Aus dem Facharchiv: Fachbegriffe aus der Elektrotechnik
Was versteht man unter Stromschienensystem und Bündelleiter?
Stromschienensystem: Blanke Profilleiter einschließlich der erforderlichen Isolier- und Befestigungsteile, Abdeckungen oder Umhüllungen zum Fortleiten/Verteilen elektrischer Energie.
Hochspannungs-Freileitungen mit Übertragungsspannungen ab 110 kV werden in der Regel mit Zweier- oder Dreierbündelleitern (Zwei- oder Dreileiterbündel) und bei Spannungen ab 380 kV überwiegend mit Viererbündelleitern (Vierleiterbündel) ausgeführt. Die Aufteilung des Hauptleiterquerschnitts auf mehrere Leiterseile (Teilleiter) führt zu einer nennenswerten Vergrößerung der Leiteroberfläche des jeweiligen Strangs. Dadurch verringert sich die elektrische Randfeldstärke an den Leitern (s. Bild 2), was zu einer Senkung der hochfrequenten Störspannungen und der Koronaverluste führt.
Bündelleiter (engl. bundle conductors) bestehen i. Allg. aus Aluminium. Zwecks Erhöhung der mechanischen Zugfestigkeit der Freileitungsseile sind die blanken Aluminiumdrähte schraubenlinienförmig um einen Stahlkern (Stahlseil) gelegt. Der Nennquerschnitt des Aluminium-Stahlseils beträgt meist 240/40mm2.
Abstandhalter
Die Fixierung und Parallelschaltung der seilförmigen Teilleiter einer Hochspannungs-Freileitung erfolgt mittels leitfähiger Abstandhalter an den Isolatorenketten und in Abständen von 50 ... 70 m zusätzlich noch innerhalb der Spannfelder. Die Abstandhalter (Stege, Rahmen, engl. spacers) verbinden die Teilleiter untereinander und verhindern deren Zusammenschlagen als Folge elektrischer oder mechanischer (klimatischer) Einflüsse. Der Teilleiterabstand beträgt üblicherweise 400 mm.
Autor: R. Müller