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Messen und Prüfen | Schutzmaßnahmen

Wirkungsweise der Schutztrennung

ep1/2024, 2 Seiten

In unseren Werkstätten werden verschiedenste elektrische, elektronische und elektromechanische Komponenten aus Schienenfahrzeugen instandgesetzt und geprüft. Häufig höre ich von unseren Prüfern „kann nichts passieren, der Versuchsaufbau/Prüfling etc. wird ja über einen Trenntrafo betrieben.“ Meine Frage betrifft nun die Schutzfunktion durch Schutztrennung, die sich mir nicht erschließt. Nach meinem Verständnis baut man durch die Verwendung eines Trenntrafos ein isoliertes Netz auf. Im Fehlerfall (Basisisolierung defekt), wird dadurch zwar eine gefährliche Körperdurchströmung vermieden, aber der erste Fehler wird auch nicht erkannt. Tritt nun ein zweiter Fehler ein, kann es zur gefährlichen Körperdurchströmung kommen. Beispiel: Die Steuerplatine eines Gerätes muss mit AC 230 V versorgt werden, um eine Funktionsprüfung durchzuführen. Damit auch eine Fehlersuche möglich ist, kann kein zwangsläufiger Berührungsschutz realisiert werden. Die Gesamtkomponente, die ein leitfähiges Gehäuse hat, wird mit 230 V aus einem Trennstelltrafo gespeist. Ist nun eine Isolierung defekt und fällt somit ein aktiver Leiter auf das gemäß DIN VDE 0104, Pkt. 4.1.1.1 isoliert aufgestellte Gehäuse, wird dieser Fehler von keiner Schutzeinrichtung erkannt. Kommt es nun zum Berühren des Gehäuses und des zweiten aktiven Leiters, entsteht eine gefährliche Körperdurchströmung. Meines Erachtens ist die Schutzmaßnahme Schutztrennung nur dann wirkungsvoll, wenn eine Isolationsüberwachung die Wirkung der Basisisolierung überwacht und bereits beim ersten Fehler abschaltet oder mindestens warnt. Unterliege ich hier einem Missverständnis?


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Autor
  • Michael Lochthofen
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