Energietechnik: Messfehler bei Smart Metern
Falscher Messwert – genau nach Vorschrift [Update]
Niederländische Forscher stellten bei Smart Metern Messwertabweichungen von über 500 Prozent fest (ep berichtete). Inzwischen liegen offizielle Stellungnahmen vom VDE und den Herstellern vor.
VDE FNN zur Zuverlässigkeit intelligenter Stromzähler
Das Forum Netztechnik/Netzbetrieb im VDE (FNN) erarbeitet für Deutschland die technischen Spezifikationen für sogenannte Smart Meter und bezieht Stellung zur Studie der Universität Twente Enschede.
Laut FNN ist die Problematik um Störeffekte, die zu Fehlmessungen führen können, bekannt. Störeffekte können durch die zunehmende Verbreitung von LEDs und die dezentrale Einspeisung erneuerbarer Energien auftreten. Ursache dafür sind hochfrequente Ströme im Frequenzbereich von 2 kHz bis 150 kHz, die z. B. ein Solar-Wechselrichter erzeugen kann, wenn eingebaute Filter nicht ausreichend dimensioniert sind.
Vor diesem Hintergrund führte das FNN schon 2010 zusammen mit der VDE Prüf- und Zertifizierungsinstitut GmbH umfangreiche Untersuchungen durch. Die Ergebnisse und Schlussfolgerungen sind in einen FNN-Hinweis eingeflossen ("Leitfaden zur Bewertung der Zuverlässigkeit und Messbeständigkeit von Elektrizitätszählern und Zusatzeinrichtungen"). Darin werden erweiterte Anforderungen an Prüfverfahren beschrieben, die eine systematische Bewertung der Zuverlässigkeit von Stromzählern ermöglichen.
Konkret werden Methoden beschrieben, die nachweisen, dass die Zähler auch im kritischen Bereich richtig messen. Seit 2011 erleichtert dieser Leitfaden die Entwicklung von Geräten, die im Betrieb resistent gegenüber Störeinflüssen sind.