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Elektrotechnik

Jahreshaupttagung 2006 des LIV Niedersachsen/Bremen in Lingen

ep5/2006, 1 Seite

Die betriebswirtschaftliche Beratung der Betriebe, die Strukturreform des Handwerks und die politische Lobbyarbeit standen im Mittelpunkt des Jahreshaupttagung des Landesinnungsverbandes für Elektro- und Informationstechnik Niedersachsen/Bremen. Anlässlich des 75-jährigen Bestehens der Elektro-Innung Lingen waren die Ehrenamtsträger diesmal im Emsland zusammengekommen.


gestattet. Über die Integration eines GPS-Systems wird das Tracking von Personen über Google-Earth (Bild ) ermöglicht. Software-Gütesiegel Nach Angaben des VDEB (Verband der EDV-Software- und Beratungsunternehmen) investiert allein der Mittelstand 8 Mrd. Euro für Software. Die mittelständischen Softwarehersteller würden davon 50 %, also 4 Mrd. Euro realisieren (Tafel ). Die IT-Industrie als die Großen der Branche würden sich daher stärker als bisher der kleinen und mittleren Betriebe mit speziellen Branchenlösungen annehmen. Um die damit verbundene Verdrängung der mittelständischen Softwarehersteller zu begegnen startete der VDEB zur Cebit die Initiative für ein Gütesiegel für mittelständische Softwarehersteller. In Zusammenarbeit mit dem TÜV Süd soll es um eine umfassende technische Prüfung zu einem „VDEB-TÜV IT-Mittelstand“- Zertifikat (Tafel ) erweitert werden, um auch für die Qualität des Produkts zu garantieren. Qualität hat wie immer ihren Preis. So bleibt für den Anwender abzuwarten, inwieweit sich diese Zertifizierung am Markt durchsetzt, und sich die Kosten bei der Anschaffung der Software niederschlagen werden. Erfolg und Misserfolg in der Lobbyarbeit Haben der LIV und seine Dachverbände die Interessen der elektro-und informationstechnischen Handwerke gegenüber der Politik eigentlich mit Erfolg durchsetzen können? Gibt es Erfolge bei der so genannten Lobbyarbeit der Verbände? Mit diesen Fragen befassten sich der stellvertretende Landesinnungsmeister Thomas Rössing und LIV-Geschäftsführer Thomas von Wrangel. An 17 Beispielen zeigten sie auf, dass Lobbyarbeit durchaus nicht immer erfolgreich sei, sondern einen dornenreichen Weg darstelle. So kritisierten die Referenten die Novelle zum Landesvergabegesetz. Trotz eindringlicher Warnungen seitens der gesamten Bau- und Ausbauwirtschaft gegenüber der niedersächsischen Landesregierung wurde der Schwellenwert - das heißt, die Auftragshöhe, ab der das niedersächsische Vergabegesetz überhaupt Anwendung findet - auf 30000 erhöht. Das Thema „Tariftreue“ sei somit für viele öffentliche Aufträge nicht mehr relevant. Und dennoch konnte auch vieles erreicht werden, zum Teil in Zusammenarbeit mit dem Zentralverband oder der Landesvereinigung der Bauwirtschaft bzw. den Unternehmensverbänden Handwerk. Als gemeinsamen Erfolg werteten die Referenten die steuerliche Anrechenbarkeit von Handwerkerrechnungen. Kooperationabkommen rasch mit Leben erfüllt Landesinnungsmeister Karl-Heinz Bertram verwies in seinem Bericht auf das erst vor wenigen Monaten abgeschlossene Kooperationsabkommen mit dem Schwesterverband in Schleswig-Holstein (vgl. ep 11/2005, S. 838). Die Vereinbarung konnte rasch mit Leben erfüllt werden: Bereits im Januar habe man sich zu einer ersten gemeinsamen Vorstandssitzung und zu einer Regionaltagung der Obermeister mit Präsident und Hauptgeschäftsführer des Bundesinnungsverbandes getroffen. Geplant sei überdies ein gemeinsames Seminar für Ehrenamtsträger. Der Landesinnungsmeister ging in seiner Ansprache auch auf aktuelle Märkte für die Fachbetriebe ein - etwa neue technische Lösungen für komfortables und sicheres Wohnen im Alter, zu denen der Verband in Kürze einen Lehrgang anbieten wird. Sehr gut angenommen wurden auch die