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(Symbolbild: luigi giordano/stock.adobe.com)
Regenerative/Alternative Energien | Energieerzeugung | Photovoltaik | Windkraftanlagen

Erneuerbare Energien

Ökostrom-Verbrauch: Rekordhoch im ersten Halbjahr 2018 erreicht

11.07.2018

Von Januar bis Juni ist der Energieertrag aus erneuerbaren Energien in Deutschland auf den bisherigen Höchststand von 105,5 Milliarden Kilowattstunden (kWh) gestiegen – neun Prozent mehr als im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

Nach Angaben der Bundesnetzagentur sind mit dem Zuwachs von rund neun Prozent erstmals in den ersten sechs Monaten eines Jahres mehr als 100 Mrd. kWh Energie von Wind- und Solaranlagen sowie Wasserkraft- und Biomasseanlagen erzeugt worden. Der Strom aus privaten PV-Anlagen, der direkt verbraucht und nicht ins Netz eingespeist wird, wurde nicht in Zahlen erfasst.

Rekordzuwachs bei Windenergie

In Deutschland ist der Anteil erneuerbarer Energien an der gesamten Energieerzeugung gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 35,9 auf 39,8 Prozent gestiegen. Die konventionelle Energieproduktion sank um 6,5 Prozent. Mehr als die Hälfte der erzeugten Energie, knapp 54,9 Mrd. kWh, stammt von Windkraftanlagen an Land (onshore) und auf See (offshore). Mit einem Plus von 7 Mrd. kWh verzeichnete die Windenergie auch den größten Teil des gesamten Zuwachses der erneuerbaren Energien. Die Energieerzeugung aus Bioenergie blieb mit 20 Mrd. kWh unverändert. Wasserkraftanlagen erzeugten 8,4 Mrd. kWh, knapp 1,3 Milliarden mehr als im Vorjahreszeitraum. Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2017 verzeichnete die Energieerzeugung aus Solaranlagen einen leichten Zuwachs – um 1,5 Prozent auf 21,4 Mrd. kWh. Der Bundesverband Solarenergie (BSW) sprach hingegen von einer „Rekordernte“ bei der Gewinnung von Sonnenenergie. In Deutschland sei die Photovoltaiknachfrage klar auf Wachstumskurs. Der BSW Solar rechnet 2018 mit einem Zubau von 2,5 Gigawatt (GW) Leistung. Das Ausbautempo müsse aber für eine erfolgreiche Umsetzung vervielfacht werden.

Entwicklung der Ökoenergien erfordert Ausbau der Stromnetze

Es sei erforderlich, dass die Bundesregierung die Deckelung des Zubaus von Solaranlagen aus dem Energien-Gesetz streicht, fordert Carsten König, BSW-Hauptgeschäftsführer. Aktuellen Berechnungen des BSW Solar zufolge lag allein die Solarenergieproduktion mit rund 23,6 Mrd. kWh fast acht Prozent über dem ersten Halbjahr 2017. Ein ungewöhnlich sonnenreiches Frühjahr und eine anziehende Nachfrage hätten zur guten Sonnenernte beigetragen. Der Bundesverband fordert von der Bundesregierung, das jährliche PV-Ausbauziel von 2,5 GW auf rund 10 GW zu erhöhen und den im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) verankerten 52-Gigawatt-Zubaudeckel noch in diesem Jahr zu streichen. Zudem müsse auch die diskriminierende finanzielle Belastung von Mietern und Unternehmen, die sich selbst oder im ökologischen Quartiersverbund mit Solarenergie versorgen wollen, abgeschafft werden.


Autor
Name: Aldina Hasanovic