Elektrotechnik
LIV Elektro- und Informationstechnische Handwerke in Thüringen - Ein Verband im Aufbruch
ep5/2001, 1 Seite
Öffentliche Hauptversammlung In ihren Grußworten drückten die Repräsentanten aus Verbänden, Politik und Wirtschaft ihre Verbundenheit mit dem Handwerk aus und boten ihre Hilfe und Unterstützung an. Einhellig wurde die Meinung vertreten, die wirtschaftliche Situation in Thüringen ist nach wie vor schlecht, die Rahmenbedingungen trotz einiger Änderungen ungünstig, aber es wurde auch viel getan, um die Chancen des Handwerks zu verbessern, z. B. erweiterte Betätigungsfelder durch die Verwandschaftserklärung der Eletroberufe und neue Technologien. Auf die Aktivitäten des LIV ging Bernd Mächler (Bild ) in seinen Ausführungen ein. · Der Verband trägt nunmehr den Namen „LIV der Elektro-und Informationstechnischen Handwerke in Thüringen“. Nach der neuen HWO wurden die Fachbereiche neu gegliedert in Elektrotechnik, Informationstechnik, Elektromaschinenbau. Die Fachbereichsleiter wurden im Rahmen der Verbandstage gewählt. · Das Internetangebot wird ergänzt, um den Mitgliedern das bieten und präsentieren zu können, was sie aktuell benötigen. · Ausbau des Schulungsangebots. · Verbesserung der Betriebsberatung. Obwohl einiges getan wurde ist es notwendig, die Rahmenbedingungen weiter zu verbessern. Einfluss zu nehmen ist vor allem auf: · Energieeinsparverordnung - die Diskriminierung der Energieart Strom darf nicht erfolgen · Steuerreform - keine Benachteiligung des Handwerks · Senkung der Lohnzusatzkosten · Erhalt des Meisterbriefs, dem Großen Befähigungsnachweis, an dem immer wieder gekratzt wird. Stärker als bisher müssen sich aus der Innungsarbeit Vorteile ergeben, die sich berechnen lassen, so dass jedes einzelne Mitglied dies erkennen kann. Es gilt allerdings auch, diese Angebote zu nutzen. Die Mitgliedsbetriebe dürfen sich aber nicht nur auf die Innung verlassen. Wer in Zukunft Erfolg haben will, muss es verstehen und in der Lage sein, komplexe Installationstechnik wie Netzwerk- oder Bustechnik problemlos zu planen und zu installieren. Außerdem muss die Kompetenz vorhanden sein, diese Technik auch aktiv zu vermarkten. Neben der technischen Ausrichtung hat unter den augenblicklichen Verhältnissen die betriebswirtschaftliche Seite eines Unternehmens eine überdurchschnittliche Bedeutung erlangt. Bei allen Chancen, die den elektro-und informationstechnischen Handwerken durch die gewerberechtliche und technologische Entwicklung geboten werden, ist aber zu beachten, dass kein Kunde die Angebotspalette genau kennt. Diese muss ihm deshalb so nahe gebracht werden, dass der Kunde zu der Auffassung gelangt, ohne Dienstleistungsangebot des Elektrohandwerks nicht auskommen zu können. Unterstützung durch ZDH In seinem Festvortrag stellte, W. Bachmann, Vizepräsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (Bild ), die Aktivitäten der Handwerksorganisation dar. Insbesondere sind zu nennen: 1. Modernisierung der Handwerksordnung. 2. Neue Förderplattform für die Betriebsberatung (keine strukturkonservierende Subvention, sondern beste Form der Wirtschaftsförderung). 3. Durch das Portal handwerk.de wird im Internet ein Beratungs-und Informationssystem (BIS) angeboten. BIS soll die effiziente Betriebsführung im Handwerk erleichtern. Ein Frühwarnsystem auf der Grundlage der Erfahrungen von Betriebsberatern des Handwerks wird die Betriebsinhaber rechtzeitig auf Engpässe bis hin zur Insolvenzgefahr aufmerksam machen. Zurzeit wird „handwerk.de“ mit verbesserter Navigation und erweiterten Funktionen ausgestattet. Als besonders serviceorientierter Wirtschaftsbereich will das Handwerk am E-Busines teilhaben. Interaktive Anwendungen sollen „handwerk.de“ deshalb möglichst schnell zu einem virtuellen Marktplatz machen. Handfeste Kostensenkungen und Umsatzsteigerungen sind das Ziel. Alle Betriebsinhaber erhalten in diesen Tagen über ihre Handwerksorganisation eine kostenlose Software, mit der sie sich eine individuelle Homepage unter einer Adresse erstellen können. W. Bachmann appellierte an alle Betriebsinhaber „handwerk.de“ zum größten Portal für den elektronischen Geschäftsverkehr zu machen. Die Vernetzung im Handwerk gestattet auch die Kooperation zwischen den Betrieben. So können auch die kleinen und mittleren Betriebe Großaufträge abwickeln und komplexe „Leistungen aus einer Hand“ realisieren. Um diese Chancen erfolgreich nutzen zu können, braucht das Handwerk qualifizierte Fachkräfte. Der ZDH bietet ein umfassendes Qualifizierungsangebot, das es unbedingt zu nutzen gilt. Angesichts des bevorstehenden Fachkräftemangels müssen die Mitarbeiter stärker an die Betriebe gebunden werden. Hierbei ist eine ständige Qualifizierung notwendig. Das letzte Bündnis-Gespräch beim Bundeskanzler hat dafür interessante neue Türen geöffnet. So sollen sich Arbeitnehmer an ihrer Weiterbildung über Langzeitarbeitszeitkonten anstelle von Überstunden beteiligen. Vorstandswahl Aus Altergründen standen E. Sust, H.-D. Lange, L. Bergmann (Gründungsmitglieder) und K. Hinske nicht mehr zur Wahl. Mit B. Mächler, Vorsitzender (seit der Verbandsgründung sehr aktiv), M.-E. Nehrig, K.-H. Dünkel (Stv. Vorsitzende), L. Knorr, H. Fischer, K.-H. Prochnow und Brunhilde Möller wurde ein neuer Vorstand gewählt, der sich der-Verantwortung bewusst ist und den Mitgliedern eine qualifizierte Interessenvertretung garantiert, von der sie eine Reihe von Dienstleistungen erwarten können. H. Elster Elektropraktiker, Berlin 55 (2001) 5 360 Branche aktuell LIV Elektro- und Informationstechnische Handwerke in Thüringen Ein Verband im Aufbruch Am 16. und 17. März fanden in Wurzbach die 10. Verbandstage der Elektrohandwerke Thüringens statt. Nach den nun schon jahrelang geführten Diskussionen über notwendige Änderungen der Betriebsführung, des Leistungsangebots und der Verbandsarbeit scheint nun ein Aufbruch zu erfolgen, der den geänderten Marktbedingungen Rechnung trägt. B. Mächler, Landesinnungsmeister, warnte davor „Strippenzieher“ zu bleiben W. Bachmann (ZDH-Vizepräsident) stellte die Angebote des ZDH für das Handwerk vor Während der Verbandstage bot sich auch die Möglichkeit zum Fachgespräch im Rahmen einer kleinen Produktpräsentation
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Autor
- H. Elster
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