Fortbildung
Elkonet - Fortbildung zum Gebäudeenergieberater
ep10/2013, 1 Seite
Fortbildung 820 Elektropraktiker, Berlin 67 (2013) 10 elkonet Fortbildung zum Gebäudeenergieberater In Europa wird viel Aufwand darauf verwendet, zukünftig Energie einzusparen. Auch in Deutschland ist das Thema Energiesparen eines der vorherrschenden Themen. Doch das Verständnis dafür ist so verschieden, wie es unterschiedlicher nicht sein kann. Die meisten Eigenheimbesitzer denken dabei spontan an den Öl- oder Gasverbrauch ihrer Heizung, wie es häufig in den Medien publiziert wird. Auch die am Markt agierenden Energieberater für Wohngebäude befassen sich schwerpunktmäßig mit dem Thema Heizenergiebedarf. Jedoch weicht die Intention der Bundesregierung und der EU von diesen Vorstellungen ab. Das Kernziel ihrer Energieeinsparziele besteht darin, vor allem Primärenergie einzusparen - die Energie, die am Anfang der Produk tionskette steht. Diese Primärenergie wird je nach Aufwand ihrer Herstellung mit sogenannten Primärenergiefaktoren bewertet (Bild ). So haben Öl und Gas als Energieträger einen Primärenergiefaktor von 1,1. Das bedeutet, zusätzlich zu der Energie, die später im Haus genutzt werden kann, werden 10 % Energie benötigt, damit Öl oder Gas gefördert, aufbereitet und transportiert werden können. Bei Strom mit einem Primärenergiefaktor von 2,7 sind demnach 170 % zusätzliche Energie für das Herstellen des Stroms erforderlich. Dieser Wert verbessert sich zwar laufend durch die wachsende Einspeisung regenerativen Stroms aus Windkraft- und Photovoltaik-Anlagen. Doch ohne breit eingesetzte kostengünstige Speicherlösungen wird man noch lange Zeit nicht auf das (ineffiziente) herkömmliche Erzeugen von Strom verzichten können. Durch Einsparungen von Elektroenergie sind primärenergetische Einsparziele damit viel schneller zu erreichen. Genau hier kommt die Energiefachkraft, der Gebäudeenergieberater, ins Spiel; denn außer den zahlreichen Diskussionen um die Energiekennzeichnung von Elek trogeräten entwickelt sich im Moment vonseiten der Energieeinsparverordnung (EnEV) nicht viel. Während die Beleuchtung bei Nichtwohngebäuden zu bilanzieren ist, wird diese bei Wohngebäuden in der Bilanzierung komplett vernachlässigt. Eine Beratung hierzu wäre jedoch sehr von Vorteil. Fachkenntnisse gefragt Für eine kompetente Beratung zur Montage von Bewegungsmeldern, der Innenbeleuchtung sowie Hof-und Außenbeleuchtung ist es für die heutigen Energieberater erforderlich, sich auch die notwendige Fachkenntnis auf dem Gebiet der Elektrotechnik anzueignen. Nicht selten hängen an energetisch sanierten Einfamilienhäusern mit ihren gedämmten Dächern, Wänden und Fenstern sowie neuer Heizung an der Außenwand Strahler zur Hofbeleuchtung mit 500 oder gar 1000 Watt. - Und dies ist nur ein Beispiel unter vielen, das die Beratungskompetenz eines Fachmanns erfordert. Einbinden erneuerbarer Energien Komplex ist auch die Aufgabenstellung bei der Einbindung regenerativer Energien. Photovoltaik-Anlagen amortisieren sich heute meist nur noch mit überwiegender Eigennutzung des Stroms. Hierfür sind aber intelligente Steuerungseinrichtungen erforderlich, um den größtmöglichen Nutzen aus den Anlagen zu ziehen. Auch das Installieren einer zunehmenden Zahl von Wärmepumpen gehört zu den Aufgabengebieten, wo das Wissen und die Fähigkeiten einer Elektrofachkraft gefragt sind. Allerdings ist es notwendig, dass sich auch die Elektrofachkraft umfangreiche Kenntnisse auf dem Gebiet der Heizungstechnik und vor allem für die Beurteilung des Energiebedarfs aneignet, um den Einsatzzweck solcher Anlagen bei Bestandsgebäuden zu hinterfragen und zu beurteilen. Berufsbegleitend fortbilden Damit verfestigt sich der Trend zum interdisziplinären Arbeiten aller Gewerke. Der dafür erforderliche Wissensstand ist nur durch berufsbegleitende Fortbildungen zu erreichen. Als eine Basisausbildung hat sich die Qualifizierung zum Gebäudeenergieberater im Handwerk (HWK) bewährt. War noch vor wenigen Jahren die selbstständige Arbeit als Energieberater der Gegenstand dieses Lehrgangs, so ist es heute vielmehr das Verständnis der energetischen Gesamtbilanz zum Beurteilen der Auswirkungen auf den eigenen Tätigkeitsbereich. So können alle am Bau Beteiligten auf Augenhöhe miteinander kommunizieren. Die Elkonet-Bildungsstätten bieten die Weiterbildung zum Gebäudeenergieberater (HWK) an ihren Standorten (Bild ) an - siehe auch (TERMINE) und unter www.elkonet.de. O. Kramer termin E Kurs „Gebäudeenergieberater“ Unterrichtseinheiten = UE Kurstermine Bildungszentrum/Kontakt 152 UE + 98 UE E-Learning 152 UE + 98 UE E-Learning 18.10.2013-14.03.2014 17.02.2014-27.06.2014 BZL Lauterbach: 06641 91170 www.bzl-lauterbach.de info@bzl-lauterbach.de 152 UE + 98 UE E-Learning 152 UE + 98 UE E-Learning 18.10.2013-14.03.2014 17.02.2014-27.06.2014 EBZ Dresden: 0351 8506300 www.ebz.Dresden info@ebz.de 240 UE (Teilzeit) 08.11.2013-15.03.2014 BZE Hamburg: 040 25402047 www.bze-hamburg.de bze@nfe24.de 240 UE (Teilzeit) 08.11.2013-15.03.2014 BFE Oldenburg: 0441 340920 www.BFE.de info@BFE.de 240 UE 11.04.2014-18.10.2014 ZEIT Nürnberg: 0911 2747880 www.zeit-nuernberg.de info@zeit-nuernberg.de 240 UE 11.04.2014-18.10.2014 etz Stuttgart: 0711 9559160 www.etz-stuttgart.de info@etz-stuttgart.de Strommix Fernwärme aus Heizwerk fossiler Brennstoff Fernwärme aus Heizwerk erneuerbarer Brennstoff Fernwärme aus KWK fossiler Brennstoff Fernwärme aus KWK erneuerbarer Brennstoff Erdgas H Heizöl EL Holz/Pellets Umweltenergie 0 0,5 1,0 1,5 2,0 3,0 2,5 2,7 1,3 1,1 1,1 0,7 0,2 0,1 Darstellung der Primärenergiefaktoren nach DIN V 18599 Quelle: O. Kramer, BZE Hamburg Überprüfen der baulichen Rahmenbedingungen, hier Temperaturmessungen Foto: etz Stuttgart
Autor
- O. Kramer
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