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Die schonende Demontage der Leuchtensysteme ist eine Grundvoraussetzung für die Wiederverwertung. Bild: Zumtobel/Klampfer/carla Vorarlberg
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Kreislaufwirtschaft

Leuchten bekommen ein zweites Leben

29.11.2023

Ein Meilenstein der Kreislauffähigkeit ist Zumtobel zusammen mit carla Vorarlberg, dem sozialen Unternehmen der Caritas, sowie der voestalpine Stahl GmbH gelungen. In einem gemeinsamen Pilotprojekt erarbeiteten die Partner am Beispiel des 449 Meter langen Tecton-Lichtbandsystems in der Eurospar-Filiale im Rheincenter Lustenau ein skalierbares Konzept für die Reparatur (Repair), Wiederverwertung (Reuse), und das High-Value-Recycling von Leuchten und Tragschienen im Lebensmitteleinzelhandel.

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Sanierungen und der damit verbundene Einsatz von energieeffizienter Beleuchtung ist im Handel ein relevantes Thema. Sei es der Wechsel auf LED im Zuge des Leuchtstoffröhrenverbots oder auch das Upgrade auf eine neuere Generation von LED-Leuchten. Allerdings schöpft der Austausch ausgedienter Leuchten zugunsten von energieeffizienteren LED-Varianten noch lange nicht das Nachhaltigkeitspotential in Supermärkten aus. Aktuell geht in den meisten Fällen die veraltete Beleuchtung während der Demontage zu Bruch oder wird aus anderen Gründen entsorgt. Dabei stecken Leuchten und Lichtschienen voller wertvoller Rohstoffe wie Stahl, Kupfer und Aluminium. Kommen bei der Produktion neuer Erzeugnisse Recycling-Metalle anstelle von Primärrohstoffen zum Einsatz, lassen sich im Beispielfall von Stahl 48 % der CO2-Äquivalente einsparen. Um die Produkt- und Materialkreisläufe zu schließen, ist jedoch ein ganzheitliches Konzept für Rückbau und Materialrückführung gefragt.

Ein passendes Prozess- und Wertschöpfungsmodell für die Schritte „Repair, Reuse, High-Value-Recycling“ hat Zumtobel gemeinsam mit dem sozialen Unternehmen carla Vorarlberg sowie der voestalpine Stahl GmbH erprobt. Untersucht wurden zentrale Fragen der Kreislauffähigkeit: Wie lassen sich Leuchtensysteme so schonend demontieren und transportieren, dass sie an anderer Stelle verwendet werden können? Und wie gelangen die Materialien der Tragschienen ohne Qualitätsverlust zum Zulieferer, damit sie als Sekundärrohstoff für die nächste Leuchtengeneration eingesetzt werden können?

Zwei Kreisläufe für eine nachhaltigere Sanierung

Im Rahmen des Projekts werden zwei Kreisläufe betrachtet: der Kreislauf der Leuchten sowie der Kreislauf der Schienen. Zum einen prüfte die carla Vorarlberg, inwieweit sich die demontierten Tecton-Leuchten in den eigenen Räumlichkeiten weiternutzen lassen. Zum anderen ging es darum, die Materialien des Schienensystems sortenrein zurückzugewinnen, um die Rohstoffe der Produktion neuer Leuchten zuführen zu können.

Erkenntnisse aus dem Pilotprojekt

In der Eurospar-Filiale im Rheincenter Lustenau wurden 449 Meter Tecton-Schienen demontiert, getrennt oder wiederverwertet. Aus dem Schienenmaterial konnten über 72 kg Kupfer und 576 kg Stahl als Sekundärrohstoff zurückgewonnen werden, außerdem 91 kg Polypropylen aus der 11-poligen Schienenführung. Besonders wichtig waren die Erkenntnisse jedoch dafür, um ähnliche Projekte in der Zukunft modellieren und skalieren zu können.

Die zentrale Herausforderung besteht darin, effiziente Prozesse und Qualitätsstandards für die Demontage, die Zerlegung, das Sammeln, die Verpackung und den Transport der Leuchten zu definieren und in den Sanierungsablauf zu integrieren. So steht und fällt die Wiederverwendung der Leuchten mit einer schonenden Demontage. Beschädigungen gilt es zu vermeiden. Dies erfordert ein erfahrenes und entsprechend geschultes Team. In diesem Pilotprojekt hat sich die gut abgestimmte Zusammenarbeit zwischen dem Elektroinstallationsunternehmen Klampfer und carla Vorarlberg als maßgeblicher Erfolgsfaktor erwiesen. Die demontierten Leuchten müssen auf Funktion und Sicherheit geprüft werden, damit sie weiter verwendet werden können. Die einzelnen handwerklichen und logistischen Schritte inklusive Verpackung vor Ort müssen gut geplant und abgestimmt sein, auch mit den anderen Einsatzteams auf der Baustelle.


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