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Veranstaltung | Elektrotechnik

ETV Berlin Brandenburg im VDE - 11. Fachtagung Blitzschutz

ep12/2010, 1 Seite

Die Fachtagung im Hause des VDE in Berlin fand am 18.10. statt. Träger der Veranstaltung ist der Arbeitskreis Blitzschutz beim Elektrotechnischen Verein e.V. (ETV) Berlin-Brandenburg im VDE. Schwerpunkte der Tagung mit 60 Teilnehmern aus mehreren Bundesländern waren der "Korrosionsschutz im Blitzschutzbau" und der "Blitzschutz von Photovoltaikanlagen".


Interessante Fachvorträge Herr Ulrich Bette von der Technischen Akademie Wuppertal wies an Hand seiner praktischen Versuche die im Vortrag zum „Korrosionschutz im Blitzschutzbau“ theoretisch gemachten Ausführungen nach und gab für die Praxis orientierende Lösungsansätze an. In der anschließende Diskussion wurden u. a. die wichtigen Erkenntnisse erarbeitet, dass · die Norm DIN VDE 0151 nicht mehr dem aktuellen Erkenntnisstand entspricht und · die in der Zeitschrift ntz, Heft 1-2010, angesprochene Problematik, dass Leckströme durch in Niederspannungsversorgungsanlagen massenweise eingeschaltete mit Varistoren bestückte Überspannungsschutzgeräte die Korrosion an Erdungsanlagen wesentlich beschleunigen, nicht zutrifft. Das derzeit sehr aktuelle Thema des Blitzschutzes von Photovoltaikanlagen erläuterte ausführlich Frau Brigitte Schulz (Siemens) an Hand Beiblatt 5 von DIN EN 62305-3 (VDE 0185-305-3). Frau Schulz war maßgeblich an der Erarbeitung des Beiblattes 5 beteiligt. Die kritischen Anfragen aus dem Auditorium zeigten die Notwendigkeit von Verbesserungen zu derzeitigen Festlegungen im Beiblatt 5 auf. Frau Schulz informierte darüber, dass sich das Beiblatt 5 in Überarbeitung befindet. Deshalb wurde im Ergebnis der Diskussion vorgeschlagen, eine zeitweilige Arbeitsgruppe beim AK Blitzschutz zu bilden, die Vorschläge zur Verbesserung des Beiblattes 5 erarbeiten und an das Komitee 251 der DKE einreichen soll. Ein in der EMV bekanntes Thema der gegenseitigen elektromagnetischen Beeinflussung von einander unabhängigen elektrischen Systemen durch unzweckmäßige Näherung in der Leitungsverlegung wurde durch die Herren Zitzmann und Linder (Leutron) dargeboten. Im theoretischen Vortrag und am praktischen Beispiel mit einem Stoßstromgenerator mit Stoßstrom der Wellenform 8/20 wurde demonstriert, wie durch nicht gewollte, aber in der Praxis immer wieder auftretende genäherte Leitungsführungen in daraus resultierende zufällig gebildete Leiterschleifen sehr zerstörerische Spannungen in benachbarte elektrische Systeme induziert werden. Die gezeigten praktischen Versuche waren mit ihren Ergebnissen sehr beeindruckend und regten die anwesenden Elektroplaner und -installationsfirmen zum Nachdenken an. Isolierende Leitungen zur Realisierung des Trennungsabstandes im Blitzschutzsystem waren wieder ein interessierendes Thema. Alle auf dem Markt angebotenen sogenannten „hochspannungsisolierenden Leitungen“ sind wegen fehlender genormter Prüfverfahren oft als Blitzschutzprodukt nicht vergleichbar. Das erschwert die Entscheidungen bei Planung und bauseitiger Anwendung. Herr Andreas König (OBO Bettermann) referierte dazu über die Bemühungen zur Schaffung einer zukünftigen Prüfnorm für isolierte Blitzschutzleitungen. Hierzu führte er aus, dass im IEC Anfang des Jahres 2010 ein Normentwurf für Komponenten für isolierte Blitzschutzsysteme als IEC 61561-8 gestartet wurde. Danach darf davon auszugehen sein, dass letzten Endes eine nach IEC erstellte Prüfnorm, die in die europäische Normung im Komplex DIN EN 50164 „Blitzschutzbauteile“ übernommen wird, in Deutschland dann auch als daraus abgeleitete VDE 0185-208 erscheint. Immer wieder kommt es zu erheblichen Blitzschäden an Gebäuden, die durch Blitzschutzsysteme hätten vermieden werden können. Ursache ist oft nicht nur die Unkenntnis der Eigentümer über Blitzschutzmöglichkeiten, sondern auch der falsch ausgelegte, scheinbare ökonomische Vorteil gegenüber dem „unnötigen“ Aufwand, verbunden mit dem Argument, „der