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Arbeits- und Gesundheitsschutz

Aus dem Unfallgeschehen - Wechsel einer Leuchtstoffröhre

ep10/2008, 1 Seite

Zwei erfahrene Monteure hatten den Auftrag bekommen, eine Straßenbeleuchtung zu warten. Zum Erreichen der Peitschenlampen stand ihnen eine Hubarbeitsbühne zur Verfügung. Die Straßenbeleuchtung wurde nicht freigeschaltet, um defekte Leuchtmittel besser lokalisieren zu können. Die Peitschenlampen waren jeweils mit zwei Leuchtstoffröhren bestückt.


BGI 8677 - elektrische Gefährdungen Da sich immer wieder Unfälle und Beinaheunfälle von Feuerwehren und anderen Rettungskräften bei Einsätzen in elektrischen Anlagen oder in deren Nähe ereignen, hat die BGETF in Zusammenarbeit mit Sicherheitsfachkräften in Energieversorgungsunternehmen, der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung und mit Unterstützung verschiedener Feuerwehren die BG-Information „Elektrische Gefahren an der Einsatzstelle - Vortrag für Einsatzkräfte“ - Nr. 8677 herausgegeben. Die BGI enthält wichtige Fachinformationen für Einsätze in elektrischen Anlagen oder in deren Nähe. Module: · Gefahren des elektrischen Stroms und Sicherheitsmaßnahmen · Aufbau des elektrischen Energieversorgungsnetzes · Verhalten an der Einsatzstelle. Lieferumfang: BGI, CD-ROM mit einer Präsentation zur Unterweisung und Filmausschnitte zur weiterführenden Information Preis: 7,50 Euro für Mitgliedsbetriebe, 16,00 Euro für Nichtmitglieder Bestell-Nr.: PU 05 Kostenfreier Download: unter www.bgetf.de/Medien/Unterweisen und Prüfen. Achtung vor giftigen Gasen Beim Öffnen und Entladen von Frachtcontainern setzen Beschäftigte oft unbemerkt ihre Gesundheit aufs Spiel. Dabei geht es vor allem um Vergiftungen durch Chemikalien, die aus den Waren oder Transportbehältern ausdünsten. Fast 20 % der aus Übersee eintreffenden Container sind mit gefährlichen Chemikalien begast, um zu verhindern, dass sich Schimmel bildet, Krankheitserreger verbreiten oder die Ware verdirbt. Zu diesen Gefährdungen in und an Frachtcontainern und den Schutzmaßnahmen informieren ab sofort über das Internetportal unter www.dguv. de/bgia (webcode d25041) BGen, Unfallkassen und staatliche Stellen zum Thema, um Gesundheits- und Unfallrisiken vorzubeugen. Das Angebot richtet sich vor allem an alle, die beruflich Container entladen oder öffnen, wie z. B. den Zoll, Logistikunternehmen, aber auch den Endempfänger, der die Ware auspackt. Einsatz von PSA Zusammenspiel. Werden mehrere Persönliche Schutzausrüstungen (PSA) gleichzeitig benutzt, kommt es auf das Zusammenspiel an, denn der eine Teil der notwendigen PSA darf sich nicht störend auf die Funktion des anderen auswirken. Wenn z. B. Industrieschutzhelme mit Gehörschutzkapseln und Schutzbrillen gleichzeitig eingesetzt werden, müssen die Gehörschutzkapseln anstelle eines Kopfbügels spezielle, für den Industrieschutzhelm vorgesehene, Halterungen besitzen. Die Schutzbrille hingegen darf den dichten Sitz der Polster der Gehörschutzkapseln nicht stören. Auch die Krempe des Schutzhelms soll nicht unangenehm auf den Schutzbrillenrand drücken. Nur wenn alle PSA aufeinander abgestimmt sind und zueinander passen, sind sie komfortabel zu tragen, werden deshalb auch benutzt und erreichen ihre optimale Schutzfunktion. Auswahl von PSA. Vor der Auswahl geeigneter PSA steht für jeden Arbeitsplatz die Gefährdungsbeurteilung. Der Begriff klingt eher theoretisch, doch wendet man das