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(Bild 1) Die neue DIN EN 16763 hat auch Auswirkungen auf die Aus- und Weiterbildung, worauf die Branche sich bereits vorbereitet, z. B. wie hier bei Schlentzek & Kühn in Berlin, die eine Zertifizierung nach der Norm anstreben (Foto: 2017 Schlentzek & Kühn GmbH)
Normen und Vorschriften

Normen und Vorschriften

Sicherheit durch Qualität mit der neuen DIN EN 16763

01.06.2018

Die im letzten Jahr herausgegebene DIN EN 16763 [1] formuliert erstmalig „Mindestanforderungen“ für das Qualitätsniveau von Dienstleistungen im Sektor der breit gefächerten elektronischen Sicherheitsanlagen in Europa.

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Der erste Hauptteil der Anforderungen behandelt die Rahmenbedingungen, die ein qualifiziertes Unternehmen ausmachen. Auf der Grundlage der formalen Außenidentifikation, wie z. B. Tätigkeitsfeld, Handelsregister und Funktion der Verantwortlichen, stehen die Anforderungen an den Dienstleister nach der geeigneten Ausstattung und Aufstellung, z. B. Betriebsmittel, Verantwortung, Qualifikation der Mitarbeiter; der Erfahrung, Kompetenz und Fähigkeiten auf dem Fachgebiet; den belegbaren Ergebnissen erfolgreich abgeschlossener Aufträge.

Diese Eckpunkte werden untermauert durch Anforderungen an die Unternehmen, die Prozesse wie Auftragsüberwachung, Auftragssteuerung, Dokumentationserstellung, Informationsschutz, Qualitätsmanagement, Aus- und Weiterbildung sowohl auf der Produkt- und Systemebene als auch auf der Vorschriften- und Richtlinienseite im Betriebsablauf zu verankern.

Der zweite und wichtigste Hauptteil der Norm stellt die mit der Ausführung der Dienstleistung betrauten Personen in den Mittelpunkt. Die Norm abstrahiert von jeglicher Organisationsform und spricht nur von sogenannten Rollen, in denen die zugeordneten Mitarbeiter in einer abgestuften Weise die Verantwortung und Leistung für eine Auftragsausführung zu übernehmen haben. Daran gekoppelt sind Anforderungen an die erforderlichen Kenntnisse, Fähigkeiten und Kompetenzen.

Die Rollenverteilung sowie die Anzahl von Personen, die diese „Rollen“ ausfüllen, ist eine Frage der Organisation, der Unternehmensgröße sowie der zu erbringenden Leistung und ist darüber hinaus individuell zu beurteilen.

Der Basisteil dieser Anforderungen fußt auf den Beschreibungen des Europäischen Qualifizierungsrahmenwerks für lebenslanges Lernen (EQF, [2]), das auch in Deutschland bereits eingeführt ist unter der Bezeichnung Deutscher Qualifikationsrahmen (DQR, [3]). Er wird ergänzt durch abgestufte Anforderungen, die das Arbeiten an Sicherheitsanlagen grundsätzlich erfordern.

Ein dritter Hauptteil schließlich legt in allgemeiner Form die Anforderungen an die Dienstleistungsergebnisse fest. Dies betrifft die Dokumentationserstellung für die Bearbeitungsphasen, die Schnittstellen in der Überleitung der Bearbeitungsphasen sowie die Abweichungen und Modifikationen des Realisierungsauftrages.


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