Elektrosicherheit | Messen und Prüfen
Aus dem Facharchiv: Leseranfrage
CEE-Kombination prüfen
28.12.2021
Müssen beim Vorhandensein nur eines RCD alle vorhandenen Steckdosen geprüft werden?
Frage:
Wir installieren sehr oft CEE-Kombinationen. Meine Frage bezieht sich auf die RCD-Messung. Genügt es beim Vorhandensein nur eines RCD 40 A, den größten Anschluss, hier eine Steckdose 32 A, zu prüfen? Oder müssen alle vorhandenen Steckdosen geprüft werden?
Weiterhin interessiert mich, ob bei einer 5-poligen CEE-Steckdose bei allen drei Außenleitern der Auslösestrom und die Abschaltzeit gemessen werden müssen, oder es genügt, nur einen Außenleiter zu messen? Schließlich gleichen sich die Messergebnisse aller Außenleiter, da es sich ja um ein und denselben RCD handelt. Antwort:
Die RCD-Prüfung in diesem Fall ist in der DIN VDE 0100-600 (VDE 0100-600)[1] beschrieben. Allerdings bleibt die Norm die konkrete Antwort schuldig. Richtig ist, dass der Auslösestrom gemessen werden muss. Er soll zwischen 50 und 100 % des Bemessungsdifferenzstromes auslösen. Die Norm verschweigt allerdings, dass sie die Messung mit „Vollwelle“ meint. Zusätzlich soll die Auslösezeit gemessen werden. Empfehlenswert ist die Messung mit 5 ×IΔN, die Messung mit einfachem IΔN ist normalerweise auch vollkommen ausreichend. Ein oder drei Außenleiter? Die aktuelle Norm lässt darauf keine Rückschlüsse zu, ob alle Außenleiter zu prüfen sind oder ob nur einer genügt. Aus meiner Sicht ist die Prüfung des RCDs auf einem Außenleiter ausreichend. Ich kann der Aussage des Anfragenden zustimmen – die Messwerte aller drei Außenleiter sollten nahezu gleich sein. Mir sind bisher nur zwei Fälle bekannt, bei denen ein RCD auf nur einem Außenleiter richtig arbeitet, bei einem anderen jedoch nicht. Bei dem einen Fall handelt es sich um das Plagiat eines alten F&G-RCDs, der nur bei einem Fehlerstrom auf L1 funktioniert. Bei dem anderen Fall handelt es sich um ein Gerät, dass zur Klärung gerade an den Hersteller geschickt wurde. Bei diesem wird untersucht, aus welchen Gründen bei einem Außenleiter die Auslösezeit zu hoch war. Allgemein kann jedoch aus meiner Sicht davon ausgegangen werden, dass eine Prüfung auf einem Außenleiter den Schluss zulässt, der RCD arbeitet einwandfrei. Prüfung je Stromkreis. Es genügt nach aktueller Norm, den RCD einmal komplett zu prüfen, auch wenn mehrere Stromkreise und Steckdosen daran angeschlossen sind. Es ist nur für alle Punkte nach dem RCD eine Niederohm-Messung des Schutzleiters notwendig – es muss nachgewiesen sein, dass der Schutzleiter an allen Steckdosen wirklich da ist. Autor: M. Lochthofen Literatur: [1] DIN VDE 0100-600 (VDE 0100-600):2017-06 Errichten von Niederspannungsanlagen – Teil 6: Prüfungen. Dieser Artikel wurde unserem Facharchiv entnommen.
Wir installieren sehr oft CEE-Kombinationen. Meine Frage bezieht sich auf die RCD-Messung. Genügt es beim Vorhandensein nur eines RCD 40 A, den größten Anschluss, hier eine Steckdose 32 A, zu prüfen? Oder müssen alle vorhandenen Steckdosen geprüft werden?
Weiterhin interessiert mich, ob bei einer 5-poligen CEE-Steckdose bei allen drei Außenleitern der Auslösestrom und die Abschaltzeit gemessen werden müssen, oder es genügt, nur einen Außenleiter zu messen? Schließlich gleichen sich die Messergebnisse aller Außenleiter, da es sich ja um ein und denselben RCD handelt. Antwort:
Die RCD-Prüfung in diesem Fall ist in der DIN VDE 0100-600 (VDE 0100-600)[1] beschrieben. Allerdings bleibt die Norm die konkrete Antwort schuldig. Richtig ist, dass der Auslösestrom gemessen werden muss. Er soll zwischen 50 und 100 % des Bemessungsdifferenzstromes auslösen. Die Norm verschweigt allerdings, dass sie die Messung mit „Vollwelle“ meint. Zusätzlich soll die Auslösezeit gemessen werden. Empfehlenswert ist die Messung mit 5 ×IΔN, die Messung mit einfachem IΔN ist normalerweise auch vollkommen ausreichend. Ein oder drei Außenleiter? Die aktuelle Norm lässt darauf keine Rückschlüsse zu, ob alle Außenleiter zu prüfen sind oder ob nur einer genügt. Aus meiner Sicht ist die Prüfung des RCDs auf einem Außenleiter ausreichend. Ich kann der Aussage des Anfragenden zustimmen – die Messwerte aller drei Außenleiter sollten nahezu gleich sein. Mir sind bisher nur zwei Fälle bekannt, bei denen ein RCD auf nur einem Außenleiter richtig arbeitet, bei einem anderen jedoch nicht. Bei dem einen Fall handelt es sich um das Plagiat eines alten F&G-RCDs, der nur bei einem Fehlerstrom auf L1 funktioniert. Bei dem anderen Fall handelt es sich um ein Gerät, dass zur Klärung gerade an den Hersteller geschickt wurde. Bei diesem wird untersucht, aus welchen Gründen bei einem Außenleiter die Auslösezeit zu hoch war. Allgemein kann jedoch aus meiner Sicht davon ausgegangen werden, dass eine Prüfung auf einem Außenleiter den Schluss zulässt, der RCD arbeitet einwandfrei. Prüfung je Stromkreis. Es genügt nach aktueller Norm, den RCD einmal komplett zu prüfen, auch wenn mehrere Stromkreise und Steckdosen daran angeschlossen sind. Es ist nur für alle Punkte nach dem RCD eine Niederohm-Messung des Schutzleiters notwendig – es muss nachgewiesen sein, dass der Schutzleiter an allen Steckdosen wirklich da ist. Autor: M. Lochthofen Literatur: [1] DIN VDE 0100-600 (VDE 0100-600):2017-06 Errichten von Niederspannungsanlagen – Teil 6: Prüfungen. Dieser Artikel wurde unserem Facharchiv entnommen.