Skip to main content 
Elektrotechnik

6. Norddeutsches Unternehmerforum in Potsdam

ep12/2002, 1 Seite

„Die Zukunft sichern durch fachliches und unternehmerisches Know-how.“ Unter diesem Motto stand das diesjährige Norddeutsche Unternehmerforum, das erneut von den Innungsverbänden aus Mecklenburg-Vorpommern, Hamburg, Niedersachsen/Bremen, Schleswig-Holstein und Berlin/Brandenburg – diesmal in Potsdam – veranstaltet wurde.


Elektropraktiker, Berlin 56 (2002) 12 962 Branche aktuell Rechtzeitig handeln Mit Blick auf die Zukunft des Elektrohandwerks wollte das Unternehmerforum der Nord-Länder auch diesmal wieder fachlich und unternehmensstrategisch Akzente setzen, Anregungen geben und Werkzeuge anbieten: „Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten müssen rechtzeitig die Anforderungen von morgen erkannt und berücksichtigt werden... Das Motto muss heißen: Immer die Nase einen Schritt voraus haben!“ Vor diesem Hintergrund wurden die Fachthemen ausgewählt, die am ersten Veranstaltungstag von der elektromagnetischen Verträglichkeit und die Bustechnik mit Konnex/EIB über die Brennstoffzelle bis hin zum Kabelanschluss und den Neuerungen im Normenwesen reichten. Im Mittelpunkt des zweiten Tages stand ein Intratec-Startseminar. Edgar Block, Landesfachgruppenleiter Elektrotechnik des LIV Berlin/Brandenburg, unterstrich in seiner Begrüßung, dass Unternehmer stets die Aufgabe hätten, trotz der „miserablen wirtschaftlichen“ Situation, Nischen zu suchen, die ein ausreichendes Auskommen sichern. Natürlich könne so eine Nische auch „mal ein Flop sein kann“, aber viel schlimmer sei es, einfach auf eingefahrenen Wegen weiter zu machen. Denn, so folgerte Block: „Dann lebt der Betrieb von der Substanz und das geht in jedem Fall schief!“ EMV-Anforderungen Prof. Dr.-Ing. Michael Ermel (Bild ), Vorstandsvorsitzender des EMV-Zentrums Berlin/Brandenburg, führte in seinem Referat deutlich vor Augen, dass sich ein Auseinandersetzen mit der elektromagnetischen Verträglichkeit lohnt, insbesondere auch unter dem Gesichtspunkt von Netzrückwirkungen. Die schon jetzt bestehenden hohen Anforderungen beim Strahlenschutz verdeutlichen, dass sich die Elektrofachkraft bei jeder Installation auch über die potentiellen Wirkungen der elektromagnetischen Felder im Klaren sein muss. Neue Betätigungschancen für das Elektrohandwerk eröffnet ggf. die kommende Musterversammlungsstättenverordnung, in der vorgesehen ist, neben dem äußeren nunmehr auch den inneren Blitzschutz vorzuschreiben. KNX und Funksysteme Carsten Feddern (Bild ), Siemens A&D, referierte über den neuen Konnex-Bus-Standard (vgl. ep 2/2002, S. 244 und ep 9/2002, S. 740-741). Er zeigte auf, dass sich mit der in KNX integrierten Funktechnik neue Möglichkeiten bei der Sanierung, Renovierung und Modernisierung von Altbauten ergäben, zumal die Zahl der Neubauten stetig zurückgehe. Speziell auf die Bedürfnisse des Nachrüstmarktes ziele deshalb auch das neue Funkbussystem von Siemens. Dass solche Funksysteme vom Elektrohandwerk nicht einhellig positiv aufgenommen werden, brachte die anschließende Diskussion zu Tage. Etliche Unternehmer verwiesen darauf, wie unproblematisch in den meisten Fällen ein Neuverlegen von Leitungen - und somit auch von Busleitungen - gerade bei Altbausanierungen sei. Mit großer Sorge nehme man zudem zur Kenntnis, dass solche Funksysteme inzwischen derart einfach zu installieren sind, dass „der Endverbraucher das fast schon selbst machen kann und möglicherweise keine Fachkraft mehr benötigt.“ Brennstoffzellentechnik Auch wenn die Brennstoffzellentechnik schon lange erfunden ist und „nichts Neues darstellt“, so steckt deren kommerzielle Nutzung als Wärme- und Energiespender noch immer in den Kinderschuhen. Jürgen Klinger (Bild ) von der Fa. Vaillant berichtete über den Stand der Entwicklung in seinem Unternehmen und prognostizierte die Einführung der Brennstoffzellentechnik bei Heizgeräten serienmäßig ab dem Jahre 2005. Aber: Die Anwendung moderner Brennstoffzellentechnik bedingt physikalisch immer die Herstellung von Wärme und elektrischer Energie. Beides muss vom Nutzer benötigt werden, sowohl im Winter als auch im Sommer. Der Referent zeigte auf, dass die Nutzung der Brennstofftechnik als Heiz- und Energiespender absehbar wohl nur in zusammenhängenden Wohnungseinheiten oder für bestimmte Gewerbe optimal ist, beispielsweise in Gebäuden mit viel Wasserbeheizung (z. B. Schwimmbäder, Kur- und Thermalbäder) oder im gewerblichen Bereich, in dem ein hoher Wärmebedarf auch im Sommer besteht, beispielsweise in Lackierereien oder Metallveredlungsanlagen. Kabelanschluss Der Kabelanschluss als neues Medium für Internet und Video on Demand steht in Deutschland längst noch nicht flächendeckend zur Verfügung. Dennoch stellt dieses Medium, so die Ausführungen von Dr. Norbert Thöry (Bild ), Mitglied der Geschäftsleitung der Kabel Berlin-Brandenburg, künftig auch ein Geschäftsgebiet für das Elektrohandwerk dar. Die Netzebene 3 wird vielerorts derzeit aufgerüstet, um den Kabelanschluss rückkanalfähig zu machen. Hierzu muss der Installateur beim Endkunden aktiv werden, um auch dort die Voraussetzungen für die Medien von morgen zu schaffen. Die Möglichkeiten, gleichzeitig Fernsehen und Internet zu nutzen oder der zeitversetzte Zugriff auf einzelne Filme, würden den Endverbraucher überzeugen, sich Internet-Dienste nicht per Telefon, sondern über das breitbandige Koaxialkabel ins Haus zu holen. Neues aus der Normung Zum Abschluss gab Burkhard Schulze (Bild ), Bundesbeauftragter des ZVEH für das Normenwesen, eine ausführliche Übersicht zu durchgeführten, demnächst anstehenden und geplanten Änderungen in der Normung. 6. Norddeutsches Unternehmerforum in Potsdam Zukunft sichern mit Know-how „Die Zukunft sichern durch fachliches und unternehmerisches Know-how.“ Unter diesem Motto stand das diesjährige Norddeutsche Unternehmerforum, das erneut von den Innungsverbänden aus Mecklenburg-Vorpommern, Hamburg, Niedersachsen/Bremen, Schleswig-Holstein und Berlin/Brandenburg - diesmal in Potsdam - veranstaltet wurde. Mit großem Interesse verfolgten die Teilnehmer die Ausführungen der Referenten M. Ermel C. Feddern J. Klinger N. Thöry B. Schulze

Sie haben eine Fachfrage?