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Die neuen Oberleitungsbusse fahren komplett elektrisch (Foto: Verkehrsbetriebe Solingen)
Elektromobilität

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Innovative Elektrobusse in Solingen unterwegs

25.10.2018

Damit auch der Nahverkehr in Deutschland sauberer wird, setzt Solingen neuartige Oberleitungsbusse ein. Ein Pionierprojekt, das Schule machen könnte.

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Die Straßenbahn als Vorbild – jetzt fahren auch Busse mit Strom. Nicht erst seit dem Dieselskandal wird in Deutschland über die Luftqualität in den Innenstädten diskutiert. Mit einem sauberen Nahverkehr lässt sich ein entscheidender Beitrag leisten. Während in Stuttgart ab 2020 mehrere Elektrobusse durch die Stadt rollen sollen und in Berlin bereits mit einem neuen Netz für Oberleitungsbusse geliebäugelt wird, setzt die nordrheinwestfälische Stadt Solingen bereits jetzt ein Zeichen. Trollino heißt der neue Bus, welcher nicht nur am Stromnetz hängt, sondern sich per Knopfdruck davon lösen kann und anschließend kürzere Strecken per Elektromotor weiterfährt.

Komplett elektrisch unterwegs

Aktuell werden die Busse in der 160.000 Einwohner-Stadt getestet. Solange sie an der Oberleitung hängen, wird der Akku aufgeladen. Im reinen Batteriebetrieb fährt der Bus bis zu 20 Kilometer.

Bereits seit 1952 sind Busse mit ähnlichem Antriebskonzept in der Stadt unterwegs. Komplett elektrisch fuhren sie jedoch bisher nicht. Bisher fahren noch immer die Hälfte der Busse mit Verbrennungsmotor. Auch die bisherigen Elektrobusse werfen ihren Dieselmotor an, wenn einmal der Strom ausfällt. Mit den neuen Hybridmodellen soll das anders werden. Sie werden im Regelbetrieb auf der Linie 695 eingesetzt, welche bisher nur teilweise mit Elektroleitungen ausgestattet ist. Bis zu 147.000 Liter Diesel und 334 Tonnen CO ließe sich laut Verkehrsbetrieb mit dem innovativen Konzept einsparen.

„Langfristig wollen wir unseren gesamten Nahverkehr elektrifizieren“, sagt der Stadtwerke-Geschäftsführer, Conrad Troullier. Das Bundesverkehrsministerium fördert das Projekt mit 15 Millionen Euro. Der neue Hybrid-O-Bus kostet rund 900.00 Euro. Vier davon fahren seit Anfang des Jahres durch Solingen. Derzeit noch zu Testzwecken, um eventuelle Kinderkrankheiten loszuwerden und noch offene Fragen zu klären. Wie lange halten die Batterien im Winter durch, kann die Emissionsfreiheit wirklich gewährleistet werden und können die Ergebnisse die hohen Investitionskosten rechtfertigen? Die Universität Wuppertal begleitet das Projekt.


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Autor
Name: Ulrike Takácsy