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Bild: Hamburg Messe und Congress / Romanus Fuhrmann
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Fachmesse

Transformation der Architektur im Blickpunkt

16.09.2024

Get Nord stellt wegweisende Architekturprojekte vor und fördert den Austausch zwischen den am Bau beteiligten Professionen.

Das gegenwärtige Bauen zu überdenken, ist in Anbetracht des immensen Ressourcenverbrauchs dringend notwendig, denn der Bausektor verantwortet derzeit etwa 37 % der globalen CO2-Emissionen. Keine Ressourcen zu verbrauchen, sondern diese ständig in anderen Kontexten weiter zu verwenden, bedeutet, die Architektur zu transformieren. Damit werden Dauerhaftigkeit, Weiterverwendung, der Einsatz alternativer Materialien sowie eine regenerative Energieerzeugung und -verwendung zur Regel. Das Internationale ArchitekturForum zeigt Wege in die Zukunft des Bauens und gibt prominenten Architektinnen und Architekten im Rahmen der Get Nord vom 21. bis 23. November eine Bühne für die Präsentation herausragender Best Practice-Beispiele.  

Visionen für zirkuläres Bauen und Umbauen

Zu den diesjährigen bedeutendsten Architekturbüros der Gegenwart, die ihre Vision für zirkuläres Bauen und Umbauen vorstellen, gehören 3XN Architects aus Dänemark, die für die ressourcenschonende Revitalisierung des 206 m hohen Quay Quarter Tower in Sydney den renommierten Internationalen Hochhaus-Preis 2022/2023 erhielten, und Waugh Thistleton Architects aus Großbritannien, die zuletzt unter anderem das sechsgeschossige Londoner Bürogebäude „The Black & White Building“ nach dem Prinzip „Reduce, Reuse, Recycle“ realisierten. Weitere Inspirationen geben BC architects & studies aus Belgien, Estudio Herreros aus Spanien, Civic Architects aus den Niederlanden sowie die in Österreich beheimateten, vielfach prämierten be Baumschlager & Eberle Architekten, die mit dem Mehrfamilienhaus „Openly“ im schweizerischen Widnau nach eigenem Bekunden Europas größtes Hanfhaus entwickelten, welches durch die Verwendung von biogenen Baumaterialien wie Holz, Hanf, Stroh, Kork und Lehm lediglich 4 kg CO2/m2 Bruttogeschossfläche emittiert. Aus Deutschland vertreten sind Behnisch Architekten, die über ihr kreislauforientiertes Planungs- und Gestaltungskonzept, für das auf insgesamt 1,2 ha Grundstücksfläche entstehende Rathausviertel in Hamburg-Wilhelmsburg, berichten, bei dem beispielsweise mit Recyclingbeton gearbeitet wird. Ebenfalls in Hamburg, konkret in der östlichen HafenCity, liegt der von Kadawittfeldarchitektur vorgestellte spektakuläre Wohnkomplex „Moringa“, dessen Konzeption auf dem Cradle-to-Cradle-Prinzip basiert. Hütten & Paläste Architekten zeigen anhand ihrer mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis Architektur 2024 ausgezeichneten Umwidmung der U-Halle, ein in Mannheim gelegenes ehemaliges Distributionszentrum der amerikanischen Streitkräfte in eine Veranstaltungsstätte, wie ein Gebäude in seiner Veränderung begriffen und bespielt werden kann.
Für die Teilnahme am dreitägigen Internationalen ArchitekturForum, die gemäß § 5 Absatz 1 Satz 1 der Fortbildungssatzung der Hamburgischen Architektenkammer als Fortbildung grundsätzlich anerkannt wird, ist eine gesonderte Anmeldung notwendig.

Geführte Touren regen zum Austausch an

Überdies besteht für Architektinnen, Architekten und Planende am 22. und 23. November 2024 die Möglichkeit, innovative Ausstellende kennenzulernen. Dazu bietet das Architektur Centrum an beiden Tagen eine geführte, rund einstündige Tour an, die dem Internationalen ArchitekturForum zeitlich vorgeschaltet ist. Vorgesehen ist der Besuch von jeweils drei Ausstellenden, die ein thematisch-inhaltliches Event von etwa 10 bis 15 Minuten auf ihrem Stand durchführen. „Das Ziel der Guided Architects's Tour ist, den Austausch zwischen den am Bau beteiligten Professionen anzuregen und die Perspektive des jeweils anderen auf den Planungsprozess verständlich zu machen“, erklärt Volker Roscher, Geschäftsführer des Architektur Centrums. Die Teilnahme an einer Tour ist überaus sinnvoll. Denn laut dem im letzten Jahr veröffentlichten UNEP-Bericht „Baustoffe und das Klima: Der Bau einer neuen Zukunft“ ist Kooperation entscheidend für die Transformation linearer Bauprozesse zu zirkulären Modellen der Zusammenarbeit, um die Dekarbonisierung von Baustoffen voranzutreiben und das weltweit ehrgeizige Ziel von Netto-Null-Emissionen bis Mitte des Jahrhunderts zu erreichen. Auch für das Architektur Centrum ist Nachhaltigkeit ein zentrales Thema. So wird für die 30 m lange und 1,20 m tiefe Ausstellungswand, an der Fotos und Projektionen gezeigt werden und die den Lounge-Bereich vom Auditorium trennt, bereits seit Jahren ein modulares Aluminiumsystems verwendet, das danach wieder im Messebau zum Einsatz kommt. Ferner besteht der zirka 1.000 m2 große Empfangsteppich im Eingang Süd, der zum Internationalen ArchitekturForum führt, zu 100 % aus Plastikschrott und wird vom Hersteller zurückgenommen und recycelt.

Bester Messeauftritt wird gekürt

Mit Spannung wird zudem die Preisverleihung des Get Nord ArchitekturAward erwartet, mit dem derjenige Aussteller gekürt wird, der mit seinem Messeauftritt am besten die Zielgruppe der Architektinnen, Architekten und Planenden anspricht. Die begehrte Trophäe vergibt das Architektur Centrum bereits zum sechsten Mal und wird von einer hochkarätig besetzten Jury verliehen. Die feierliche Übergabe durch Karin Loosen, Präsidentin der Hamburgischen Architektenkammer, findet am 21. November 2024 um 12 Uhr im Rahmen des Internationalen ArchitekturForums auf dem Gewinnerstand statt.

Lichtpreis für innovatives Beleuchtungsprojekt

Die Bandbreite innovativer Beleuchtungsmöglichkeiten für den Innen- und Außenbereich macht der alle zwei Jahre auf der Get Nord verliehene Lichtpreis erlebbar. Federführend beim Wettbewerb ist der NFE Norddeutscher Fachverband Elektro- und Informationstechnik mit Sitz in Hamburg. Seit 2014 erfolgt die Bewertung der eingereichten Lichtprojekte durch eine Jury aus Fachplanenden, Architekten, Fachjournalisten und Branchenkennern. Dabei stehen neben den Leistungen des Elektro-Handwerks bei der Umsetzung, lichttechnische Ansprüche, die Energieeffizienz, gestalterische Aspekte sowie die Projektabwicklung im Mittelpunkt. Darüber hinaus leuchten die Gewinner des Lichtpreises nicht nur in der Branche, sondern geben auch "grünes Licht" für ein regionales und nachhaltiges Projekt der Loki Schmidt Stiftung, das zur CO2-Einsparung beiträgt. Die Preisverleihung findet am 21. November 2024 auf dem Messestand der Norddeutschen E-Handwerke Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein statt.