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Enertrag und Greenpeace Energy speisen Wasserstoff ins Erdgasnetz

30.10.2013

Über eine kurze Stichleitung wird ab 2014 Wasserstoff ins Erdgasnetz eingespeist, der erneuerbar und klimaneutral mit Windstrom erzeugt wurde.

Über eine kurze Stichleitung wird ab 2014 Wasserstoff ins Erdgasnetz eingespeist, der erneuerbar und klimaneutral mit Windstrom erzeugt wurde.

Das Windenergie-Unternehmen Enertrag betreibt in Prenzlau (Brandenburg) das weltweit erste Kraftwerk, welches neben Strom und Wärme auch Windgas erzeugt. In diesem Hybridkraftwerk wird Wasser mittels Elektrolyse in Wasserstoff und Sauerstoff aufgespaltet. Mit dem so entstandenen Wind-Wasserstoff – dem Windgas – wird der Energieversorger Greenpeace Energy seine aktuell knapp 8.000 Gaskunden versorgen, sobald der Anschluss ans Gasnetz fertig gestellt ist.

Die erste Einspeisung war bereits für Mitte 2012 vorgesehen, hatte sich aber verzögert, da eine solche Einspeisung Neuland für die Energiewirtschaft darstellt. Die Betreiber konnten sich nunmehr erfolgreich dafür einsetzen, dass die offenen regulatorischen Fragen geklärt wurden und das Hybridkraftwerk nun ans Erdgasnetz angeschlossen wird.

Ohne geeignete Speicher kann Deutschland sich nicht zu 100 Prozent mit erneuerbaren Energien versorgen. Mit zunehmendem Ausbau der erneuerbaren Energien steht der möglichen Stromproduktion nicht immer zeitgleich Strombedarf gegenüber. Diese wertvollen Energien können und müssen zum Heizen und Tanken genutzt werden – allzumal dort die höchsten Energiekosten anfallen und der Bedarf heute dreimal so hoch wie im Stromsektor ist.

Windgas lässt sich in das herkömmliche Gasnetz einspeisen und wie gewohnt zum Heizen oder Kochen, aber auch als Treibstoff für Autos verwenden. Überdies ist es möglich, daraus wieder Strom zu machen, um wind- und sonnenschwache Zeiten zu überbrücken – eine Aufgabe, die umso wichtiger wird, je höher der Anteil erneuerbarer Energien in Deutschland ist.

Greenpeace Energy bietet seit Oktober 2011 den Tarif Pro-Windgas an. Dabei zahlen die Kunden pro Kilowattstunde Erdgas einen Aufschlag von 0,4 Cent, der in den Ausbau der Windgas-Technologie fließt. Neben dem Kauf von regenerativ erzeugtem Wasserstoff plant die Hamburger Energie-Genossenschaft auch den Bau eigener Elektrolyse-Anlagen, um den Windgas-Anteil sukzessive zu steigern.