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Elektrotechnik

e/home 2004 - Marktreife Lösungen für das Intelligente Haus

ep11/2004, 1 Seite

"Unter dem Motto "Lösungen für Zuhause" präsentierte die e/home vom 1. bis 3. September in Berlin das ganze Spektrum des vernetzten Wohnens, mit Multimedia-Komfort und vollautomatisierter Haustechnik."


Plattform für Wissens-Transfer Im Mittelpunkt der Messe- und Kongressveranstaltung stand abermals das unmittelbare Lebensumfeld des Menschen, die Wohnung. Ein Antrieb für die Messe ist die Erwartung, dass sich der Anteil der vernetzten Haushalte (PC- und Multimedia-Netze) von derzeit etwa drei Prozent in den nächsten fünf Jahren verdreifachen wird. So gesehen, ein Markt mit einem enormen Wachstumspotential. Ziel der e/home ist es, eine „Plattform für einen markttreibenden Know-How Transfer“ zu bieten. Kongress und Messe richten sich daher sowohl an Architekten und Planer, Entscheider in Wohnungsbauunternehmen, IT-Spezialisten, als auch Elektro-Fachhändler und -Fachhandwerker. Breit ist auch das Spektrum der Ausstellung, beginnend bei der Haus-Automation, über die Kommunikationstechnik, die Unterhaltungselektronik und die Hausgeräte, bis hin zur Sicherheitstechnik und Telematik. Anspruchsvolles Kongressprogramm Zur Messe wurde ein anspruchsvolles Kongressprogramm geboten, dass - auf den ersten Blick - vor allem den an der Realisierung der Idee vom intelligenten Wohnen beteiligten Partnern (Bild ) ein Forum zum Gedankenaustausch bot. Die Vorträge behandelten die Wachstumsmöglichkeiten, die Systemintegration und die Rolle fortschrittlicher Anwendungen im vernetzten Heim. Sie wurden durch kompetente Referenten aus Universitäten, Hochschulen, Instituten und der Industrie gehalten. Orientierung für Handel und Handwerk Speziell für den Elektro-Fachhandel und das Handwerk wurde ein Workshop zur Orientierung angeboten. Dabei wurden Themen wie: - Abschätzung des Bedarfs für die Heimvernetzung - Planung eines intelligenten Hauses - Zusammenarbeit der verschiedenen Gewerke - Kunden für das vernetzte Wohnen - Beitrag von Handel und Handwerk besprochen. Dabei wurde einmal mehr deutlich, dass die mit der Realisierung der Heimvernetzung für das Handwerk erhofften Chancen bezüglich einer Ausweitung des Installations- und Dienstleistungsvolumens zunächst einmal einen Zuwachs an Beratungskompetenz voraussetzen. Marktreife Lösungen Mit 70 Ausstellern, darunter verschiedene Frauenhofer-Institute und Gemeinschaftsstände war der Umfang der eigentlichen Messe, ausgesprochen bescheiden. Inhaltlich wurde dem Fachbesucher aber auch hier eine ganze Menge geboten. Neben Entwicklungen aus den Frauenhofer-Instituten wie etwa UPnP (Universal Plug-and-Play) als einheitliche Gerätemiddleware zur Vernetzung von Audio-/Video-Geräten im Heimbereich oder Telematik-Entwicklungen im Bereich der Betreuung und Pflege, waren auch eine Fülle marktreifer Lösungen zur Heim-Automation, bei der Unterhaltungselektronik und bei den Hausgeräten im Angebot. So bieten Miele und Bosch Siemens Hausgeräte (BSH) kommunikationsfähige Hausgeräte an (Bild ) . Das Dauerthema der letzten Jahre ist die Schaffung einer Plattform für alle Untersysteme zur Bedienung und Parametrierung. So wurde z. B. das Konzept von Loewe weiterentwickelt, die den Fernseher zur Schalt-, Kommunikations- und Medienzentrale macht. Gemeinam mit Gira und Miele wird diese Lösung angeboten.Eine weitere Lösung in dieser Richtung ist das Easy Living-Konzept von Tobit. Anhand eines Modellhauses (Bild ) wurde gezeigt, wie die bekannten Lösungen der Gebäudesystemtechnik (EIB/KNX, LCN und LON) über einen zentralen Server miteinander und mit anderen Systemen der Kommunikations- und Steuerungstechnik verbunden werden können. Mit dem Hausautomationssystem Rie CON der Berliner Firma Dr. Riedel oder die Benutzeroberfläche „merten@home“ der Firma Merten wurde Lösungen vorgestellt, die auf die Gebäudetechnik fokussiert sind. Siemens zeigte u. a. ein durchgängiges System zur Haussteuerung über DECT-Telefone. In diesem System steuert „serve@Home“ die Hausgeräte. Mit dem Funksystem „Gamma wave“ wird die Hausinstallation kontrolliert und Gigaset Home Control erlaubt den Zugriff auf alle Funktionen über Gigaset-Telefone. Kritische Anmerkungen Auf Praktiker aus Handwerk und Planung hinterlässt die e/home einen zwiespältigen Eindruck. Neben dem Gefühl viel Neues, Interessantes und für die nähere Zukunft auch außerordentlich Wichtiges gesehen zu haben, ist sicher bei manchem auch Ratlosigkeit entstanden. Die Ursache dafür ist zunächst in der ständig zunehmenden Begriffsvielfalt und den dabei genutzten Abkürzungen und englischen Begriffen zu suchen. Darüber hinaus führen die teilweise recht unterschiedlichen Lösungsansätze auf einzelnen Teilgebieten - zu Recht - zu einer deutlichen Zurückhaltung bei Planern und Handwerkern. Keiner möchte seinen Kunden eine Lösung empfehlen, die zwar durchaus alltagstauglich, aber nicht zukunftsfähig ist. Hier fehlen Bündelungen von Teilkonzepten zu schlüssigen vom Handwerk auch beherrschbaren Gesamtlösungen. Insgesamt wäre eine stärkere Ausrichtung dieser Messe auf die Bedürfnisse des Elektrohandwerks wünschenswert. Wer, wenn nicht der Elektroinstallateur, soll für die nötige Verkabelung sorgen? Hier fehlen aber Planern und Handwerkern noch verläßliche Empfehlungen bezüglich des Ausstattungsumfanges von Wohnungen mit einer entsprechenden Infrastruktur. Vorbild für derartige Empfehlungen könnte die in der DIN 18015-2 gewählte Vorgehensweise sein. Für die Vorbereitung der e/home 2005 wäre daher eine intensive Mitwirkung des ZVEH als Vertreter des Elektrohandwerks im wohlverstandenen Interesse aller Beteiligten wünschenswert. H. Möbus Elektropraktiker, Berlin 58 (2004) 11 866 BRANCHE AKTUELL e/home 2004 Marktreife Lösungen für das Intelligente Haus Unter dem Motto „Lösungen für Zuhause“ präsentierte die e/home vom 1. bis 3. September in Berlin das ganze Spektrum des vernetzten Wohnens, mit Multimedia-Komfort und vollautomatisierter Haustechnik. Neben einem anspruchsvollen Kongressprogramm erwartete den Besucher ein interessantes Angebot an marktreifen Lösungen rund ums intelligente Wohnen. Der e/home-Kongress war Treffpunkt für Fachleute Ein Powerline-Interface lässt Hausgeräten über das Stromnetz kommunizieren An einem Modellhaus wurde die Funktion einer zentralen Serverlösung für das Intelligente Haus demonstriert

Autor
  • H. Möbus
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