Skip to main content 
Sonstige Bereiche | Elektrotechnik

ZVEI - Rechnen mit einer roten Null

ep5/2003, 1 Seite

Die Elektrotechnik- und Elektronikindustrie in Deutschland blickt nach wie vor skeptisch nach vorne. "Bestenfalls werden wir in diesem Jahr das Vorjahresniveau beim Umsatz erreichen", berichtet ZVEI-Präsident Dietmar Harting.


Elektropraktiker, Berlin 57 (2003) 5 336 Branche aktuell Umsatz ging um fast vier Prozent zurück Nach den Berechnungen des Zentralverbandes Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) ging der Umsatz der zweitgrößten Industrie-Branche in Deutschland im vergangenen Jahr um fast 4 % auf 154,1 Mrd. Euro zurück. Noch deutlicher fielen mit einem Minus von 5,5 % die Einbußen bei der Produktion aus. Die Zahl der Beschäftigten markiert mit 831000 den tiefsten Stand seit 1960. Damit arbeiten seit August 2001, dem Höhepunkt im letzten Konjunkturzyklus, 52000 Menschen weniger in der Elektroindustrie. Der ZVEI befürchtet, dass im Verlauf dieses Jahres weitere 15000 bis 20000 Arbeitsplätze abgebaut werden. Die für 2003 kalkulierte „rote Null“ bei den Umsätzen sei zudem nur realistisch, wenn es infolge des Irak-Krieges nicht zu weiteren Belastungen komme. Maßgeblich für die noch immer flaue konjunkturelle Entwicklung war der hartnäckige Investitionsstau und die anhaltend massive Verunsicherung der Verbraucher in Deutschland, so der Verband. Entsprechend negativ sei die Entwicklung der Ertragssituation verlaufen. Die Kapazitätsauslastung habe zum Jahresende weniger als 80 % betragen und drücke auf die Rentabilität. Die Unternehmen sahen sich deshalb zu noch stärkeren Rationalisierungsmaßnahmen gezwungen, um einem Anstieg der Lohnstückkosten entgegenzuwirken. Die verhaltene Nachfrageentwicklung im Inland habe sich besonders negativ ausgewirkt. Mit minus 6,6 % fielen die Inlandsaufträge auf das Niveau von 1999. Im Auslandsgeschäft konnte sich die Branche mit einem Minus von 0,6 % noch einigermaßen behaupten. Von dem hohen Euro-Kurs gegenüber dem US-Dollar, aber auch gegenüber anderen für die Wettbewerbsfähigkeit der Elektrotechnik- und Elektronikindustrie wichtigen Währungen wie dem Yen oder dem chinesischen Renminbi, gehe ein hohes Risiko für die weitere Entwicklung aus. Strukturelle Probleme möglichst zügig lösen „Die mittelfristige Geschäftsperspektive hängt ganz entscheidend davon ab, wie es gelingt, die strukturellen Probleme im eigenen Land zu lösen“, betont ZVEI-Präsident Dietmar Harting (Bild ). Die vom Kanzler angekündigte Agenda 2010 gehe zwar prinzipiell in die richtige Richtung, müsse aber nicht nur zügig umgesetzt, sondern auch noch fortentwickelt werden. Dazu gehörten die Themen Technologie und Innovation sowie Infrastrukturentwicklung und Bildung ebenso wie die längerfristige Positionierung Deutschlands im weltweiten Wettbewerb und in der internationalen Staatengemeinschaft. Harting beklagt, dass die öffentliche Forschungs- und Entwicklungsförderung für Unternehmen in den letzten 20 Jahren kontinuierlich abgenommen habe. Sie mache inzwischen nur noch 8 % der Forschungsbudgets in der Wirtschaft aus, obwohl die Unternehmen in den entsprechenden Projekten auf jeden Euro aus Steuergeldern einen weiteren Euro drauflegten. Auch gelte es, bereits entwickelte Technologien deutlich schneller umzusetzen. Ein Beispiel sei der in Deutschland nur schleppend in Fahrt kommende Transrapid. Nicht technologische Gründe seien dafür ausschlaggebend, sondern ein verzerrter Wettbewerb. Dieser sehe zwar öffentliche Investitionen in Fahrwege bei Schiene und Straße vor, verlange aber vom Transrapid Rentabilitätsnachweise und Garantien. Ein weiteres Beispiel sei die Digitalisierung des Rundfunks - im Ausland schon Realität und hierzulande noch Diskussionsgegenstand. Mobilisierung