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Betriebsführung

Keine Wachstumsbelebung in der Elektroindustrie

ep9/1999, 1 Seite

Die deutsche Elektro- und Elektronikindustrie, zu wesentlichen Teilen im ZVEI organisiert, ist die zweitgrößte Industriebranche. Knapp 850.000 Beschäftigte werden 1999 mehr als 255 Mrd. DM Umsatz erwirtschaften. Wegen der aktuellen Lage sieht die Branche leider keinen Grund, die Wachstumsprognose von 2% für 1999 zu korrigieren.


Aufschwunghoffnungen stehen auf tönernen Füßen Die Zusammenstellung in Tafel belegt die Stagnation der Branche u. präzisiert die Angaben [1]. Die preisbereinigte Produktion schrumpfte um 2 %. Dadurch stiegen die Lohnstückkosten erstmalig wieder. Eine Ursache ist, so der Verbandspräsident Dietmar Harting auf der Jahrespressekonferenz am 1. Juli 1999 in Frankfurt am Main, der aus Sicht des ZVEI überzogene Tarifabschluß. Ein zusätzlicher Verlust an Arbeitsplätzen in der Elektroindustrie wird nicht ausbleiben. Die Auftragseingänge aus dem Ausland stiegen um etwa 4%. Eine entsprechende Belebung im Inland dagegen ist nicht in Sicht. Das Neugeschäft war in den ersten vier Monaten dieses Jahres spürbar rückläufig. Viele bauen deshalb weiter auf den Zündfunken Export, der die Inlandsnachfrage ankurbeln soll. Und so erklärt sich die zurückhaltende ZVEI-Prognose, die für das Jahresende weiterhin ein Umsatzplus von lediglich 2% voraussagt. Eine Wende koppelte Harting vor allem an unvermeidbare Reformen. Er betonte, daß das von der rot-grünen Regierung angekündigte Maßnahmepaket ein Schritt in die richtige Richtung ist. Dem Tenor der Ausführungen war zu entnehmen, daß der neu gewählte Präsident die neue Regierung als reformwilliger ansieht. Ostdeutsche Elektroindustrie weiterhin auf Wachstumskurs Erfreuliches konnte der ZVEI aus dem Osten vermelden. Trotz eingetrübten gesamtwirtschaftlichen Umfeldes entwickelte sich der Industriezweig auch in den ersten vier Monaten dieses Jahres positiv weiter. Der Umsatz stieg um 17%. Selbst die Beschäftigung legte um ca. 1,5% gegenüber dem Vorjahr zu. Harting führte diese erfreuliche Entwicklung auf die überdurchschnittlich rege Investitionstätigkeit zurück. Elektro-Altgeräte-Verordnung ist kompromißfähig „Der ZVEI betrachtet den jetzt vorliegenden Beschluß des Bundesrats-Umweltausschusses für eine umfassende Elektro-Altgeräte-Verordnung als eine konstruktive Diskussionsgrundlage und sieht gute Chancen, für den größeren Teil der Elektroindustrie rasch zu einer einvernehmlichen Regelung zu kommen“. Das erklärte Harting vor der Presse. Die Grundzüge des Entwurfs sind in Bild zusammengestellt. Literatur: [1] Kabisch, H.: Elektroindustrie mit Licht und Schatten. Elektropraktiker Berlin 53(1999)4, S. 281 - 284 [2] Kurz informiert. Elektropraktiker Berlin 53(1999)4, S. 256 J.Krause Betriebsführung Elektropraktiker, Berlin 53 (1999) 9 784 Keine Wachtumsbelebung in der Elektroindustrie Die deutsche Elektro- und Elektronikindustrie, zu wesentlichen Teilen im ZVEI organisiert, ist die zweitgrößte Industriebranche. Knapp 850.000 Beschäftigte werden 1999 mehr als 255 Mrd. DM Umsatz erwirtschaften. Wegen der aktuellen Lage sieht die Branche leider keinen Grund, die Wachstumsprognose von 2% für 1999 zu korrigieren. Tafel : Aktuelle Konjunkturdaten der Elektro- und Elektronikindustrie (Quelle: ZVEI) 1997 1998 19991 1999 (1 - 4) Umsatz in Mrd.DM 242,3 253,1 260 81,7 Veränderung in % gegenüber dem Vorjahreszeitraum 5,6 4,5 2 0,7 Umsatz mit inländischen Kunden 150,7 154,6 49,7 Veränderung in % gegenüber dem Vorjahreszeitraum 0,4 2,6 0,0 Umsatz mit ausländischen Kunden 91,6 98,5 32 Veränderung in % gegenüber dem Vorjahreszeitraum 15,4 7,6 1,8 Auftragseingang 2 108,3 111,5 112,8 112,5 Veränderung in % gegenüber dem Vorjahreszeitraum 0,4 2,6 0,7 Von inländischen Kunden 101,9 Veränderung in % gegenüber dem Vorjahreszeitraum 1,5 3 1,7 Von ausländischen Kunden 131,9 Veränderung in % gegenüber dem Vorjahreszeitraum 16,1 2,7 4,3 Beschäftigte in Tausend 840,6 855,4 <850 847,3 Veränderung in % gegenüber dem Vorjahreszeitraum -2,9 1,8 -0,5 1 Erwartungswert 2 Wertindex 1995 = 100 Kommunen sammeln und finanzieren Sammlung Kommunen sortieren und stellen bereit 37 Mio Haushalte, ca. 25 kg pro Haushalt Kommunen sammeln und finanzieren Sammlung Kommunen sortieren und stellen bereit Haushaltsgroßgeräte I + K-Geräte Elektrokleingeräte Unterhaltungselektronik Anbieter entsorgen entsprechend ihren aktuellen Marktanteilen1) Anbieter entsorgen entsprechend ihren aktuellen Marktanteilen1) Anbieter entsorgen entsprechend ihren aktuellen Marktanteilen1) Anbieter entsorgen entsprechend ihren aktuellen Marktanteilen1) Finanzierung Kommunale Gebühren Bundesrat: Durch Aufschlag auf Verkaufspreise 1) durch Pools oder durch individuelle Regelungen! Keine Begrenzung der Rücknahmepflicht auf eigene Marken! Grundzüge des Entwurfs der Elektro-Altgeräte-Verordnung - geplante Entsorgungswege (Quelle: ZVEI)

Autor
  • J. Krause
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