach einem Störlichtbogenunfall
Autor
- J. Jühling
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