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Störlichtbogenschutzkleidung für Klasse 2, vorwiegend aus Leder (Foto: Dehn)
Arbeits- und Gesundheitsschutz

Aus dem Facharchiv: Arbeitsschutz, Arbeitssicherheit, Betriebsführung

Störlichtbogenschutzkleidung folgt verschiedenen Konzepten

23.12.2019

Immer wieder kommt es zu schweren Unfällen mit Störlichtbögen. Nicht selten stellt sich bei den Ermittlungen heraus, dass die Geschädigten gar keine oder keine sachgemäße Schutzkleidung getragen haben: So auch ein 64-jähriger Elektriker, dessen Kleidung nach einem Unfall in einem Transformatorenhaus in Flammen aufgegangen ist.

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Einlagige Störlichtbogenschutzkleidung verfügt in der Regel über eine geringere Schutzleistung als zweilagige Anzüge oder ein Bekleidungssystem, bei dem Ober- und Unterbekleidung zusammen getragen werden. Das gilt insbesondere dann, wenn Einlagen-Schutzkleidung aus modernen, leichten und hoch komfortablen Geweben gefertigt ist. Diese haben, beispielsweise wie bei CWS boco, ein „Fliegengewicht“ von 220 g/m2.

Eine Alternative mit einem hohen Baumwollanteil und 350 g/m2 Gewicht bietet engelbert strauss mit seiner Linie „e.s.vision Multinorm“ an; sie erfüllt Störlichtbogenschutz der Klasse 1. Mit dem Trend zu immer leichteren Geweben sind die Hersteller gefordert, technisch immer ausgeklügeltere Materialien zu entwickeln. Diese haben mittlerweile zu Materialkompositionen von bis zu sechs Einzelkomponenten geführt.

Gewicht ist nicht gleich
 Schutzgefühl

Man sollte aber nicht außer Acht lassen, dass ein leichtes Gewebe nicht unbedingt mit einem guten subjektiven Schutzgefühl korreliert. Dieses ist bei mehr Materialmasse, also einem schwereren Gewebe, meist höher als bei dünnen und extrem leichten Geweben. Deshalb spielt das häufig als alleinige Entscheidungsgrundlage gesetzte Materialgewicht eine zu große Rolle, wie die Produktentwickler bei HB Schutzbekleidung glauben: Oft würde nämlich über die Konstruktion der Bekleidungsteile, mithilfe von zusätzlichen Patten, Taschen oder Teildopplungen eine fehlende Materialmasse quasi kompensiert. Anhand einer zweiten Kenngröße, dem Fertigteilgewicht, lässt sich diese Angabe relativieren. Daher führt das Unternehmen diese Gewichtsangabe zusätzlich zur Materialgrammatur an und zieht mit der Alpinbekleidung gleich.


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