Feuer in der Elektroinstallation
Fachgerechte Brandschutzmaßnahmen in Decken und Wänden
Ziel baulicher Brandschutzmaßnahmen ist es, die Ausbreitung von Feuer und Rauch im Brandfall zu verhindern. So bleiben Flucht- und Rettungswege geschützt und ermöglichen die rasche Rettung von Menschenleben. Eingebrachte Elektroinstallationen in der Trockenbauweise dürfen dabei keine Schwächung der Feuerwiderstandsklasse einer Brandschutzwand oder einer Brandschutzdecke darstellen. Gleichzeitig müssen die Funktionstüchtigkeit und der Nutzerkomfort der Elektroinstallation im alltäglichen Betrieb gewährleistet sein.
Elektroinstallationen in Brandschutzdecken
In abgehängten Brandschutzdecken werden sehr häufig Leuchten oder Lautsprecher eingebaut, was die Brandschutzfunktion der Decke zerstört und die Wiederertüchtigung erfordert. In der Vergangenheit wurden hier unter anderem zweilagige Umkofferungen hergestellt, die die Feuerwiderstandklasse EI 30 für die Brandbeanspruchung unterhalb der Decke sowie aus dem Deckenhohlraum gewährleisten sollten. Neben dem sorgfältigen, rauchdichten Abdichten machte das hohe Gewicht solcher Umkofferungen in der Vergangenheit Sorge. Denn aufgrund dessen mussten solche Umkofferungen zusätzlich an der Rohdecke abgefangen werden, da sie sonst die Statik der abgehängten Brandschutzdecke zu sehr beeinträchtigten. Zudem war die Kontrolle der bauseitigen Ausführungen mitunter nur sehr schwierig vorzunehmen.
Seit 2004 stehen die Flamox-Brandschutzgehäuse als bauaufsichtlich zugelassene Einbaugehäuse zur Verfügung. Die Gehäuse der neuen Generation (Bild 1) schaffen Raum für neues Licht und moderne Beschallung. Sie sind speziell für LED-Einbauleuchten ausgerichtet, können aber auch Kompaktleuchtstoff-, Niedervolt- oder Hochvolthalogenleuchten sowie Einbaulautsprecher ihren sicheren Platz bieten.
Die Montage kann auch zeitversetzt von unten, durch die verschlossene Decke, erfolgen. Die Installationsöffnung wird mittels Schablone erstellt, das Gehäuse von der Deckenunterseite eingeführt und rutschfest befestigt. Die ausgeschnittenen Deckenplatten können wiederverwendet werden. Wegen des geringen Gewichts von 1,35 kg bzw. 2,79 kg wird keine zusätzliche Abhängung mittels Noniusabhänger benötigt, wie es bei herkömmlichen Umkofferungen erforderlich wäre. Die Gehäuse sind ausgelegt für die Feuerwiderstandsklasse EI 30 in selbständigen Unterdecken, d. h. sowohl für die Brandbeanspruchung von der Deckenunterseite als auch für die aus dem Deckenhohlraum.
Für die Integration von kleineren Orientierungsleuchten, die LED-Sicherheitsbeleuchtung, Pendelleuchten bzw. als Geräte-Verbindungsdose zur Aufnahme von Klemmen stehen Deckendosen des Typs HWD 30 zur Verfügung. Sie werden wie eine herkömmliche Hohlwanddose in der Decke eingesetzt und weisen eine Feuerwiderstandsklasse von bis zu EI 90 auf. Ohne Dämmmaterial oberhalb der Dose erreichen sie die Feuerwiderstandsklasse EI 30, mit Dämmmaterial nach DIN 13 501 bis EI 60 und mit Rockwool-Termarock 100 die Feuerwiderstandsklasse EI 90. Als reine Decken-Verbindungsdose mit Brandschutzdeckel wird die Feuerwiderstandsklasse bis EI 60 erreicht.