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Elektrotechnik

11. Verbandstage des LIV Thüringen: Stillstand bedeutet Rückschritt

ep5/2002, 1 Seite

Am 15. und 16. Januar fanden in Weimar-Legefeld die 11. Verbandstage der Elektrohandwerke Thüringens statt. Wesentliche Themen waren die Verbesserung der Rahmenbedingungen für das Handwerk und die Notwendigkeit der Weiterbildung.


Wirtschaftspolitik In seinen Ausführungen stellte Landesinnungsmeister B. Mächler (Bild ) fest, größtes Sorgenkind ist nach wie vor die wirtschaftliche Situation. Aktuell beurteilen 38 % aller Betriebe in Thüringen ihre Lage als schlecht. Anzeichen für eine Konjunktur sind leider nicht zu erkennen. Zur Verbesserung der Rahmenbedingungen für das Handwerk startete der LIV im Juni 2001 die Gesprächsreihe: „Wirtschaftspolitischer Dialog“. Ziel der Gespräche ist es, gemeinsam wirtschaftspolitische Themen zu diskutieren und durch die aktive Zusammenarbeit und ein Miteinander von Handwerk, Politik und Ministerien die Wirtschaftskraft Thüringens zu stärken. Während der Verbandstage fand bereits die 3. Gesprächsrunde statt, in der folgende Themen diskutiert wurden: · Gesetzentwurf zur Beschleunigung fälliger Zahlungen · Vergabe-Mittelstandsrichtlinie des TMWAI · Arbeitsmarktpolitische Förderinstrumente · Gesetz zur Eindämmung illegaler Betätigung im Baugewerbe · Gesetzentwurf zur Reform der dinglichen Sicherung der Unternehmer eines Bauwerkes · Gesetzentwurf zur tariflichen Entlohnung bei öffentlichen Aufträgen · Förderung von Vergabe - ABM · Entwurf eines Forderungssicherungsgesetzes Diese Vielfalt der Themen zeigt, in welcher Bandbreite sich der LIV im Interesse der 1100 Innungsbetriebe mit 11500 Mittarbeitern einbringen kannen und muss - sachlich, konstruktiv und vor allem immer und immer wieder. Von besonderer Bedeutung sind · der Gesetzentwurf zur tariflichen Entlohnung bei öffentlichen Aufträgen Die Bundesregierung wird aufgefordert, den Gesetzentwurf mindestens soweit nachzubessern, dass es zu keiner Verschlechterung der Wettbewerbsbedingungen für die ostdeutschen Firmen kommt. · und das Forderungssicherungsgesetz. Zu berücksichtigen sind der Eigentumsvorbehalt an eingebauten Sachen, ein gesetzliches Pfandrecht des Subunternehmers gegenüber dem Generalunternehmer an dessen Forderungen gegen den Besteller sowie praktikable gesetzliche Regelungen zur Erlangung einer Sicherungshypothek am Grundstück. Aus- und Weiterbildung Derzeit besteht die Notwendigkeit, die Elektroinstallation auf ein höheres Niveau zu heben - sowohl im industriellen als auch im privaten Bereich. Notwendigerweise wächst damit auch der Anspruch an die Fachkräfte. Sicher ist somit die Forderung nach einem höheren Niveau der Lehrstellenbewerber (Pisa-Studie!) berechtigt, aber noch wichtiger ist die ständige Weiterbildung der Fachkräfte. Es gilt, wesentlich mehr in die Fortbildung zu investieren. Was nützen große Worte wie „Systemintegrator“ und „Fachbetrieb für Gebäudetechnik“, wenn keine fachliche Kompetenz dahinter steht? Immer wieder hört man, wer sich den höheren Anforderungen nicht stellt, der ist morgen aus dem Geschäft. Haben dieses wirklich alle schon begriffen? Es ist notwendig, sich so zu profilieren und zu qualifizieren, dass die Elektrotechniker die ersten Ansprechpartner des Kunden werden. Mit der