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Elektrotechnik

8. Verbandstag des LIV Sachsen-Anhalt: "Es liegt an jedem, als Unternehmer etwas zu unternehmen"

ep6/2002, 1 Seite

Im malerischen Schlosshotel Storkau – nahe Tangermünde und Stendal direkt an der Elbe gelegen – trafen sich Ende April die Mitglieder des Landesinnungsverbandes Sachsen-Anhalt zu ihrem 8. Verbandstag. Ein Fazit: Trotz der angespannten wirtschaftlichen Lage gibt es Chancen, das Blatt zu wenden.


Ehrungen am Abend Im Rahmen der abendlichen Festveranstaltung wurde M. Kuhn aufgrund seiner Verdienste ausgezeichnet. Er war seit Gründung im Mai 1990 Vorstandsmitglied und stellvertretender Vorsitzender des LIV-Sachsen. Herrn Kuhn wurde die Goldene Ehrennadel des Fachverbandes überreicht (Bild ). Zusätzlich wurde er vom Vertreter des ZVEH, Herrn B. Schulze, mit der Ehrenurkunde des ZVEH ausgezeichnet. Herr Kuhn ist weiterhin im Normenausschuss für den ZVEH tätig. Eine Anerkennung in Form einer Dankschreibung vom Fachverband erhielt S. Cherier für seine engagierte Mitarbeit im Vorstand und die geleistete Öffentlichkeitsarbeit. Er scheidet nach 3-jähriger Tätigkeit auf persönlichen Wunsch aus dem Vorstand aus. Geschlossene Mitgliederversammlung Höhepunkt der geschlossenen Mitgliederversammlung war die turnusgemäße Wahl des LIV-Vorstandes. Die Delegierten sprachen dem bisherigen Vorsitzenden F. Herrmann für weitere drei Jahre ihr Vertrauen aus. Seine neuen Stellvertreter heißen C. Hofmann (Obermeister Chemnitz) und R. Keller (Vorsitzender des Fachbereichs Elektrotechnik). Desweiteren wurden M. Fröde und M. Zedel in den jetzt 10-köpfigen Vorstand (zuvor 9 Personen) gewählt. Schlussbemerkung Es war eine gelungene und abwechslungsreiche Veranstaltung, die der LIV-Sachsen mit dieser Fachtagung durchführte. Die Teilnehmer dürften, dem Tagungsmotto entsprechend, ihr Wissen sowohl aufgefrischt als auch vermehrt haben. Das kam besonders durch die zahlreichen Fragen an die Referenten zum Ausdruck. Der umfangreiche Tagungsband kann für 20 bei der eline Gmb H (Tel.: 0351/85064-20; Fax: -22; E-Mail: gfe@eline.de) erworben werden. Es bleibt zu hoffen, dass auch im nächsten Jahr der LIV-Sachsen während der Verbandstage zur einer informativen Fachtagung einlädt. H. Hackbarth Das Elektrohandwerk steht am Scheideweg Am Anfang der öffentlichen Hauptversammlung standen Grußworte von Jörg Hellmuth, Landrat des Kreises Stendal, Karl-Heinz Gerlach, Obermeister der gastgebenden Elektroinnung Stendal sowie von Achim Weber als Vertreter des Verbandes der Elektrogroßhänder und Olaf Petermann von der Berufsgenossenschaft. In seiner Ansprache ließ Landesinnungsmeister Ulrich Ehrt (Bild ) das vergangene, „geschäftlich schwierige“ Jahr nochmals Revue passieren: „Leider haben sich viele unserer Wünsche nicht erfüllt. Und auch der Anlauf im neuen Jahr kann uns eher pessimistisch als optimistisch stimmen.“ Dennoch, so der Landesinnungsmeister weiter, „liegt es an uns, an jedem Einzelnen, ob es gelingt, das Blatt zu wenden. Denn als Handwerker sind wir in erster Linie Unternehmer und nicht Unterlasser.“ Auch das Elektrohandwerk stehe an einem Scheideweg, da die traditionelle Elektroinstallation nicht mehr das Haupttätigkeitsfeld sein werde: „Unsere Kunden verlangen ein komplettes Angebot zur Gebäudeinstallationen und zukünftig verstärkt zur Gebäudewartung und -instandhaltung.“ Das Elektrohandwerk, so Ehrt, habe die Chance, die führende Rolle im Bereich der Gebäudetechnik zu übernehmen. Erste Betriebe in Sachsen-Anhalt hätten diese Chance bereits erkannt und Schulungsangebote des ZVEH genutzt, um als zertifizierter „Fachbetrieb für Gebäudetechnik“ ihren Kunden umfassende Dienstleistungen rund um das Gebäude anzubieten. „Es liegt an jedem, als Unternehmer etwas zu unternehmen!