
Aus dem Facharchiv: Elektropraxis
EEBUS – die gemeinsame Sprache für Energie
Wenn zwei Geräte unterschiedlicher Hersteller und Branchen miteinander über den intelligenten Einsatz von Energie kommunizieren, dann tun sie das in aller Regel über den EEBUS-Standard.
Zuoberst geht es um die Anwendung: Wie kann beispielsweise die Warmwasser-Anlage dann auf Energie zugreifen, wenn sie am günstigsten oder wenn genügend Photovoltaikstrom verfügbar ist? Es geht also stets darum, Energie möglichst intelligent und effizient zu nutzen.
Aus solchen sehr abstrakten Anforderungen auf Businessebene entstehen dann konkrete „Use Cases“.
Anwendung entscheidet, was standardisiert wird
Praktische Anwendungen kommen in der Entwicklung des Standards als Erstes: Mitgliedsfirmen erarbeiten in branchenübergreifenden Arbeitsgruppen die Anwendungsfälle, die etwa das Zusammenspiel zwischen Heizungs-, Photovoltaikanlagen, Energiemanagern und Smart-Home-Steuerungen beschreiben – vom einfachen Bedienen über ein Smart-Home-System bis zur Optimierung unter Energiegesichtspunkten. Dabei legen Marketing- und Produktmanager – und wohlgemerkt: nicht allein Entwickler – in natürlicher Sprache fest, welche Informationen zwischen den Systemen unterschiedlicher Hersteller ausgetauscht werden sollen, und welche Datensätze in der Hoheit der einzelnen Hersteller bleiben. Diese „Use Cases“ beschreiben also ganz reale, alltägliche Vorgänge im Haus und wie die Kommunikation zwischen den verschiedenen Geräten diese energetisch optimiert.
Ein Smart-Home-System etwa kann so mithilfe von Informationen zur An- oder Abwesenheit der Bewohner die Betriebsart der Heizungstherme beeinflussen. Oder eine Wärmepumpe handelt mit dem Energiemanager einer Photovoltaikanlage aus, wann sie ihren Warmwasserspeicher auflädt, um den Eigenverbrauchsanteil zu maximieren.