Sensorik trifft auf RFID
Fraunhofer-Institut IPMS entwickelt spezielle Lösungen
Als reine Objektidentifikation von Waren und Gütern ist RFID längst etabliert. Die funkbasierte Identifikationstechnologie kann aber weitaus mehr: Gekoppelt mit Sensoren sollen RFID-Lösungen zukünftig Arbeitsvorgänge in Produktion, Materialfluss und Logistik optimieren.
Ein Team des Dresdner Forschungsinstituts Fraunhofer IPMS (Institut für Photonische Mikrosysteme) stellte auf der „RFID & Wireless IoT tomorrow“ 2017 ein mit Sensoren bestücktes RFID-Evaluation-Kit vor.
Neue Anforderungen an Maschinen und Systeme
Gerade in Zeiten von IoT und Industrie 4.0 rückt der Systemgedanke mehr und mehr in den Vordergrund – der Wunsch nach einer globalen Infrastruktur, die es ermöglicht, physische und virtuelle Gegenstände zu vernetzen und sie miteinander kommunizieren zu lassen, wird laut. Damit verbunden sind aber auch neue Anforderungen, die an Maschinen oder ganze Systeme gestellt werden. Daten sollen zukünftig nicht mehr nur einfach erfasst, sondern bestenfalls durch Cloud-Anbindung automatisiert ins Web gespeist und dort für Echtzeit-Monitoring verarbeitet werden. Was auf der einen Seite eine große Chance auf dem Weg hin zur „Smart Fab“ darstellt, bedarf auf der anderen Seite neuer, intelligenter Lösungen zur Datenerfassung und -verarbeitung. Hier setzt das Team um Dr. Andreas Weder vom Fraunhofer-Institut für Photonische Mikrosysteme IPMS in Dresden an und entwickelte spezielle RFID-Sensorik-Lösungen für verschiedenste Anwendungen.
Drahtlose RFID-Technologie und Sensorik-Komponenten
Da im Zuge von Industrie 4.0 häufig der Wunsch aufkommt, Parameter physikalischer Natur zu erfassen, erweiterte das Team um Weder die „herkömmliche“ RFID-Technologie um zusätzliche Dimensionen. Kernpunkt der Forschungsarbeit bilden RFID-Schaltkreise, die eine einfache Integration analoger und digitaler Sensorik unterschiedlichster Herkunft erlauben. Mit einem gekoppelten Sensor ist es nun möglich, physikalische Parameter wie Druck, Feuchtigkeit, Erschütterung oder Temperatur zu messen und entsprechend auszuwerten. Mit intelligenten Softwarelösungen ist auch die Integration in bestehende Umgebungen und die Anbindung an vorhandene Leitsysteme einfach zu realisieren. Dr. Weder erklärt: „Wir bieten RFID-Expertise vom ASIC- und Antennendesign über die Sensortag-Entwicklung bis hin zur Sensor-, System- und Cloud-Integration und können so kundenspezifische Komplettlösungen realisieren. Unsere Dienstleistungen decken die vollständige Wertschöpfungskette von der Schaltkreisentwicklung bis hin zur Softwareintegration in komplexe Industrieanwendungen ab und richten sich sowohl an RFID-Ausrüster, Anlagenbauer und Systemintegratoren.“