Blitzschutz ist doch für meine Anlage gar nicht vorgeschrieben“, die einem Unternehmen nach Blitzschlag plötzlich großen wirtschaftlichen Schaden bereitet. Hierzu informierte Herr Wolfgang Heuhsen (RBS+PWW Berlin) an Praxisbeispielen von Gasheizungen, wie unmittelbar die Gefährdung durch Blitzschlag sein kann, wenn Blitzschutzmaßnahmen versagt werden. Unter diese Gefährdung fallen, so berichtete er, Industrieanlagen sowie Wohngebäude bis hin zu irreversiblen Personenschäden. Herr Heuhsen führt für den und im Auftrag des VDE/ABB (Ausschuß für Blitzschutz und Blitzforschung) eine Blitz-Schadensstatistik Deutschland. Resümee und Ausblick Die 11. Fachtagung Blitzschutz beim ETV Berlin-Brandenburg ermöglichte den Teilnehmern einen weitreichenden Überblick über den Blitzschutz. Diese Fachtagungen sind keine Seminare, sondern Diskussionsplattformen. Das ist wohl auch der Grund,weshalb die Tagung mit ihrem praxisorientierten Programm zum wiederholten Mal gut angenommen wurde. Die nächste Fachtagung in Berlin ist beim ETV für den 20. Juni 2011 mit Orientierung auf die am Jahresende 2011 in Neu Ulm stattfindende nationale Blitzschutztagung des VDE/ABB geplant. Der Vorstand des Arbeitskreises und das Auditorium der 11. Fachtagung dankt allen Referenten, Organisatoren und den Redakteuren des ep für ihre Mühe und gewährte Unterstützung. Wolfgang Weigt, Leiter des Arbeitskreises BRANCHE AKTUELL Elektropraktiker, Berlin 64 (2010) 12 994 ETV Berlin Brandenburg im VDE 11. Fachtagung Blitzschutz Die Fachtagung im Hause des VDE in Berlin fand am 18.10. statt. Träger der Veranstaltung ist der Arbeitskreis Blitzschutz beim Elektrotechnischen Verein e.V. (ETV) Berlin-Brandenburg im VDE. Schwerpunkte der Tagung mit 60 Teilnehmern aus mehreren Bundesländern waren der „Korrosionsschutz im Blitzschutzbau“ und der „Blitzschutz von Photovoltaikanlagen“. Wechselspiels zwischen Gebäude und Erdspeicher ist ein ganzjährig komfortables Raumklima garantiert, denn als Gesamtsystem schaffen Haus und Speicher jederzeit einen Ausgleich. Angesichts steigender Wasserkosten erweist sich auch das hier realisierte Wassermanagement als äußerst aktuell. Dazu zählen z. B. eine durchdachte Arealentwässerung und die konsequente Regenwassernutzung an einigen Zapfstellen ohne besondere Anforderungen, beispielsweise bei der WC-Spülung. Schließlich sorgt eine intelligente Gebäudeautomation (GA) für eine sichere und bedarfsorientierte Regelung der haustechnischen Funktionen. Die installierte Sicherheitstechnik ergänzt die GA-Systeme. Resourcen schonendes Hochleistungs-IT-Netzwerk Als Hersteller von Anschluss- und Verkabelungslösungen im IT-Bereich hat das Unternehmen R&M natürlich auch großen Wert auf eine zukunftstaugliche, „grüne“ Netzwerkinfrastruktur gelegt. Im 80 m2 großen Data-Center sorgt das RJ45-Aschlusssystem aus eigener Produktion - das neue Cat. 6A Modul - für den sicheren Betrieb des LAN. Um den zur Verfügung stehenden Raum für die Racks optimal zu nutzen, wurden gewinkelte Rangierfelder und vorkonfektionierte Kabel aus dem Data-Center-Programm eingesetzt. Für die Glasfaserinstallation, mit der die einzelnen Racks untereinander verbunden sind, wurden MPO-Module, bestückt mit LC-Quad-Stecksystemen und zwölffaserige Mulitmode-Trunkkabel verwendet. So „grün“ und energieeffizient wie der gesamte Bau ist auch das Kühlkonzept dieses Data-Centers. Die Kühlung erfolgt nach dem Cold-Aisle-Konzept, was bedeutet, dass Kaltluft nur in die Rack-Schränke sowie Zwischengänge geblasen wird und nicht in den gesamten Raum. Dadurch wird der typische Energiebedarf für die Kühlung um 60 % reduziert. Außerdem geben Wärmetauscher im Boden die im Data-Center entstehende Hitze an das Heizsystem des Gebäudes ab. So schließt sich der Kreis. WEB-TIPP Fragen zum Arbeitskreis, zur Arbeitsgruppe PV ebenso wie Anfragen zum Blitzschutz können an das Kompetenzzentrum beim ETV Berlin-Brandenburg unter www.etv-berlin.de gerichtet werden.

Autor
  • W. Weigt
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