Seminare des Verbandes zu Blitz- und Überspannungsschutz sowie zur elektromagnetischen Verträglichkeit (EMV). Im Rahmen der Festveranstaltung gratulierte Bertram der Elektro-Innung Lingen zu ihrem 75-jährigem Bestehen. Diese habe sich in den zurückliegenden Jahren und Jahrzehnten stets in die Arbeit des LIV eingebracht. „Wir danken Ihnen dafür, dass Sie die Arbeit unseres Fachverbandes mit Ideen und Initiativen und vielleicht auch mit Kritik bereichern“, so Bertram. Obermeister Bernhard Jacobs (Bild ) erhielt aus der Hand des Landesinnungsmeisters eine Fahne mit dem Verbandszeichen der elektro- und informationstechnischen Handwerke. Betriebswirtschaftliche Beratung notwendig In seinem Referat über die „Notwendigkeit einer betriebswirtschaftlichen Beratung“ nahm der zuständige Fachberater des Landesinnungsverbandes Ingo Breitenfeld Stellung zur allgemeinen wirtschaftlichen Situation im Elektrohandwerk und zu den Problemen der einzelnen Betriebe. Innerhalb seiner Betriebsberatungen werde er häufig mit der Problematik konfrontiert, dass ihn ein Hilferuf vom Unternehmer erst sehr spät erreiche. Oft habe er dann feststellen müssen, dass sich das Unternehmen bereits seit längerem in einer Krise befindet. Breitenfeld wies darauf hin, dass es durchaus möglich sei, Krisensignale zeitnah anhand von betriebswirtschaftlichen Kennzahlen zu erkennen. Weiterhin werden noch zu selten Analyse- und Controlling-Instrumente in die Unternehmensführung integriert. Der Referent richtete an die anwesenden Obermeister die Bitte, verstärkt auf die Betriebsberatung des Landesinnungsverbandes hinzuweisen. Strukturreform des Handwerks Karl-Heinz Bley (MdL), der Vizepräsident der Unternehmensverbände Handwerk, informierte über die geplante Handwerksstrukturreform. Es gehe darum, Leistung und Wirtschaftlichkeit des Handwerks zu steigern, um die Betriebe - vor allem in einer wirtschaftlich schwierigen Situation - kompetent und kostengünstig zu begleiten: „Wir wollen eine leistungsstarke, zukunftsfähige und selbständige Handwerksorganisation“. Im Vordergrund steht dabei nach den Worten des Vizepräsidenten des Dachverbandes aller Landesinnungsverbände die Verbesserung des Leistungsangebotes sowie die Erhöhung von Transparenz und Effizienz. Elektropraktiker, Berlin 60 (2006) 5 350 BRANCHE AKTUELL Jahreshaupttagung des LIV Niedersachsen/Bremen in Lingen Politische Lobbyarbeit ist oft ein dornenreicher Weg Die betriebswirtschaftliche Beratung der Betriebe, die Strukturreform des Handwerks und die politische Lobbyarbeit standen im Mittelpunkt des Jahreshaupttagung des Landesinnungsverbandes für Elektro- und Informationstechnik Niedersachsen/ Bremen. Anlässlich des 75-jährigen Bestehens der Elektro-Innung Lingen waren die Ehrenamtsträger diesmal im Emsland zusammengekommen. Bernhard Jacobs (rechts), Obermeister der gastgebenden Elektro-Handwerke Lingen, freute sich, die Vertreter des LIV und die Ehrengäste im Emsland begrüßen zu können Tafel Vorauss. Softwareausgaben 2006 *) Gesamt: 13,8 Mrd. Euro, davon Software-Wartung: 6,89 Mrd. Euro Branchenlösungen: 3,01 Mrd. Euro ERP: 2,15 Mrd. Euro Business Information: 1,78 Mrd. Euro Davon Software-Anwender im Mittelstand: 8 Mrd. Euro Marktanteil der mittelständischen Softwarehersteller: 4 Mrd. Euro *) Angaben lt. Tech Consult Tafel Gütesiegel VDEB - IT-Mittelstand" Kriterien für Softwarehersteller: · mindestens ein Basis-Update- und Wartungsvertrag mit 10 Jahre langer Garantie, dass ein jährlicher Kostensatz von 25 % bezogen auf Lizenzgebühr nicht überschritten wird · Hinterlegung des Quellcodes an neutraler Stelle · als Eigentümer der Urheberrechte einziger und direkter Vertragspartner des Kunden EP0506-344-354 20.04.2006 15:42 Uhr Seite 350

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