Auftaktveranstaltung „Fachbetrieb für Gebäudetechnik“ im Oktober 2001 wurde in Thüringen offiziell der Grundstein zur Neuprofilierung es E-Handwerks gelegt. Insgesamt verbessert werden konnte das Lehrgangsangebot des LIV durch die Einstellung eines Verantwortlichen für die Weiterbildung im November 2001. Erstes Ergebnis ist, dass im 1. Halbjahr diesen Jahres 40 Einzellehrgänge mit fachlichen, rechtlichen und betriebswirtschaftlichen Themen angeboten werden. Nunmehr liegt es an den einzelnen Innungsbetrieben, diese Chance der Weiterbildung zu nutzen. Fördermaßen der Arbeitsämter K. Keiner, Direktor des Arbeitsamts Erfurt (Bild ), behandelte in seinem Festvortrag die Fördermaßnahmen, die den Handwerksbetrieben durch die Arbeitsämter geboten werden und - aus welchen Gründen auch immer - zu wenig genutzt werden. Wesentlich sind vor allem die Eingliederungszuschüsse · bei besonderer Einarbeitung zur Eingliederung · bei erschwerter Vermittlung, insbesondere von Langzeitarbeitslosen · für ältere Arbeitnehmer · für schwerbehinderte Menschen · bei Neugründungen unter gewissen Voraussetzungen (höchstens für zwei Arbeitnehmer gleichzeitig) · bei Vertretung („Job-Rotation“) eines Arbeitnehmers durch einen Arbeitslosen während einer Weiterbildungsmaßnahme. Höhe und Dauer der Förderung richten sich nach dem Umfang einer Minderleistung des Arbeitnehmers und den jeweiligen Eingliederungserfordernissen. So beträgt beispielsweise die Beschäftigungshilfe für einen Arbeitnehmer, der über drei Jahre ohne Arbeit war in den ersten sechs Monaten 80 % und in den folgenden sechs Monaten 60 % des berücksichtigungsfähigen Arbeitsentgelts. Insgesammt wurde aus den Ausführungen deutlich, es gibt viele Möglichkeiten für das Handwerk, auftretende Probleme gemeinsam mit dem Arbeitsamt zu lösen. Rahmenveranstaltung Wie in jedem Jahr bot eine kleine Produktschau die Möglichkeit, im persönlichen Gespräch spezielle fachliche Fragen zu diskutieren. Daß es dabei Neuheiten zu entdecken gibt, ist zwar nicht üblich, aber auch möglich, wie die Präsentation des DISPOPLUS-Zählerschranks (Bild ) zeigt. In der Übergangsphase passen die DISPO-Zähler- und Verteilerfelder problemlos auch in die neuen Zählerschränke. H. Elster Elektropraktiker, Berlin 56 (2002) 5 363 Branche aktuell 11. Verbandstage des LIV Thüringen Stillstand bedeutet Rückschritt Am 15. und 16. Januar fanden in Weimar-Legefeld die 11. Verbandstage der Elektrohandwerke Thüringens statt. Wesentliche Themen waren die Verbesserung der Rahmenbedingungen für das Handwerk und die Notwendigkeit der Weiterbildung. Als beispielhaft zu bezeichnen sind die durch B. Mächler, dargelegten wirtschaftspolitischen Aktivitäten des LIV Thüringen K. Keiner, Direktor des Arbeitsamts Erfurt, erläuterte In seiner Festrede die zahlreichen Fördermaßnahmen durch das Arbeitsamt N. Nüssel (Fa. Geyer) überbrachte nicht nur die Grußworte des ZVEI, er motivierte auch zum Besuch der Light & Building in Frankfurt durch die Vorabpräsentation eines neuen Zählerschranks Anläßlich ihres Eintritts in den Ruhestand wurden die beiden Gründungsmitglieder - Ernst Sust (links, Landesinnungsmeister 1990 - 2000) und Dieter Lange (rechts, ZVEH-Vizepräsident 1992 - 2001) - zu Ehrenvorstandsmitgliedern ernannt

Autor
  • H. Elster
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