E-Mobilität: Ladestationen reichen nicht
Verkaufsboom von Elektroautos führt in Oslo zu Engpässen
Davon können die Hersteller und Befürworter von E-Autos in Deutschland bislang nur träumen: In der norwegischen Hauptstadt gibt es nicht genug Ladestationen für die verkauften Elektrofahrzeuge.
Die staatliche Subvention des Kaufs von Elektrofahrzeuge führte zu einem regelrechten Verkaufsboom. Die Käufer profitieren von zahlreichen Vorteilen: sie dürfen an den 7.000 öffentlichen Ladesäulen kostenlos parken und Strom tanken. Die KFZ-Steuer fällt flach und die Nutzung von Mautstraßen und Fähren ist kostenfrei.
Sogar die Busspur dürfen die elektrischen Flitzer nutzen. Seitdem es sich darauf aber auch staut, muss jetzt wenigstens ein Mitfahrer im Auto sitzen.
Der Verkaufsboom wurde durch den vorteilhaften Kaufpreis ausgelöst. Ein E-Golf kostet in Norwegen 12.000 Euro weniger als das gleiche Modell mit Benzinmotor. Der große Preisunterschied kommt durch den staatlichen Verzicht auf Mehr- und Neuwagensteuer für Elektroautos zustande. Die Regierung lässt sich den Hype jedes Jahr ca. 400 Millionen Euro kosten. An dieser Entscheidung wird sich bis 2020 auch nichts ändern. Erklärtes Ziel: 2025 sollen alle neu zugelassenen Autos Nullemissionsfahrzeuge sein.
Mangelware Ladestationen
Für die große Anzahl an E-Fahrzeugen fehlt es in Oslo allerdings an Lademöglichkeiten. Die Stadt kam mit dem Bau einfach nicht hinterher. Der Verband der E-Auto-Fahrer rät Einwohnern von Oslo mittlerweile davon ab, ein solches Auto zu kaufen, wenn man nicht über eine private Ladestation verfügt.