des privaten Kapitals Eine der wesentlichen Weichenstellungen der letzten zehn Jahre war nach Einschätzung des ZVEI-Präsidenten die umfassende Mobilisierung privaten Kapitals für die Weiterentwicklung der öffentlichen Infrastrukturen. Doch es mehrten sich die Klagen, dass notwendige Investitionen ausblieben. „So berichten unsere Unternehmen von einem deutlichen Investitionsstau im Bereich der Energienetze, weil die von der Verbändevereinbarung zwischen BDI und VDEW festgelegten Durchleitungsentgelte vom Bundeskartellamt als zu hoch beurteilt werden. Damit wird privaten Netzbetreibern die für langfristige Investitionen notwendige Planungssicherheit entzogen.“ Auch bei anderen traditionell vom Staat wahrgenommenen Aufgaben sei angesichts leerer öffentlicher Kassen die Mobilisierung privaten Kapitals sinnvoll und nötig. Harting fordert eine Renaissance so genannter Public-Private-Partnership-Modelle zum Beispiel im Verkehrsbereich. Voraussetzung seien allerdings auch hier klare und verlässliche Regeln. Nur dann werde privates Kapital tatsächlich seinen Weg in diese Bereiche finden und dort für die so wichtigen gesamtwirtschaftlichen Wachstumsimpulse sorgen. ZVEI „Rechnen mit einer roten Null“ Die Elektrotechnik- und Elektronikindustrie in Deutschland blickt nach wie vor skeptisch nach vorne. „Bestenfalls werden wir in diesem Jahr das Vorjahresniveau beim Umsatz erreichen“, berichtet ZVEI-Präsident Dietmar Harting. Beim ZVEI blickt man nach wie vor skeptisch in die Zukunft: Pressechef Christian Mannigel, Präsident Dietmar Harting und Hauptgeschäftsführer Gotthard Graß einem Gerät kombiniert sind. Für verkabelte Verbindungen ist im Lieferumfang des WLAN DSL-Router 4P 11 zudem ein Ethernet-Kabel (Cat 5) enthalten. Powerline. Andere Wege geht die Devolo AG und nutzt für die Datenverbindung im Haus die bestehende Elektroinstallation. Der zum internationalen Home Plug-Standard 1.0 kompatible Adapter Micro Link dLAN (direct local area network) für die Steckdose ermöglicht den Aufbau eines Heimnetzwerkes mit beliebig vielen PCs (Bild ). Er arbeitet mit einer maximalen Datenübertragungsrate von 14 Mbit/s und synchronem Up- und Download. In der Praxis lassen sich je nach Leitungsqualität Bandbreiten zwischen 5 und 7 Mbit/s realisieren, was für die Verlängerung des DSL-Anschlusses in jedes Zimmer ausreichend ist. Neben dem Adapter mit USB-Schnittstelle gibt es auch ein Ethernet-Gerät. Innerhalb einer Wireless-LAN-Infrastruktur können die dLAN-Komponenten künftig auch die Funktion eines Repeaters übernehmen. Bluetooth. Mit dem Blue FRITZ! AP-X DSL kombiniert die Fa. AVM die Übertragungstechniken DSL, ISDN und Bluetooth in einem Gerät (Bild ). Der Bluetooth-Access-Point kann direkt mit dem DSL- und ISDN-Netz verbunden werden. Damit steht die gesamte Kommunikation kabellos zur Verfügung. Zusätzlich bietet der Access-Point Anschlussmöglichkeiten für einen PC über den USB-Anschluss und für zwei analoge Endgeräte wie Fax oder Telefon. Über das Netzwerk-Profil PAN vernetzt das Gerät bis zu sieben PCs drahtlos über eine Entfernung bis zu 100 m. Alle PCs haben Zugang zu DSL und ISDN. Telekommunikation. Die Fa. Tiptel präsentierte eine TK-Anlage für die Kommunikation an bis zu zehn Arbeitsplätzen. Sie kombiniert komfortable Telefonie-Funktionen mit dem Internetzugang über DSL. Die „3022 office“ stellt es Anwendern zudem frei, die Datenverbindung zum integrierten DSL-Router wahlweise per Kabel oder schnurlos über Wireless-LAN herzustellen. Mit insgesamt vier ISDN-Anschlüssen bietet die Anlage die Möglichkeit, über sechs Amtsleitungen zu verfügen oder bis zu sechs ISDN-Endgeräte anzuschließen. Darüber hinaus sind acht analoge Nebenstellen mit CLIP-Funktion integriert.

Sie haben eine Fachfrage?