Verfahren häufiger an als vermutet: Fährt man z. B. mit dem Auto auf einer Landstraße nach einer langen, geraden Strecke auf eine Kurve zu, nimmt der Fahrer in dieser Situation ganz intuitiv eine Gefährdungsbeurteilung vor. Vor der Entscheidung, wie stark gebremst werden muss, schätzt der Fahrer ab, ob der Straßenbelag trocken, feucht oder vereist ist, welchen Zustand die Bereifung seines Autos hat, wie scharf die Kurve ist, wie schnell sein Fahrzeug im Moment fährt usw. Nach der Beurteilung dieser Aspekte - der Ist-Analyse der Situation - leitet der Fahrer im Ergebnis eine Maßnahme ein, genauso angemessen abzubremsen, dass er die Kurve mit angepasster Geschwindigkeit sicher durchfahren kann. Prinzipiell ist dies nichts anderes, als darüber zu entscheiden, ob PSA für eine bestimmte Tätigkeit erforderlich ist. Aus dem Unfallgeschehen Wechsel einer Leuchtstoffröhre Arbeitsauftrag. Zwei erfahrene Monteure hatten den Auftrag bekommen, eine Straßenbeleuchtung zu warten. Zum Erreichen der Peitschenlampen stand ihnen eine Hubarbeitsbühne zur Verfügung (Bild ). Die Straßenbeleuchtung wurde nicht freigeschaltet, um defekte Leuchtmittel besser lokalisieren zu können. Die Peitschenlampen waren jeweils mit zwei Leuchtstoffröhren bestückt. Unfallhergang. Die Monteure stellten die Arbeitsbühne an einer defekten Leuchte auf. Während der Arbeitsverantwortliche unten am Fahrzeug blieb, fuhr der andere Kollege mit dem Arbeitskorb hoch zur Leuchte. Diese befand sich in etwa 7,5 m Höhe. Er entfernte zunächst die transparente Schutzhaube. Nachdem er ein Leuchtmittel erfolgreich ausgetauscht hatte, beabsichtigte er, noch die zweite Röhre zu wechseln. Diese lies sich einhändig jedoch nicht entnehmen, da sie in der Fassung durch Korrosion festklemmte. So versuchte er, mittels beider Hände die Röhre auszubauen. Mit der rechten Hand umgriff er die Leuchtstoffröhre, wobei sich der Handrücken auf die metallische Reflektorplatte abstützte. Mit der linken Hand versuchte er, die beiden Elektroden aus der mechanischen Verriegelung durch Dreh- und Zugbewegungen freizubekommen. Dabei geriet er mit dem Zeigefinger an eine der beiden noch unter Spannung stehenden Lampenelektroden. Es kam zu einer kurzzeitigen Durchströmung über die linke Hand (Zeigefinger), den linken Arm, rechten Arm (Handrücken) - hin zur geerdeten Reflektorplatte. Der Monteur riss sich los und fiel auf den Korbboden. Dabei zog er sich Prellungen im Schulterbereich zu. Sein unten stehender Kollege bemerkte den Vorfall und schaltete die Anlage sofort spannungsfrei. Unfallanalyse. Mit Beginn der Tätigkeiten war ein Wechseln der Leuchtmittel als Instandhaltungsmaßnahme nach VDE 0105-100, Abschn. 7.1.2 zu vermuten. Spätestens in dem Moment, als das Wechseln mit einer gewissen Schwergängigkeit verbunden war, hätte der Monteur weitere Schutzmaßnahmen wählen müssen (vgl. VDE 0105-100, Abschnitt 7.4). Eine Freischaltung des Mastes durch Herausnehmen der Sicherungen am Mastfuß hätte die Durchströmung sicher verhindert. J. Jühling Elektropraktiker, Berlin 62 (2008) 10 880 BETRIEBSFÜHRUNG ARBEITSSICHERHEIT Kooperation mit der BG In Zusammenarbeit mit der Berufsgenossenschaft Elektro Textil Feinmechanik (BGETF), Köln, informiert der ep auf dieser Seite über aktuelle Themen der Arbeitssicherheit. Hubarbeitsbühne für den Wechsel der Leuchtmittel EP1008-878-885 19.09.2008 15:26 Uhr Seite 880

Autor
  • J. Jühling
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