“, betonte der Landesinnungsmeister. Mit Blick auf die Landtagswahl in Sachsen-Anhalt, die nur wenige Tage vor dem Verbandstag stattfand und sowohl einen Wechsel der Landesregierung als auch der Mehrheitsverhältnisse im Bundesrat mit sich brachte, verlieh Ehrt seiner Hoffnung darüber Ausdruck, dass das Tariftreuegesetz (siehe Kasten) nunmehr von der Länderkammer gekippt wird. Im Wandel der Zeit „Das Elektrohandwerk im Wandel der Zeit - Rückblick, Bestandsaufnahme und Ausblick“ hatte Walter Tschischka (Bild ) seinen Festvortrag auf der öffentlichen Mitgliederversammlung überschrieben. Auch der ZVEH-Vizepräsident kam in seinen Ausführungen zu dem Schluss, dass es trotz der zum Teil stürmischen Entwicklungen keinen Grund zum Resignieren gebe: „Es gibt Tätigkeitsfelder ohne Ende und nicht nur das `Strippenziehen'“. Das Elektohandwerk habe schon immer zu den Schlüsselberufen gehört. Doch gerade die rasanten Fortschritte auf dem IT-Sektor hätten dazu geführt, dass die Elektrotechnik nun alle Fachgebiete durchdringe und zur Schlüsselkompetenz geworden sei. „Heute gilt mehr denn je: Unser Beruf kann nicht aussterben“, betonte Tschischka. Elektropraktiker, Berlin 56 (2002) 6 456 Branche aktuell 8. Verbandstag des LIV Sachsen-Anhalt „Es liegt an jedem, als Unternehmer etwas zu unternehmen“ Im malerischen Schlosshotel Storkau - nahe Tangermünde und Stendal direkt an der Elbe gelegen - trafen sich Ende April die Mitglieder des Landesinnungsverbandes Sachsen-Anhalt zu ihrem 8. Verbandstag. Ein Fazit: Trotz der angespannten wirtschaftlichen Lage gibt es Chancen, das Blatt zu wenden. Zeitgleich zum Verbandstag des LIV Sachsen-Anhalt verabschiedete der Bundestag das heiß diskutierte Tariftreuegesetz. Dem Gesetzentwurf zufolge sollen staatliche Stellen Bauaufträge nur noch an Unternehmen vergeben dürfen, die Arbeitnehmern den am Einsatzort geltenden Tariflohn zahlen. Geplant ist ein Stufenmodell, das das niedrigere Lohnniveau ostdeutscher Betriebe berücksichtigt. Nach diesem Modell müssen Baufirmen erst ab 2005 den ortsüblichen Tariflohn entrichten. Von Juni 2002 an wird zunächst die Zahlung von mindestens 92,5 % des ortsüblichen Tarifniveaus vorgeschrieben. Über 95 % ab 2003 und 97,5 % ab 2004 werden 100 % im Jahr 2005 erreicht. Die Regelung soll ab einem Auftragsvolumen von 100000 Euro greifen. Diese Grenze sinkt bis 2004 auf 50000 Euro. Die Bundesanstalt für Arbeit und die Zollverwaltung kontrollieren die Einhaltung der Tariftreuepflicht auf den Baustellen. Unternehmen, die sich nicht an das Gesetz halten, müssen Vertragsstrafen zahlen. Auch kann der Vertrag gekündigt oder das Unternehmen von staatlichen Aufträgen ausgeschlossen werden. Firmen, denen schwere Verfehlungen - wie illegale Beschäftigung, Schwarzarbeit oder Verstöße gegen die Tariftreueregelung - nachgewiesen werden, sollen in ein so genanntes Korruptionsregister aufgenommen und von der Vergabe öffentlicher Aufträge ausgeschlossen werden können. Eine Aufnahme in das Register droht auch Unternehmen, die durch Bestechung versuchen, an öffentliche Aufträge zu gelangen. Der Gesetzentwurf muss noch den Bundesrat passieren. Tariftreuegesetz Auf einen Blick Ulrich Ehrt: „Es liegt an uns, an jedem Einzelnen, ob es gelingt, das Blatt zu wenden“ Walter Tschischka: „Heute gilt mehr denn je: Unser Beruf kann nicht aussterben“

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