+++ News +++ Nachhaltige Energieversorgung mittels erneuerbarer Energien
Netzbetreiber warnen vor Stillstand bei Energiewende
Die drei Verteilnetzbetreiber Bayernwerk Netz, LEW Verteilnetz (LVN) und N-Ergie Netz setzen sich dafür ein, den politischen und rechtlichen Rahmen so zu gestalten, dass keine Netzengpässe entstehen und der Anteil regenerativer Energie in den bayerischen Verteilnetzen weiter gesteigert werden kann.
Die bayerischen Stromverteilnetze stehen angesichts des erforderlichen massiven Ausbaus der erneuerbaren Energien in diesem Jahrzehnt vor einer fundamentalen Herausforderung. Die aktuellen Rahmenbedingungen werden dieser neuen Dynamik jedoch nicht mehr gerecht. Die Koalition aus SPD, Grünen und FDP will das Tempo beim Umbau des Energiesystems in Deutschland nun noch einmal deutlich erhöhen.
Die drei großen bayerischen Verteilnetzbetreiber Bayernwerk Netz, LEW Verteilnetz (LVN) und N-Ergie Netz fordern deshalb zügige Anpassungen, damit ein schnellerer Ausbau der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien gelingt und die Klimaziele erreicht werden. Sie haben hierfür fünf Handlungsfelder identifiziert.
Energiekonzept für ein klimaneutrales Bayern
Langfristige energiepolitische Ziele und eine verlässliche Strategie erhöhen die Planungssicherheit und Effizienz. Der Freistaat sollte konkrete Mengenziele und einen Zeitplan für den Ausbau der erneuerbaren Energien in Bayern definieren. Diese können dann auf kommunaler Ebene in Abstimmung mit den Infrastrukturbetreibern konkretisiert werden. Wichtig ist dabei eine ganzheitliche und Sektoren übergreifende Sicht. Das wesentliche Ziel des Energiekonzepts muss sein, dass dezentral erzeugter Strom möglichst dann vor Ort genutzt wird, wenn er erzeugt wird.
Entbürokratisierung der Anschlussregeln und Synchronisierung des Erneuerbaren-Energien-Zubaus mit dem Netzausbau
Allein in diesem Jahr rechnen Bayernwerk Netz, LVN und N-Ergie Netz mit mehr als 50.000 Anfragen für den Anschluss von PV-Anlagen mit einer Gesamtleistung von mehr als 10 GW. Die aktuell bei den drei Netzbetreibern angeschlossene Leistung beträgt etwa 19 GW. Gerade bei kleineren Hausdach-Anlagen erweist sich die Bürokratie oft als Bremse für die dezentrale Energiewende. Vor allem die Meldepflichten gegenüber der Bundesnetzagentur müssen entschlackt werden, um Prozesse zu beschleunigen. Größere PV-Anlagen sollten lokal gebündelt werden. So wird ein effizienterer Netzanschluss ermöglicht.
Schnellere und standardisierte Genehmigungsverfahren
Eine personell verstärkte Verwaltung mit bayernweit einheitlichen, vereinfachten und digitalisierten Verfahren trägt dazu bei, den erforderlichen Netzausbau zu beschleunigen. Aktuell dauern Genehmigungsverfahren größerer Netzprojekte viele Jahre.
Regulierung, die Klimaneutralität möglich macht
Um das gesellschaftliche Ziel der Klimaneutralität zu erreichen, sind enorme Investitionen in die Infrastruktur notwendig. Um diese umzusetzen, muss der regulatorische Rahmen in Hinblick auf eine gesicherte Finanzierung angepasst werden. Hierzu zählt beispielsweise eine stärkere Berücksichtigung digitaler Technologien.