Skip to main content 
Photovoltaik | Personen und Firmen

Gehrlicher Solar stellt Insolvenzantrag

10.07.2013

Der Eigenantrag der Gehrlicher Solar AG erfolgte als unmittelbare Reaktion auf die Ankündigung des Bankenkonsortiums, den Kreditvertrag über 85 Mio. EUR zu kündigen und die Kredite fällig zu stellen. Durch die Einführung der Strafzölle auf chinesische Module und der daraus resultierenden Verschlechterung der Marktbedingungen in Europa sieht sich das Unternehmen nicht mehr in der Lage, die Bedingungen Kreditvertrages zu erfüllen.

Seiten
Der Kreditvertrag war erst vor drei Monaten auf zwei weitere Jahre verlängert worden.

Die operativen Tochtergesellschaften der Gehrlicher Solar AG im Ausland, insbesondere in den USA, sind von dem Insolvenzantrag nicht direkt betroffen. Gehrlicher Solar America Corporation befindet sich weiter auf Wachstumskurs und strebt für 2013 einen Umsatz zwischen 130 und 150 Mio. US-Dollar an.

Ebenso nicht betroffen von der Insolvenz sind die Gehrlicher Solar Management GmbH, eine unabhängige Schwestergesellschaft der Gehrlicher Solar AG, deren Hauptgeschäftszweck die Verwaltung von rund 25 Solarstrom-Publikumsfonds ist, sowie weitere Gesellschaften der Gehrlicher-Gruppe.

Die Gehrlicher Solar Firmengruppe bzw. deren Vorläuferunternehmen hat sich von einem Ein-Mann Betrieb zu einem der weltweit agierenden Projektentwickler und Systemintegratoren in der Photovoltaik entwickelt. In der Spitze beschäftigte die Gruppe über 400 Mitarbeiter und erzielte einen weltweiten Umsatz von fast 350 Mio. Euro (2010). Dabei blieb sie immer im Familienbesitz.  

Vorstandsmitglied Richard von Hehn, unter anderem zuständig für den weltweiten Einkauf, mahnt die Politik zu schnellem Handeln im Handelsstreit mit China. "Strafzölle auf Module helfen niemandem, auch nicht denen, die sie beantragen, denn sie vernichten Arbeitsplätze auf allen Ebenen der PV-Wertschöpfungskette", erläutert von Hehn. "Bundesregierung und EU-Kommission müssen noch vor der Sommerpause ihren Worten Taten folgen lassen und das Thema auf der politischen Ebene lösen, sonst werden noch weitere Insolvenzen folgen."


Seiten