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Die neuen Sensoren erlauben eine großflächige Zustandsüberwachung von Niederspannungsmotoren, sodass sich völlig neue Wege für Instandhaltung, Dienstleistung und Service eröffnen (Foto: ABB Automation Products)
Maschinen- und Anlagentechnik | Wartung und Instandhaltung

Aus dem Facharchiv: Elektropraxis

Wie Motoren jetzt selbst den Wartungsbedarf melden

12.12.2019

Heutzutage sind die wenigsten Niederspannungsmotoren in einen Service eingebunden. Der Grund: Die Zustandsüberwachung einer großen Anzahl von Motoren ist auf traditionelle Weise wirtschaftlich nicht machbar. Eine neue Sensortechnik für die Zustandsüberwachung ändert dies. Sie macht Motoren „intelligent“ und ermöglicht es ihnen, Zustands- und Betriebsparameter zu liefern – ein echter Meilenstein in ihrer 120-jährigen Geschichte.

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Niederspannungs-Asynchronmotoren kommen in nahezu allen Industrieanwendungen vor und werden allgemein als die Arbeitspferde der Industrie bezeichnet. Wie andere Maschinen auch unterliegen sie Verschleiß und Alterungsprozessen, die durch thermische, elektrische und mechanische Belastungen sowie Umwelteinflüsse bedingt sind. So werden etwa 75 % der Motorausfälle durch Schäden an den Lagern oder der Ständerwicklung verursacht. Werden keine Gegenmaßnahmen ergriffen, treten früher oder später Mängel auf, die sich nicht mehr beheben lassen.

Die meisten Arten von Ausfällen und Störungen können durch Wartungsmaßnahmen vermieden werden. Um Wartungsarbeiten im Voraus planen zu können, benötigen Anlagenbetreiber präzise Informationen darüber, welche Bauteile repariert oder ausgetauscht werden müssen und zu welchem Zeitpunkt dies geschehen muss.

Reaktiv oder proaktiv warten

Die beiden grundlegenden Wartungskonzepte sind „reaktiv“ und „proaktiv“. Die meisten Niederspannungsmotoren werden in der Industrie in weniger kritischen Anwendungen ohne Zustandsüberwachung eingesetzt. Sie werden reaktiv gewartet, d. h., sie laufen so lange, bis eine Störung oder ein Ausfall auftritt. Dann werden sie instand gesetzt oder ausgetauscht. Auf diese Weise wurden die meisten Niederspannungsmotoren bisher gewartet.

Der Vorteil dieser Strategie liegt darin, dass die Wartungskosten selbst minimiert werden. Sie hat jedoch einen wesentlichen Nachteil: Stillstände sind nicht planbar und können hohe Kosten verursachen. Obwohl der Prozess möglicherweise selbst nicht direkt betroffen ist, ist ein unerwarteter Ausfall immer unangenehm.


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